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VW
Wolfsburg – Ein nennenswerter Technologiesprung in der Entwicklung von Batterien ist nach Einschätzung von Heinz-Jakob Neußer „erst ab 2020 zu erwarten“. Bis dahin wird es nach den Worten des Volkswagen-Markenvorstands für den Geschäftsbereich Entwicklung „immer wieder kleinere Fortschritte bei den heute bekannten Batteriezellen geben“.
Neußer, zugleich Leiter der Aggregateentwicklung bei VW, äußerte sich diesbezüglich in einem „Viavision“-Interview der Volkswagen-Gruppe, verwies dabei auch auf die Ladeinfrastruktur und betonte, dass die sich ebenfalls „nur langsam“ entwickle. „Das ist bedauerlich, denn wir sind nun an einem Punkt angekommen, an dem das Angebot an Fahrzeugen mit alternativen Antrieben kontinuierlich wächst.“ Halte die Infrastruktur hier nicht mit dem wachsenden Angebot an Fahrzeugen mit solchen Antrieben Schritt, sei es kontraproduktiv und schade so der wirtschaftlichen Entwicklung der Automobilindustrie, die hier mit hohen finanziellen Aufwendungen in Vorleistung getreten sei.[foto id=“505684″ size=“small“ position=“right“]
Als „wichtiges Signal“ wertete es Neußer in diesem Zusammenhang, dass sich der Verkehrsausschuss des Parlaments der Europäischen Union Ende November dafür ausgesprochen hat, bis 2020 rund 450 000 Elektro-Ladestationen in Europa aufzubauen, 86 000 davon allein in Deutschland. Momentan gibt es demnach hierzulande erst etwa 2200 solcher öffentlichen Ladestationen. Europäische Union und Länder forderte Neußer auf, schnellstens die erforderlichen Voraussetzungen für eine erfolgreiche und zügige Umsetzung zu schaffen.
Was Batteriekapazitäten und Reichweiten von Elektroautos betrifft, lassen sich nach Angaben des obersten VW-Entwicklers schon heute mit den momentan angebotenen Reichweiten in den entsprechenden Fahrzeugen die täglichen Fahrleistungen von einem Großteil der Kunden „mehrfach abdecken“. Umfragen hätten gezeigt, dass diese im Schnitt täglich nicht mehr als 40 bis 50 Kilometer zurücklegen würden. Beim E-Up, seit vergangenem Herbst auf dem Markt, seien Reichweiten von 120 bis 160 Kilometern möglich, beim E-Golf, im Sommer am Start, 130 bis 190. „Damit“, so Neußer, „ist eine individuelle Mobilität sichergestellt.“ Vorher immer wieder kleinere Fortschritte Um den Kundennutzen der E-Fahrzeuge weiter zu erhöhen, werde weltweit an der Optimierung der Speicherkapazität von Batteriezellen gearbeitet. Bis zum nächsten Technologiesprung werde es immer wieder kleinere Fortschritte bei den heute bekannten Batteriezellen geben. Neußer verwies dabei zudem auf weitere Parameter im Fahrzeug wie Leichtbau, Aerodynamik, Antriebstechnik und Bordnetzverbrauch, mit denen sich die Reichweite positiv beeinflussen lasse.[foto id=“505685″ size=“small“ position=“left“]
Es sei bereits möglich, Batterien an einer Schnellstation mit Gleichstrom in einer halben Stunde auf bis zu 80 Prozent ihrer Kapazität nachzuladen. „Damit sind wir“, so Neußer, „auf einem guten Weg.“ Bislang habe der Ladevorgang immer deutlich mehr Zeit in Anspruch genommen. VW selbst bietet Kunden eine Wallbox an, mit der man den E-Up in sechs und den E-Golf in acht Stunden vor der eigenen Haustür oder am Arbeitsplatz vollständig laden kann, allerdings kostet die extra.
Leider, räumt der VW-Mann ein, sei die Schnellladeinfrastruktur bei uns „noch vollkommen unterentwickelt“. Wenn Deutschland in Zukunft tatsächlich einmal Leitmarkt für Elektromobilität sein soll, ist es laut Neußer „jetzt an der Zeit, dass wir beim Ausbau der Ladeinfrastruktur im öffentlichen Parkraum deutlich schneller vorankommen, notfalls auch mit Hilfe gesetzlicher Regelungen“. /Fotos: Koch/Quelle: „Viavision“
geschrieben von auto.de/Günther Koch/KoCom veröffentlicht am 31.03.2014 aktualisiert am 31.03.2014
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