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(motorsport-magazin.com) In Valencia steht in einer Woche die erste von zwei Stadtkurs-Premieren in dieser Saison an. Ende September folgt das Nachtrennen in Singapur. Zwar besitzt Valencia in dem Circuito Ricardo Tormo eine permanente Rennstrecke, doch anstatt diese auf F1-Tauglichkeit auszubauen, entschied man sich für einen Parcours in der Stadt und am Hafen.
Dümpelnde Yachten am Bildrand wecken Erinnerungen an den Großen Preis von Monaco, die Streckenführung aber gehorcht eher modernen Ansprüchen als der gnadenlosen monegassischen Enge nachzuahmen. An mehreren Stellen werden die F1-Fahrzeuge um die 300 km/h schnell sein. Am letzten Juliwochenende fand in Form von Formel-3- und GT-Rennen eine Art Generalprobe für den Grand Prix statt.
Die F1 hatte keine Testgelegenheit in Valencia. So haben sich die Teams in der Simulation vorbereitet: Auf Basis der Streckendaten wurde mit Hilfe eines Computer-Programms die voraussichtliche Ideallinie bestimmt. In verschiedenen Fahrzeugkonfigurationen wurden Rundenzeiten simuliert. Für die mechanische Abstimmung wurden die Gewichtsverteilung sowie die Feder- und Dämpferkennung bestimmt. Aufgrund der errechneten Geschwindigkeiten konnte die Getriebeübersetzung festgelegt werden. Unter Berücksichtigung von Abtriebsniveau und Streckencharakteristik konnte die Rundensimulation den Belastungsgrad der Bremsen ermitteln, so wurden Bremsmaterial und Belüftung definiert. Der Grip der Asphaltoberfläche und der Reifenverschleiß dagegen lassen sich nur vor Ort erfahren.
Valencia hat längst sein früheres Industriehafen-Image abgestreift und sich zu einer der kulturellen Metropolen Europas entwickelt. Die Marina der mit rund 850.000 Einwohnern drittgrößten Stadt Spaniens hat sich anlässlich der Austragung des America’s Cup 2007 zu einem ebenso edlen wie coolen Areal gewandelt. Die Strecke führt über eine Brücke, die Nord- und Südmarina miteinander verbindet. Auf der Südseite fahren die Autos nahe am Kai vorbei, passieren das Gebiet des historischen Fischmarkts in Richtung der Vorstadt Grao.
Kurz folgen sie dem Flusslauf des Turia, dann wird für eine Haarnadelkurve abgebremst, und weiter schlängelt sich die Strecke zurück in Richtung Wasser. Nach einer Folge von S-Kurven biegen die Fahrzeuge nach links ab und erreichen die Start-Ziel-Gerade, womit sie wieder im Hafen und zu Hause wären, denn die Garagen der Teams sind in den Hafengebäuden untergebracht.
adrivo Sportpresse GmbH
geschrieben von veröffentlicht am 15.08.2008 aktualisiert am 15.08.2008
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