Es ist geschafft – ich bin es auch!

Liebes Tagebuch,

ich wollte dir eher schreiben, aber ich
bin erst morgens in den Bus gen Heimat gestiegen und habe meinen
wohlverdienten Schlaf nachgeholt. Aber jetzt bin ich ausgeschlafen
und vor allem endlich fertig mit dem scheiß Putzen! Keine roten
und blauen Lappen mehr, keine aggressiven Reinigungsmittel, keine
Besucher mehr, die sich zum Löffel machen, wenn sie die
Hostessen anmachen und vor allem: kein penibler Standleiter mehr! Als
ich mich für den Job beworben habe, dachte ich, das ist leicht
verdientes Geld. Ein paar Autos putzen, den Stand sauber halten…
kein Hieb – das klang nach einem duften Deal! Aber weit gefehlt:
Schon beim Aufbau hatte ich die Schnauze voll! Messebauer, die
rücksichtslos durch eben gesäuberte Stellen stiefeln, ein
Team am Stand, das den Namen „Team“ mitnichten verdient hat und
ein „machtbesessener“ Pisser von Standleiter machten mir schnell
klar, dass ich mir die Sache gründlicher hätte überlegen
sollen. Obwohl kein Schwein außer uns und den Messebauern da
war, durfte nicht mal Musik gehört werden – „Ordnung muss
sein“ war das Argument. Der Freak sieht schon aus wie Ordnung!
Sinnloserweise wischte ich den Boden an diesem Abend geschätzte
37 mal, weil jedes mal wieder irgendwer durch musste. „Wieso können
wir das nicht machen, wenn die Messebauer fertig sind?“ hätte
ich mir besser verkniffen. Danach war es nämlich um die eh kaum
vorhandene Sympathie des Standleiters mir gegenüber komplett
geschehen.

Auch der Pressetag war kein schönes
Erlebnis. Zwar hieß es im Vorfeld, dass da nicht viel tun sei
und ab dann die entspannte Phase los geht, aber nix da. „Unsichtbar“
mussten wir uns machen, damit die Presseleute ja nicht gestört
werden – also putzten wir die Geschäftsstelle von oben bis
unten. Wenn man den anderen Putzteufeln glauben schenken darf, haben
diese Räumlichkeiten vergelichsweise wenig Leute von innen
gesehen – na Hauptsache gesund! Den Stand und die Autos durften wir
erst sauber machen, als kaum noch Meienvertreter zu unserem Stand
kamen.

Besser wurde alles erst, als ich zur
Abendreinigung abkommandiert wurde. Anfangs hatte ich darauf
überhaupt keinen Bock, schon alleine, weil abends nicht so lange
gearbeitet wird und deshalb für mich am Ende weniger raus
springt. Im Endeffekt war es aber ein ganz entspanntes Arbeiten. Neue
Mitarbeiter, ruhige Atmosphäre und endlich wurde mal effektiv
sauber gemacht: also erst dreckig machen lassen, dann reinigen. Diese
Philosophie war dem ersten Standleiter leider irgendwie nicht
geläufig. Wenn er nicht mein Chef gewesen wäre, hätte
ich angenommen, der kommt aus dem Zoo. Sein Intellekt und auch seine
Körperbehaarung waren jeweils denen eines Schimpansen
erstaunlich ähnlich, was die Vermutung durchaus rechtfertigte.

Leider musste ich gestern nochmal mit
ihm arbeiten – Abbau. Unentspannte Stimmung, überall
hektisches Treiben, viel zu viele Leute – und man höre und
staune: einige noch motivationsärmer als ich. Dem affigen
Standleiter bin ich größtenteils aus dem Weg gegangen. Als
er mich dann aber anpissen wollte, weil ich die Tresen mit einem
roten Lappen geputzt habe, ging der Schuss endlich mal nach Hinten
los. Erstens gab es keine blauen Lappen mehr und zweitens waren keine
Autos mehr da, für die die roten Wischlappen eigentlich gedacht
waren. Als ich meinte als Schichtleiter müsse er das doch im
Blick haben, zog er sichtlich angefressen von dannen – wenigstens
einmal die Oberhand behalten. Außer meinem kleinen persönlichen
Erfolg war der letzte Arbeitsabend nur von Stress bestimmt, weil
unser Bus Punkt 7.30 Uhr vor der Messe Richtung Heimat fuhr. Warum
auch immer die gute Firma das so geregelt hat…

Letzten Endes bin ich froh über
das verdiente Geld – aber nochmal mach ich dieses „Affentheater“
(Gruß an den Schimpansen-Schichtleiter) nicht nochmal mit…
Meinen ungefähr sieben Nummern zu großen Firmenpulli hab
ich schon abgegeben und endlich zu Hause angekommen, ist auch der
Smalltalk endlich passé. Ich habe viel geschimpft, vielleicht
auch hier und da mal übertrieben – aber irgendwie stimmt es
immer wieder: Ende gut, alles gut!

 

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