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Die Anzeichen verdichten sich, dass das Gerangel zwischen Porsche und Volkswagen am Donnerstag der kommenden Woche (23. Juli 2009) bei der Porsche-Aufsichtsratssitzung zu einem Ende kommen könnte. Die Berichte in den Medien gehen davon aus, dass sich VW-Aufsichtsratsvorsitzender und Porsche-Miteigentümer Ferdinand Piech mit seinem Modell durchgesetzt haben könnte. Allein der Konzernbetriebsratsvorsitzende und Stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende von Porsche, Uwe Hück, dementiert immer noch alle Gerüchte um den Abschied von Porsche-Chef Wendelin Wiedeking, der sich gegen das Piech-Modell wendet.
Hück und die acht Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat wiesen noch am frühen Freitagabend (17. Juli 2009) Meldungen um die Ablösung von Wendelin Wiedeking als Vorstandsvorsitzenden in einer offiziellen Pressemeldung des Unternehmens als „gezielte Falschmeldungen“ zurück. „Dr. Wiedeking ist Vorstandsvorsitzender, und er wird es auch bleiben“, betont Hück. Er machte klar, dass es „keinen neuen Vorstandsvorsitzenden gegen die Stimmen der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat geben werde.“ „Spiegel online“ hatte am Freitag gemeldet, mit dem bisherigen Fertigungsvorstand von Porsche, Michael Macht, stehe der Nachfolger Wiedekings fest.
Medienberichten zufolge, sollen sich die Familien Porsche und Piech auf ein Modell des Zusammengehens beider Unternehmen geeinigt haben, das im Wesentlichen den Vorschlägen von Ferdinand Piech und dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff (CDU) folgt. Danach bleiben die beiden Familien über die Porsche Holding mit einem Anteil von 40 Prozent bis 50 Prozent die größten Aktionäre der Volkswagen AG. Das Land behält seine Sperrminorität von 20,1 Prozent. Hinzu kommt als dritter Großaktionär das Emirat Katar mit 15 Prozent bis 20 Prozent. Die Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, die das Sportwagengeschäft betreibt, geht als zehnte Marke unter das VW-Dach, zunächst zu 49 Prozent, später möglicherweise auch komplett.
Das Emirat Katar ist offenbar nur daran interessiert, die VW-Optionen zu übernehmen, die Porsche noch in Aktien umwandeln muss. Diese rund 20 Prozent haben einen Börsenwert von etwa fünf Milliarden Euro. Dem Vernehmen nach bietet VW etwa vier Milliarden Euro den 49-Prozent-Anteil an dem Sportwagenbauer. Im Gespräch soll – nach einem Bericht der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung – auch eine Kapitalerhöhung für die Porsche-Holding durch die Familien in Höhe von rund fünf Milliarden Euro im Gespräch sein. Die Familien würden damit in der Porsche SE unter sich bleiben.
Die Kapitalerhöhung und der Kaufpreis für die Anteile an der AG würden die Holding fast vollständig entschulden, die zur Zeit mit rund zehn Milliarden Euro „in der Kreide“ stehen soll. Ob die Holding den Anteil an der VW AG halten oder später aufgelöst werden soll, ist offenbar noch unklar. In diesem Fall würden die Familien direkt an VW beteiligt werden.
Die „Hannoversche Allgemeine“, die zumindest eine große räumliche Nähe zur niedersächsischen Staatskanzlei hat, berichtet in ihrer Wochenendausgabe, der Expansionsdrang der Wolfsburger sei auch nach der Umsetzung dieses Modells noch nicht befriedigt. Spekuliert wird zur Zeit über eine Beteiligung am japanischen Suzuki-Konzerns. Auch eine Ausweitung des VW-Anteils am Nutzfahrzeughersteller MAN soll im Gespräch sein. Außerdem berichtet das Blatt, VW habe ein Auge auf die Salzburger Porsche Holding geworfen, die ebenfalls den Familien gehört. Dabei handelt es sich um einen der größten Autohändler in Europa mit einem Umsatz von 13,7 Milliarden Euro in 18 Ländern.
geschrieben von (ar/Sm) veröffentlicht am 20.07.2009 aktualisiert am 20.07.2009
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