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Opel
Und er bewegt sich doch – sogar mit Klasse. Schritt für Schritt gestattet Opel jetzt die Annäherung an sein ungewöhnliches Elektroauto, das mit zwei Elektromotoren und einem kleinen Benziner, der die Reichweite vergrößert, ausgerüstet ist. Jetzt hatten wir Gelegenheit, zum ersten Mal einen Ampera auf Autobahn und Bundesstraßen rund um das Opel-Testgelände im hessischen Dudenhofen selbst zu erleben.
Vorschusslorbeern hat es in den vergangenen Monaten schon reichlich gegeben, soviel, dass inzwischen sogar schon 3000 Vorbestellungen in Rüsselsheim liegen sollen. Das ist beeindruckend für ein Fahrzeug mit einer komplett neuen Technologie, das für 42 900 Euro angeboten wird. [foto id=“352946″ size=“small“ position=“left“]Kein Pappenstiel, aber immerhin in der noch überschaubaren Schar der kleinen Elektroautos aus der Serienproduktion anderer Hersteller bei seiner Größe ein „Schnäppchen“. Opel sucht damit den Erfolg im Markt.
Das Design steht dem jedenfalls nicht im Weg. Sein Gesicht mit den beiden großen, dominanten Winkeln fürs Licht hat etwas besonderes, was bei einem besonderen Fahrzeug angemessen wirkt. Den Ampera soll nicht nur der interessierte Laie oder Fachmann erkennen. An das Gesicht werden wir uns bei Opel wohl auch für andere Modelle gewöhnen müssen, wenn wir die Studien der jüngeren Zeit richtig deuten.
Aber nicht nur sein Gesicht weist auf die Besonderheiten unter dem Blech hin. Auch sonst hat man eine solche Karosse bei Opel oder auch bei ganz GM noch nicht gesehen: fast bullige, aber dynamische Grundform, akzentuiert mit markanten Linien, hohen Schultern und damit flacher Fensterlinie sowie einer breiten, die kleine Fensterflächen größer erscheinenden schwarzen Fläche an der Fensterunterkante und einem coupéartig abfallenden Dach.
Auch das Format als größere Kompaktklasse und seine vier Türen nimmt Opel zum Anlass, den Ampera als mögliches Erstfahrzeug einer Familie zu bezeichnen. Im Innenraum finden jedenfalls vier Erwachsene gut Platz, nur hinten von dem abfallenden Dach ein wenig eingeengt. Aber Raum allein lässt ein Elektroauto [foto id=“352947″ size=“small“ position=“left“]noch nicht zum Familiengefährt werden. Dazu braucht es die Sicherheit, nicht nur den Weg zur Arbeit, sondern auch den Wochenendausflug und die längere Reise mit ihm bewältigen zu können.
Dafür hat sich GM den so genannten Rangeextender einfallen lassen, den kleinen 1,4-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 60 kW / 82 PS, der immer dann anspringt, wenn die Batterie das Ende ihrer Kapazität gemeldet hat. Der Benziner versorgt dann über den kleineren Elektromotor mit 54 kW Leistung, der als Generator arbeitet, die Batterie mit Nachschub. Sonst arbeitet der größere Elektromotor allein am Vortrieb. Sollte ihm einmal die Kraft für eine Beschleunigung fehlen, hilft der kleinere Elektromotor auch nach.
Lesen Sie weiter auf Seite 2: Alltagsgeschehen; Opel kalkuliert so; Und wie erlebt man ihn nun?; Erstkontakt; Fazit
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Aber das ist nicht das Alltagsgeschehen unter der Motorhaube des Ampera. Vier von fünf Otto Normalfahrern in Deutschland legen weniger als 50 Kilometer am Tag zurück. Für diese Reichweite ist die 16 kWh-Lithiumionen-Batterie ausgelegt. [foto id=“352949″ size=“small“ position=“left“]Dann stehen 111 kW / 150 PS und von Drehzahl null an 370 Newtonmeter Drehmoment zur Verfügung. Das reicht für eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in neun Sekunden und für eine Höchstgeschwindigkeit von gut 160 km/h.
Mindestens 80 Prozent seiner Betriebsstunden arbeitet beim Ampera nur der Elektroantrieb. Erst, wenn es mal über die Batteriereichweite hinausgeht, steigt nahezu unmerklich der Benziner ein. Normalerweise reicht also der Strom aus der Steckdose.
Der Innenraum wirkt edel und modern. Dessen Designer konnten sich nicht verkneifen, auf die vielen bunten Möglichkeiten moderner Elektronik und Bildschirme zu verzichten. Das imponiert anfangs, irritiert vielleicht auch den begeisterten Neuling am Volant, wird sich aber sicher in Zukunft auf ein normales Maß zurückentwickeln.
Doch zunächst sind es nicht die Augen, die beim Erstkontakt gefordert sind. Erst kommen die Ohren zum Zug, wenn die Elektronik Betriebsbereitschaft meldet und der Vorwärtsgang eingelegt ist. Sanft und lautlos rollt er an. Mit seinem beeindruckenden Drehmoment kann man aber auch etwas anderes erleben: einen [foto id=“352950″ size=“small“ position=“left“]Spurt ohne Laut bis die Rollgeräusche hörbar werden. Selbst die Ohren, die sich sonst am Acht-Zylinder-Röhren aus dem Sportauspuff berauschen, entwickleln auf einmal Lust auf das lautlose Vergnügen.
Der Ampera hat nichts flatterhaftes, was so manchem Elektroauto eigen ist oder angedichtet wird. Er liegt satt auf der Straße, wobei ihm seine 180 Batteriekilogramm sicherlich helfen. Sein Fahrverhalten ist das einer reifen, sportlich angehauchten Kompaktlimousine. Die Federung zeigt die europäische Mischung aus Komfort und Straffheit. Kurz: Er bringt Spaß, weil er flott fahren kann, und erbringt ein gänzlich neues Fahrvergnügen ins Spiel: Rollen und sparsam fahren könnte sich mit ihm zum neuen Erfolgserlebnis entwickeln. Mal sehen, ob sich dieser Eindruck bestätigt, wenn wir den Ampera erst einmal auf längeren Strecken erleben können.
geschrieben von auto.de/(ampnet/Sm) veröffentlicht am 06.04.2011 aktualisiert am 06.04.2011
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