Erdgas (CNG) als Alternative zum in die Kritik geratenen Dieselkraftstoff, das sieht vor allem die Interessenvertretung Zukunft Erdgas so. Immerhin scheint die Abgas-Affäre frischen Wind in den Markt gebracht zu haben: Im südhessischen Dreieich bauen die Stadtwerke gerade ihre zweite Gastankstelle.
"Wir haben bereits mit unserer ersten CNG-Tankstelle sehr gute Erfahrungen machen können. Die hohe Nachfrage nach Erdgas als Kraftstoff - vor allem im Zuge der aktuellen Dieselkrise - hat uns dazu ermutigt, in die Errichtung einer zweiten Tankstelle zu investieren", sagt Klaus Meixner, Energieberater bei den Stadtwerken Dreieich. Seit der Eröffnung der ersten Tankstelle im Jahr 2005 habe sich der Jahresabsatz an Erdgas als Kraftstoff mehr als verdoppelt - von 156,4 auf 341 Tonnen im vergangenen Jahr.
Ende Mai 2016 wurde mit dem Bau der zweiten Erdgas-Station begonnen, die in eine bestehende Aral-Tankstelle integriert wird. Anfang September schon sollen die ersten Kunden ihre Erdgas-Autos dort auftanken können. Die Gründe für die erneut steigende Nachfrage nach Erdgas als Kraftstoff liegen vor allem in den Umweltvorteilen gegenüber Diesel und auch Benzin: Aufgrund seiner natürlichen Zusammensetzung entsteht bei der Verbrennung von Erdgas nahezu kein Feinstaub, bis zu 90 Prozent weniger Stickoxide und 23 Prozent weniger CO2.
Zum Erfolg der ersten CNG-Tankstelle in Dreieich hat ohne Zweifel auch ein besonderes Förderprogramm der Stadtwerke beigetragen: Bei diesem können Flottenbetreiber sowie private Erdgasfahrer aus der Region bis zu sechs Monate kostenfrei den umweltschonenden Kraftstoff tanken. "Es ist wichtig, den Leuten weitere Anreize zu geben, auf Erdgas umzustellen. Mit unserer Aktion konnten wir viele Fahrer von den Vorteilen überzeugen. Was bei uns in der Region funktioniert, ist sicherlich auch auf andere Stadtwerke übertragbar", erklärt Meixner.
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