Erschwerte Setup-Arbeit: Der Wintereinbruch – und die Folgen

(adrivo.com) Fast schon winterliche Temperaturen erwarteten die DTM-Piloten heute in Hockenheim – und damit veränderte Anforderungen an die Fahrzeugabstimmung.

Herbstliche Temperaturen am Nürburgring, ein teilweise verregnetes Gastspiel in Barcelona, Wintereinbruch in Hockenheim: Wetterfeste Kleidung ist für die DTM-Zuschauer vor Ort bereits seit Wochen ein Muss. Und nachdem die 20 Piloten beim verregneten Qualifying von Spanien buchstäblich ins Wasser geworfen wurden, sorgten heute die Temperaturen von kaum mehr als zehn Grad zumindest für ein gewisses Maß an Irritation: So ließen sich die Erfahrungswerte des Saisonauftakt nicht mehr 1:1 auf die heutigen Bedingungen übertragen.

„Bei gebrauchten Reifen hatten wir heute Probleme, sie auf Temperatur zu halten. Unsere Fahrweise ist dennoch so wie immer, zumal durch die Rahmenserien schon heute viel Grip auf der Strecke ist“, berichtet Gary Paffett im Gespräch mit der , der auch geringe Änderungen beim aerodynamischen Setup anrät. Martin Tomczyk bestätigt: „Bei der Fahrweise gibt es bei niedrigen Temperaturen keine Unterschiede. Nur bei der Abstimmung – beim Reifendruck, beim Sturz und beim Fahrwerk – wird ein wenig geändert.“ Womit der Abt-Audi-Pilot drei der Komponenten aufzählt, die je nach Einstellung auch die Beanspruchung der Reifen bestimmen:

„In der DTM sind die Reifen darauf ausgelegt, dass sie zwischen fünf und 50 Grad Asphalttemperatur funktionieren. Allerdings muss die Arbeitstemperatur zwischen 90 und 110 Grad liegen“, verrät Dunlop-Pressesprecher Michael Krampf. Zwar seien die Setup-Variationen bei der Wahl des Luftdrucks zwar von Team zu Team verschieden. Dennoch nennt er einige Patentrezepte, mit denen die Arbeitstemperatur der Pneus auch bei kühleren Bedingungen ohne größeren Aufwand erreicht werden kann:

So gilt es, vor der entscheidenden, fliegenden Runde beherzte Lenkbewegungen zu machen. „Wenn es kälter ist, muss ich ihn beispielsweise im Qualifying in der Einführungsrunde anfahren, indem ich durch das typische ‚Wedeln‘ die Lauffläche erwärme“, erklärt Kraus und empfiehlt auch altbewährte Mittel: „Beim Einsatz der Heizdecken können Heiztemperatur und Heizdauer variiert werden. Durch andere Feinheiten beim Setup kann bestimmt werden, wie stark der Reifen beansprucht wird.“

Derweil freut sich Gary Paffett nicht nur auf die für morgen angekündigten, etwas freundlicheren Wetterbedingungen. Auch die geringe Niederschlagswahrscheinlichkeit nährt den Optimismus des Briten – wäre ein Regenqualifying wie in Barcelona doch hier noch anspruchsvoller als vor drei Wochen: „Richtig schwierig würde es, wenn es bei diesen Temperaturen anfinge zu regnen. Dann wären die Regenreifen kaum auf Temperatur zu bringen und es würde extrem rutschig.“

© adrivo Sportpresse GmbH

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