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Mini
Der seit Ende 2012 erhältliche Paceman ist das jüngste Mitglied der Mini-Großfamilie. Nur der klassische Mini, der im Frühjahr in zweiter Generation debütierte, ist noch frischer. Mit zwei Türen sowie der stark nach hinten abfallenden Dachlinie könnte man den Paceman am ehesten als Coupé beschreiben; im Gegensatz aber zu dem Coupé genannten Mini-Derivat mit nur zwei Sitzgelegenheiten, gibt es hier vier Plätze sowie einen für Mini-Verhältnisse großzügige Kofferraum. Jetzt hat er ein dezentes Facelift sowie eine kleine Überarbeitung der Motoren erhalten. 100 Euro mehr verlangt Mini nun für das Coupé. Als Cooper startet er ab 23.800 Euro, das Top-Modell John Cooper Works mit 160 kW/218 PS kostet jetzt 36.050 Euro.
Nach zwei Jahren schon in die Aufbereitung? Das passiert bei Fahrzeugen nicht so oft, hier kommt dem Paceman seine enge Verwandtschaft mit dem viertürigen, fünfsitzigen Countryman zugute. Der ist seit 2010 auf dem Markt und wurde nun für seine zweite Lebenshälfte[foto id=“518223″ size=“small“ position=“right“] aufgefrischt. Und wo die Mini-Macher schon einmal dabei waren, haben sie auch dem Coupé etwas genauer auf und unters Blech geschaut uns ihm fast dieselben Änderungen spendiert wie dem Countryman. Dazu gehören unter anderem ein neuer Kühlergrill sowie Chromringe für die Lüftungsdüsen und eine verbesserte Geräuschdämmung. Außerdem erfüllen nun alle Motoren (Cooper, Cooper S, JCW, Cooper D sowie Cooper SD) die Abgasnorm Euro 6.
Seinen Auftritt als Bonsai-BMW X6 muss man mögen. Die abfallende Dachlinie sollte man – wenn schon, denn schon – durch Farbkontraste noch mehr betonen. Warum nicht zum neuen Karosseriefarbton „Midnight Grey Metallic“ das Dach in Rot ordern? Durch die Fokussierung des Dachs werden auch gleichzeitig die zwei Türen in den Mittelpunkt gerückt, familientaugliche Viertürer-Konzepte wie beim Countryman sind hier schließlich nicht gefragt. Dazu gibt es noch rote Streifen auf der Seite sowie auf der Motorhaube und am Heck. Auffallen ist kein Problem. Dafür sorgt auch die beim Top-Modell [foto id=“518224″ size=“small“ position=“left“]leicht geänderte Front mit dem JCW-Schriftzug und einer roten Lamelle im Kühlergrill. Die Farbe Rot setzt sich im Interieur bei Applikationen an Türen, Armaturenbrett sowie an der Mittelkonsole fort.
Der John Cooper Works fällt zudem durch die typischen JCW-Sportlerattribute wie zwei Auspuffendrohre, 18-Zoll Leichtmetallräder sowie spezielle Seitenschweller und Eintrittsleisten auf. Unverändert leistet der 1,6 Liter-Turbo mit Direkteinspritzung 160 kW/218 PS und liegt damit auf dem Leistungsniveau eines Golf GTI (162 kW/220 PS). Die Kraft wird serienmäßig über ein Sechsgang-Getriebe auf alle vier Räder übertragen.
Nicht dass man auf den stark kontrollierten sowie geschwindigkeitslimitierten skandinavischen Autobahnen und Landstraßen das Potential des JCW nur annähernd erfahren könnte ohne saftige Strafen riskieren zu wollen. Aber auch eine nicht unbedingt artgerechte Fahrweise [foto id=“518225″ size=“small“ position=“right“]vermittelt Fahrspaß. Man spürt, der Sportler würde sofort losrennen, wenn man ihn ließe und zeigen, dass er nun 0,1 Sekunden schneller als zuvor den Standardspurt bewältigt, also jetzt in 6,9 Sekunden. Und auch der Zwischenspurt von 80 auf 120 km/h gelingt nun flotter. Statt 7,8 Sekunden braucht er nur noch 7,6 Sekunden. Abgesehen von solchen Zahlenspielen: Es ist immer wieder schön, wenn man beim Beschleunigen mit Nachdruck in die serienmäßigen Sportsitze gedrückt wird, oder bei schnellen Kurvenfahrten das Mini-typische Fahrwerk samt Go-Cart-Gefühl erleben kann.
Das funktioniert zumindest ansatzweise auch unter den Kameras der dänischen und schwedischen Überwachungsanlagen. Gut ist übrigens, dass der Blick des Fahrers auf den gut ablesbaren digitalen Tacho fällt und somit die Geschwindigkeitsübersicht gewahrt bleibt. Der normale, tellergroße Tacho dagegen taugt wie gehabt nicht dazu, die Geschwindigkeit abzulesen. Den kann man für diesen Zweck getrost ignorieren. Ansonsten ist das Interieur vertraut. Pfiffig ist die[foto id=“518303″ size=“small“ position=“left“] Alu-Schiene, die sich vom Fond bis zwischen Fahrer- und Beifahrersitz erstreckt. In sie kann man Cup-Holder oder einen Brillenetui einklicken. Hinten sind übrigens nur zwei Plätze vorgesehen. Passagiere bis zu einer Körperlänge von ca. 1,85 Meter sitzen im Fond trotz der abfallenden Dachlinie komfortabel, vorausgesetzt sie schaffen es, sich umständlich, aber hoffentlich geschmeidig, nach hinten zu begeben. Apropos hinten: Das Kofferraumvolumen beträgt 330 Liter, klappt man die Rücksitzlehnen um, steigert sich der Wert auf 1.080 Liter. Hier merkt man besonders, dass der Paceman den neuen auf nun 3,82 gestreckten normalen Mini um 30 Zentimeter in der Länge übertrifft.
Natürlich kann jetzt noch nicht Schluss sein: Weil – wenn schon, denn schon, auch das Top-Modell reichlich Gelegenheit bietet, den Grundpreis zu erhöhen. Da wäre zum Beispiel das Ausstattungspaket JCW Chili für 4.600 Euro mit unter anderem Klimaautomatik, Bordcomputer, Lederlenkrad, Xenon-Licht sowie LED-Nebelleuchten. Eine Metallic-Lackierung kostet 500 Euro, Ledersitze 800 Euro. Ein Mini-Navigationsgerät steht für knapp 1.400 Euro zur Wahl und und und. Wenn schon – denn schon.
Zweitüriger, viersitziger Kleinwagen | |
Länge/Breite/Höhe (m): | 4,12/1,79/1,52 |
Radstand (m): | 2,60 |
Kofferraumvolumen: | 330 – 1.080 Liter |
Motor: | 1,6-Liter-Benzinmotor |
Leistung: | 160 kW/218 PS |
maximales Drehmoment: | 280 Nm bei 1.900 – 5.000 U/min |
0-100 km/h: | 6,8 s |
Vmax: | 229 km/h |
Verbrauch: | 7,1 l/100 km |
CO2-Ausstoß: | 165 g/km |
Abgasnorm: | Euro 6 |
Effizienzklasse: | D |
Preis: | ab 36.050 Euro |
Alternative zu: | Mini Countryman JCW |
Passt zu: | Leuten, die schon einen BMW X6 in der Garage haben |
Sieht gut aus: | die einen sagen so, die anderen soso – aber eine zweifarbige Lackierung ist immer gut |
Kommt wann: | ist seit Anfang Juli beim Händler |
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 07.07.2014 aktualisiert am 07.07.2014
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