Energiepass für Autos ist Mogelpackung

Noch in diesem Jahr sollen neue Autos genau wie Kühlschränke oder Waschmaschinen mit einem Energiepass versehen werden. Das bedeutet, sie werden in verschiedene Klassen eingeteilt, die dem Käufer auf einen Blick zeigen sollen: Das ist ein energiesparendes und das ein energiefressendes Modell.

Doch leider ist der angekündigte Pass eine „Mogelpackung“, wie Michael Müller-Görnert vom Verkehrsclub Deutschland laut dem Magazin „Auto Bild“ verkündet. Denn die Einteilung in die Klassen erfolgt nicht rigoros nach dem CO2-Ausstoß. Stattdessen wird das Fahrzeuggewicht berücksichtig. Das heißt, umso schwerer ein Auto ist, desto mehr CO2 darf es ausstoßen.

Diese Regelung kommt der deutschen Autoindustrie wie gerufen. Denn ihre Premiumfahrzeuge sind im Vergleich zu kleinen Importeurs-Autos in der Regel echte Spritschlucker. Dennoch wird vielen von ihnen bald eine gute Energiebilanz attestiert. So soll der Audi Q7 mit 3,0-Liter-Diesel und einem CO2-Ausstoß von 189 Gramm je Kilometer ein „B“ bekommen. Der Kleinwagen Fiat 500 mit einem Wert von rund 140 Gramm hingegen ein „F“. Ein Smart mit einem minimalen Ausstoß von rund 100 Gramm bekäme laut der Auflistung ein „E“. „Das ist nicht gerade ein Anreiz, um leichte und verbrauchsarme Autos zu bauen“, findet das Magazin. Auch die Importeure sind verärgert und haben in Brüssel Protest eingelegt und eine Benachteiligung des europäischen Wettbewerbs beklagt. Grünen-Politiker Jürgen Trittin nennt das Kind beim Namen und wirft der Bundesregierung vor, sie sei „einmal mehr vor der Automobil-Lobby eingeknickt“.

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