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Kia
Von auto.de-Redakteur Ingo Koecher
Seit 2004 wird er produziert, der Kia Sportage. 2008 wurde die Herstellung des koreanischen SUV ins slowakische Zilina verlegt, wo auch der Kia Ceed vom Band läuft. Zu Beginn des Jahres 2009 wurde der Sportage einem Facelift unterzogen und für alle nach dem 1. Januar 2010 zugelassenen Fahrzeuge des Modells erweiterte der Hersteller die Garantie auf sieben Jahre oder 150.000 Kilometer. So gelingt es Kia, zu signalisieren, dass es sich beim Sportage um ein hochwertiges Fahrzeug des Segments handelt.
Das, so scheint uns, ist der richtige Zeitpunkt für einen Test des Sportage. Lange Rede kurzer Sinn: wir orderten den Kia Sportage EX 2.0 CRDi 4WD, [foto id=“124617″ size=“small“ position=“right“]der in seiner Basisvariante ab 27.240 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.) zu haben ist. Was bei so manchem Hersteller eher Unmut hervorruft, ist bei Kia recht überschaubar. Es geht um die Optionsliste, die sich in drei Paketen und vier Einzelfeatures erschöpft, alles übersichtlich und zu moderaten Preisen.
Der Kia Sportage bewegt sich im Segment unter Wettbewerbern wie etwa dem Audi Q5, Nissan Qashqai oder Subaru Forester. Alle samt Offroader mit Limousinenkomfort. Zunächst kann der Kia Sportage mit seinem Preis punkten. Der Einstieg ins Segment ist mit 18.990 Euro inkl. MwSt. für das Basismodell 2.0 CVVT Attract mit Frontantrieb unschlagbar. Im Vergleich: Nissan ruft für seinen Qashqai mit 1.5 dCi 22.140 Euro, Audi für den Q5 mit 2.0 TDI 39.100 Euro und Subaru für den Forester mit 2.0-Liter-Diesel 29.900 Euro auf.
Nun drängt sich uns die Frage auf, wie es überhaupt möglich ist, zu einem solchen Kampfpreis kosten deckend produzieren zu können. [foto id=“124618″ size=“small“ position=“left“]Fehlt es am Ende an der Sicherheit, dem Service oder lässt der Fahrkomfort des Kia Sportage zu wünschen übrig? Unser Test wird es zeigen.
Rein äußerlich macht der Sportage eine gute Figur. Die Linienführung wirkt dynamisch und lässt die Familienzugehörigkeit nicht zuletzt über den zweigeteilten Kühlergrill und den über den (leider funktionslosen, weil nur angedeuteten) Unterfahrschutz angebrachten Nebelleuchten zu erkennen. Die ausgeformten und großen Radhäuser suggerieren, dass hier einiges an Federweg möglich ist, die Spoiler zwischen Vorder- und Hinterachse sowie die nach unten hin das Chassi abschließenden Verkleidungen unterstreichen diesen Eindruck. Die Dachreling und das Doppelendrohr der Auspuffanlage wirken sportlich. Als praktisch erwies sich die teilbare Heckklappe, die entweder im Ganzen oder nur zur Hälfte (die Heckscheibe) geöffnet werden kann.
Nach dem Einsteigen präsentiert sich uns ein aufgeräumter Innenraum, der von Hartplastik in anthrazit dominiert wird. Die anfängliche auffällige Schmucklosigkeit hilft das [foto id=“124619″ size=“small“ position=“right“]eine oder andere Detail wett zumachen. So das die Mitte des Armaturenbretts aufnehmende Navigationssystem mit großem Touchscreen-Display, das sich zu einem moderaten Preis von 399 Euro auf der Optionsliste findet. Im Paket enthalten sind unter anderem Kartenmaterial für Deutschland, Österreich und die Schweiz sowie für Hauptverkehrsstraßen Europas. Eine integrierte Bluetooth-Schnittstelle und ein SD/MMC-Kartenleser sind ebenfalls dabei. Unterhalb der Navi-Einheit befindet sich die Regelung für Heizung bzw. Klima. Spätestens hier wird der Kostendruck spürbar, ist die Gestaltung der klobig wirkenden Drehregler und des kleinen Displays für die Temperaturanzeige in der Mitte wenig zeitgemäß.
Lesen Sie weiter auf Seite 2 & 3: Arbeitsplatz & Gestühl; Fahrbetrieb; auto.de-Testurteil; techn. Daten & Preise
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Das Cockpit verfügt über klassische Rundinstrumente, wobei lediglich das Geschwindigkeit und Laufleistung anzeigende Zentralinstrument in Aluminiumoptik gerahmt wurde. Wenig erfreulich fiel uns hier das etwas lieblos im Anzeigebereich angeklebte Mikrophon der Freisprecheinrichtung auf. [foto id=“124621″ size=“small“ position=“right“]Dafür sollte sich doch ein besserer Platz finden lassen. Ebenfalls in Aluminium-Optik ausgeführt wurden ein Haltegriff auf der Beifahrerseite über dem Handschuhfach, der Ganghebel des 6-Gang-Schaltgetriebes, die Türöffner und sowie die Ablagefächer in den Türen.
Diese wenigen optischen Auflockerungen führen zu einer Aufwertung des Innenraums und sorgen dafür, dass er als nicht ganz so spartanisch wahrgenommen wird. Das Gestühl sowohl vorn als auch hinten gab zudem keinen Anlass zur Kritik. Es sitzt sich gut. Auch den Passagieren im Fond wird ausreichend Beinfreiheit zur Verfügung gestellt. Einziger Kritikpunkt: Die Armlenhe zwischen den Vordersitzen. Sie ist nicht höhenverstellbar. Somit hat sie nur eine Funktion, wenn sich der Sitz in der untersten Position befindet. Sobald man die verlässt, ist die Mittelarmlehne nicht mehr nutzbar. Schade: Hier könnte nach gebessert werden. Generell erlebten wir den Innenraum dennoch als solide und gut verarbeitet, dass Angebot an Ablagen ist ausreichend.
Im Stadtverkehr erwies sich der Kia Sportage als angenehm und leicht im Handling. Der Anzug stimmte, flottes Vorankommen war problemlos [foto id=“124622″ size=“small“ position=“left“]möglich. Gute Rundumsicht gewährte die zwischen C-Säule und Heck breit ausgeformte Seitenscheibe. Das sportlich-straffe Fahrwerk könnte etwas komfortabler eingestellt sein.
Auf der Autobahn machte unser Testkandidat ebenfalls eine passable Figur. Wir haben keinen Rennwagen erwartet und hatten auch keinen erhalten. Mit etwa 130 km/h legten wir die Reisegeschwindigkeit fest. Soll es etwas flotter vorangehen, kann es hingegen schnell etwas laut im Innenraum werden. Den Motor und die Abrollgeräusche empfanden wir darüber hinaus als etwas zu vordergründig.
+ Preis-Leistungsverhältnis
+ Raumangebot und Komfort
+ Fahrleistung und Handling
– schmuckloser Innenraum
– Fahrwerksabstimmung könnte komfortabler sein
– Geräuschentwicklung im Innenraum (Dieselaggregat und Abrollgeräusche der Reifen)
Der Kia Sportage hat uns überzeugt. Die Verarbeitung der Materialien ist ordentlich, der Preis nahezu unschlagbar. Im Segment gibt es keinen weiteren Hersteller, der ein SUV für unter 20.000 Euro auf dem deutschen Markt anbietet. Doch auch das Fahrzeugkonzept als solches kann durchaus für Familien von Interesse sein. Ausreichend Platz und eine vollständig in den Wagenboden versenkbare Rückbank bieten ausreichend Variabilität, den Anforderungen des Alltags zu genügen.
Lesen Sie weiter auf Seite 3: technische Daten & Preise
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Datenblatt Kia Sportage EX 2.0 CRDi 4WD | |
Länge: | 4350 mm |
Breite: | 1800 mm |
Höhe: | 1730 mm |
Radstand: | 2630 mm |
Motor: | Aufgeladender 4-Zylinder Diesel-Direkteinspitzer, 1991 ccm Hubraum, 6-Gang-Schaltgetriebe |
max. Leistung: | 110 kW/150 PS bei 3800 U/min |
max. Drehmoment: | 305 Nm bei 1800 – 2500 U/min |
Höchstgeschwindigkeit: | 177 km/h |
Beschleunigung 0 – 100 km/h: | 12,0 s |
Verbrauch | |
innerorts: | 8,9 l/100 km |
außerorts: | 6,2 l/100 km |
kombiniert: | 7,1 l/100 km |
CO2-Ausstoß: | 187 g/km |
Emissionklasse: | Euro 4 |
Leergewicht: | 1760–1842 kg |
Gesamtgewicht: | 2260 kg |
max. Zuladung: | 500 kg |
Anhängelast, gebremst: | 1800 kg |
Anhängelast, ungebremst: | 750 kg |
Stützlast: | 75 kg |
Dachlast: | 75 kg |
Geländetauglichkeit | |
Bodenfreiheit: | 195 mm |
Böschungswinkel vorn: | 28,8 Grad |
Böschungswinkel hinten: | 28,9 Grad |
Steigfähigkeit: | 39 Prozent |
Wattiefe: | 380 mm |
Versicherungen (Typenklassen) | |
Haftpflicht: | 21 |
Vollkasko: | N19 |
Teilkasko: | N17 |
Garantieleistungen bei Neuzulassung ab 01.01.2010 | |
Fahrzeuggarantie: | 7 Jahre oder 150.000 Kilometer |
Lackgarantie: | 5 Jahre oder 150.000 Kilometer |
Mobilitätsgarantie: | 3 Jahre ohne Kilometerbegrenzung |
Garantie gegen Durchrostung: | 10 Jahre ohne Kilometerbegrenzung |
Wartungsintervall: | 20.000 Kilometer oder 12 Monate |
Preise | |
Testwagen: | ab 27.240 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.) |
Einstiegsmodell: | ab 18.990 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.) |
Topmodell: | ab 28.515 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.) |
geschrieben von auto.de/ingo koecher veröffentlicht am 15.01.2010 aktualisiert am 15.01.2010
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