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Wackerer Winzling
Benzin oder Diesel? Das ist die einzige Frage, die sich Panda-Cross-Interessenten stellen müssen, wenn die grundsätzliche Kaufentscheidung für das Modell gefallen ist. Denn es gibt nur diese beiden Triebwerke – da wäre eben der 66 kW/90 PS starke Zweizylinder mit Turbo und 0,9 Litern Hubraum sowie der 59 kW/80 PS starke 1,2-Liter-Selbstzünder. Aber als unbedarfter Autointeressent stellt man sich eher die Frage, an wen sich ein solches Angebot überhaupt richtet. Dass viele Kunden gerne eine SUV-Optik haben, ist hinlänglich bekannt und es mag auch für Kleinstwagen gelten. Doch der Panda Cross sieht nicht nur nach Geländewagen durch seine entsprechende Montur samt Verkleidungen wie Unterfahrschutz aus – er macht Ernst.
Der Allrad-Strang entstammt dem konventionellen Panda 4x4, und es gibt 0,9 Zentimeter Bodenfreiheit dazu mit dem Cross. So watet der Italiener durch bis zu 74 Zentimeter tiefes Wasser (Diesel), der Benziner schafft immerhin rund 71 Zentimeter, bevor er Flüssigkeit ansaugt. Und Test-Ingenieur Giovanni Boreanaz verspricht eine Steigfähigkeit von bis zu 70 Prozent, eine Gelände-Untersetzung braucht das je nach Konfiguration nur 1.090 kg wiegende Fliegengewicht dafür nicht. Doch immer ist noch nicht klar, wer sich für einen solchen Panda zum Preis um 20.000 Euro entscheiden soll (genaueres will Fiat im Herbst bekanntgeben).
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Erst einmal geht es raus ins Testgelände, um zu schauen, was der Cross wirklich kann. Ein bisschen Schotter, lachhaft, beherrscht auch ein alter Kadett. Doch Moment, so einfach ist der etwa zweieinhalb Kilometer lange Kurs nicht zu bewältigen: Da kommt auch schon die erste Steigung. Wir lassen den bereits bei niedrigen Drehzahlen kraftvollen Zweizylinder ein wenig drehen und preschen los.
Der Blick wandert gen Himmel, während der Winzling wacker durchzieht. Auf der anderen Seite geht es ähnlich steil wieder bergab, doch das erledigt die Hill Descent Control souverän. Dann folgt nach einer Wasserdurchfahrt ein Verschränkungspfad. Dort will der Instruktor aber lieber selbst Hand ans Lenkrad legen.
Wenn ein Rad frei liegt, rumort es ein bisschen in der Fahrgastzelle, jetzt greift die elektronisch gesteuerte Quersperre. Nein, in Wirklichkeit wird nur eine Sperrfunktion simuliert per Bremseingriff. Doch sei es drum, der Panda zuckelt langsam, aber unaufhaltsam über die mächtigen, aus dem Boden ragenden Betonhaufen - einfach eindrucksvoll. Noch einmal: Wer kauft ein solches Auto? Man weiß es nicht, jedenfalls ist gut denkbar, dass der Aktionsradius des italienischen Flohs deutlich größer ist, als der Anspruch der meisten Interessenten.
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Höchste Zeit für eine Ausfahrt auf asphaltierte Straßen. Jetzt kann man sich endlich jenen Eigenschaften widmen, die der Cross Panda als eigentlich konventioneller Pkw so mit sich bringt. Wenn der Allrad-Wahlschalter mit verschiedenen Modi auf „Auto“ steht, wird der Vorderachse unter griffigen Verhältnissen das höchste Moment zugeteilt. Innen vergisst man schnell die martialisch wirkenden Verkleidungen, den wuchtigen Unterfahrschutz.
Das Interieur verströmt einen Hauch von Lifestyle mit seinen weder eckigen noch runden Skalen. Diese markante Form zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Innenraum: Lenkrad, die Tasten für die Radioeinheit, die Knöpfe der Klimaautomatik, ja, sogar der Schalthebel sind entsprechend gestaltet. Bei der Bedienung gibt es keinerlei Probleme, auch wenn die Tipptaster für die Sitzheizung etwas versteckt in der Mittelkonsole hocken. Immerhin, früher musste man bei Autos aus dem Fiat-Konzern im Bereich irgendwo unter den Sitzen herumhantieren oder in tiefere Menüsphären vordringen, um die Polster elektrisch zu erwärmen.
Und die Materialanmutung ist sogar ein recht erfreuliches Kapitel - die in dieser Klasse völlig akzeptablen Plastikoberflächen wirken passgenau zusammengefügt und keineswegs billig. Zumindest vorne ordentliche Platzverhältnisse erfreuen darüber hinaus. Dass man sich im zweisitzigen (auf Wunsch auch drei Plätze) Fond durchaus näherkommen kann, bleibt nicht aus. Langbeinige Passagiere dürften die Vordersitzlehnen zu spüren bekommen, aber für kurze Distanzen ist das durchaus okay.
Die Sicherheit garantiert nicht nur der Allradantrieb, auch ein automatisiertes Bremssystem zur Vermeidung von Kollisionen oder Verminderung der Unfallschwere wird gegen Bestellung lieferbar sein.
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Nun kommt sie doch wieder, die Kardinalfrage: Benzin oder Diesel? Wer aus irgendwelchen Gründen nicht unbedingt den Selbstzünder nehmen muss oder will, sollte zum Benziner greifen. Er ist drehfreudiger und hat kaum weniger Drehmoment (145 zu 190 Nm bei 1.900 statt 1.500 Touren), wirkt spritziger und bietet überdies sechs statt fünf Gänge. Auch die Papierwerte weisen den Otto als deutlich dynamischer aus mit 12 Sekunden bis Landstraßentempo, während sich der Diesel deren 14,7 genehmigt.
Nicht einmal beim Verbrauch, der eigentlichen Stärke des Selbstzünders, kann er richtig trumpfen mit 4,7 Litern zu 4,9 je 100 km. Doch keine Sorge, es ist ja noch bis Oktober Bedenkzeit. Dann wird der kleine 4×4 Deutschlands Straßen oder Berghänge bevölkern. Als einziger in seinem Segment.
Viertüriger Offroad-Kleinstwagen | |
Länge/Breite/Höhe (m): | 3,71/1,66/1,66 |
Radstand (m): | 2,30 |
Motoren: | 1,2-l-Vierzylinder-Diesel, 59 kW/80 PS, maximales Drehmoment: 190 Nm bei 1.500 U/min, Vmax 160 km/h, 0-100 km/h in 14,3 s, Durchschnittsverbrauch: 4,7 l/100 km, CO2-Ausstoß: 125 g/km, Effizienzklasse C
0,9-l-Zweizylinder-Turbobenziner, 66 kW/90 PS, maximales Drehmoment: 145 Nm bei 1.900 U/min, Vmax 167 km/h, 0-100 km/h in 12 s, Durchschnittsverbrauch: 4,9 l/100 km, CO2-Ausstoß: 114 g/km, Effizienzklasse C |
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 17.07.2014 aktualisiert am 18.02.2020
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