Elektromobilität – US-Autobauer setzen in China weiter auf E-Autos

Go West, hieß es im 19. Jahrhundert, wenn junge Menschen in den Weiten der USA Karriere machen wollen. Ganz ähnlich gehen heute die amerikanischen Hersteller von batterieelektrischen Automobilen vor. Noch ein Stück weiter im Westen – in China – suchen sie neue Partner und lassen sich dabei auch nicht von gescheiterten Karrieren abhalten. Elektropionier Coda, der auf eine US-chinesische Kooperation gesetzt hatte, erklärte gerade seine Insolvenz. Währenddessen planen Detroit Electric und Green Tech Automotive weitreichende Kooperationen mit chinesischen Partnern.

Detroit Electric, bisher Spezialist für den Umbau konventioneller Modelle in Elektromobile und gerade mit seinem ersten eigenen Sportmodell SP:01auf den Markt gestartet, kündigte jetzt eine enge Zusammenarbeit mit dem chinesischen Hersteller Geely an. Im Rahmen dieser Kooperation planen die beiden Unternehmen die Entwicklung und Produktion von Elektromodellen für den chinesischen Markt. Außerdem wollen die Partner elektrische Antriebssysteme entwickeln.

Das erste gemeinsame Modell soll nach diesen Planungen im kommenden Jahr unter Geelys Premiummarke Emgrand auf den chinesischen Markt rollen. Als Plattform wählten die Partner den Mittelklassewagen EC7, der als E-Mobil zunächst ausschließlich an Geschäftskunden und Behörden verkauft werden soll. Im ersten Jahr rechnen Detroit Electric und Geely (Muttergesellschaft von Volvo) mit einem bescheidenen Absatzziel von 3.000 Einheiten – in den kommenden drei Jahren sollen daraus 30.000 Exemplare pro Jahr werden.

Der EC7 wird nach den bisherigen Plänen je nach Ausführung eine Reichweite von 165 oder 258 Kilometer erreichen und dank seiner sportlichen Ausrichtung in weniger als acht Sekunden von Null auf 100 km/h beschleunigen und eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h erreichen. Die beiden Partner wollen sich in den kommenden 18 Monaten als Marktführer auf dem Gebiet der Elektromobilität in China etablieren. Ob sie die gemeinsam entwickelten Modelle auch auf andere Märkte exportieren, ist noch nicht entschieden.

GreenTech Automotive, ein amerikanischer Spezialist für E-Mobile, und der chinesische Hersteller JAC planen unterdessen die Entwicklung einer klassischen Limousine mit Elektroantrieb, die in den USA montiert werden soll. Das erinnert stark an das gerade gescheiterte mit Coda gescheiterte Konzept. Die beiden Unternehmen planen im Rahmen ihrer strategischen Partnerschaft, eine JAC-Plattform mit einem Elektroantrieb samt Batteriesteuerung von GreenTech Automotive zu kombinieren. Die Limousine soll mit einer Batterieladung mehr als 160 Kilometer zurücklegen können. Als Ladezeit geben die beiden Partner sechs bis acht Stunden an. Die ersten in den USA montierten Modelle sollen bereits Ende des Jahres ausgeliefert werden.

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