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Erdgas als alternativer Antrieb feiert eine Art Comeback, aber nicht nur für Pkw, sondern auch für Nutzfahrzeuge. Insbesondere die verflüssigte Form des Gases (LNG, Liquefied Natural Gas) gilt als vielversprechender Kraftstoff, weil die Reichweite wegen der größeren Dichte im Vergleich zum gasförmigen Pendant CNG (Compressed Natural Gas) noch einmal deutlich steigt. Langstrecken im Lkw von bis zu 750 Kilometern seien ohne Tankstopp möglich, versprechen Hersteller und Vertreter der deutschen Gaswirtschaft. Derzeit ist der alternative Kraftstoff an rund 900 Tankstellen in Deutschland erhältlich.
Iveco, MAN, Mercedes-Benz oder Renault Trucks zeigen auf der IAA Nutzfahrzeuge neben ihren Euro 6 konformen Lkw auch neue Modelle mit Erdgasantrieb. Sie tun dies überwiegend aus zwei Gründen: Mit Erdgas und Bio-Erdgas in gasförmiger und flüssiger Form könne bereits jetzt die Euro 6-Norm unterschritten werden. Dieser Aspekt dürfte um so interessanter werden, sollte die von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer geforderte gestaffelte Lastwagenmaut Gesetz werden. Außerdem verringerten sich die reinen Betriebskosten erheblich. Nach Angaben von erdgas mobil, einer Initiative führender Unternehmen der deutschen Gaswirtschaft, liegt der Preis für Erdgas rund 50 Prozent unter dem für Benzin und immer noch 30 Prozent unter dem für Diesel.
Außer den Tankinhalten von 85 Kilogramm beim 12 Tonner Iveco EuroCargo CNG, 200 Kilogramm für LNG und 48 Kilogramm für CNG beim Iveco Stralis Hi-Road LNG/CNG, bis über 300 Kilogramm, nämlich 162 Kilogramm oder 324 Kilogramm (CNG oder LNG) beim Mercedes Benz Econic LNG, können zusätzliche Gastanks für weitere 500 Kilometer bis 700 Kilometer Reichweite sorgen. Dafür hat Kögel einen neuen Auflieger für 180 Kilogramm Erdgas entwickelt, ein so genanntes CNG-Modul. Es kann im Palettenkasten oder zwischen dem Fahrzeugrahmen montiert werden.
Reichweite und Kostenfaktor spielen für Flottenbetreiber, Spediteure und Logistikunternehmen eine zentrale Rolle. Nicht zu verachten ist darüber hinaus der Umweltaspekt. Erdgasfahrzeuge emittieren nicht nur deutlich weniger CO2, Stickoxide und Feinstaub, sie senken auch die Lärmbelästigung um bis zu 50 Prozent gegenüber einem Dieselfahrzeug. Bei erdgas mobil sieht man Erdgas derzeigt als „einzig verfügbare und praktikable Alternative auf dem Markt, um im Transport- und Busverkehr die Abhängigkeit vom Erdöl zu reduzieren und das mit vergleichsweise geringem Aufwand und in kurzer Zeit.“
geschrieben von auto.de/(roe/mid) veröffentlicht am 20.09.2012 aktualisiert am 20.09.2012
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