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Essens Messechef hat einen Wunsch: Die Freude am Automobil soll während der Essen Motor Show vom Sonnabend, 29. November, bis Sonntag, 7. Dezember 2008, als Kontrastprogramm zu den vielen schlechten Nachrichten dieser Tage werden. Party will er auf dem Essener Messegelände veranstalten, mehr Motorsport und mehr Mitmach-Aktivitäten anbieten.
So viel gute Stimmung schon bei der Vor-Pressekonferenz zauberte dann sogar in die Aussagen von Prof. Ferdinand Dudenhöffer einen optimistischen Unterton. Er, sonst von den Medien stets als Überbringer schlechter Nachrichten hofiert, hatte dieses Mal auch ein paar lobende Worte für die Automobilindustrie übrig und wollte Optimismus nicht grundsätzlich ausschließen, um dann doch zu dem Schluss zu kommen, General Motors werde es ohne Hilfe nicht schaffen, die Krise zu überleben. Opel empfahl er daher, sich von den Amerikanern zu lösen.
Auch zum Elektroantrieb hatte Dudenhöffer eine Aussage parat: „Wir“ – das ist sein Center of Automotive Research, nicht verwandt mit dem älteren, aber gleichnamigen Institut von David Cole in Ann Arbor, Michigan (USA) – „sind der Überzeugung, dass ab etwa 2025 kein Auto mehr verkauft wird, das nicht rein elektrisch oder mit Hybridantrieb fährt.“
Das passte gut zu der Enthüllung eines batterieelektrisch betriebenen Roadsters vor der Halle, für den Tuner Brabus seinen Namen nun mit einem Blitz à la Opel kombiniert. Brabus hat den Batterie-Renner von Tesla aus Kalifornien getunt. Jetzt beschleunigt er in 3,2 Sekunden auf 100 km/h. Da das so gänzlich ohne Motorencrescendo abgeht, hat man diesem Brabus-Tesla gleich noch einen Sound-Generator mitgegeben, der Sphärenklänge oder Sportwagengeräusche erzeugen kann, damit der Fahrer die 3,2 Sekunden auch „hört“ und die Fußgänger zu Seite springen können.
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Doch bei dieser Messe gibt es nicht nur etwas auf die Ohren und viel Phantasievolles zu sehen. In diesem Jahr wird den Oldtimern und Klassikern besonders viel Platz eingeräumt. In Halle 1 werden sich viele präsentieren. Die hat einen eigenen Eingang, so dass sich die beiden Zielgruppen der Messe nur dann über den Weg laufen, wenn sie darauf bestehen.
Es gibt eben auch Rennsportbegeisterte und Tuning-Fans, die sicher auch Sinn für die Oldies haben, zumal wenn sie eine Pause brauchen nach den vielen aktuellen Angeboten in den übrigen Hallen. Die Rennsport-Freunde finden ihre Motorsport-Arena mit Boxengasse in der Halle 7 und Motorsport-Innovationen in Halle 4.
Von jeher stellt alles rund ums Tunig eine der Hauptattraktionen in Essen dar. Optik, Fahrwerk. Leistung – nichts, was nicht verbessert, verstärkt oder individualisiert werden könnte. Aber auch dieses Jahr bietet Essen nicht nur ein optisches Feuerwerk, sondern auch viele Veranstaltungen auf dem Essen Show-Ground in Halle 6.
Neben den vielen Einzelstücken und Kleinserien der Veredler wie der Weltpremiere des Opel Insignia von Irmscher gibt es auch Großserienfahrzeuge zu sehen. Essen entwickelt sich zusehend zu einem Premierenplatz für sportliche Varianten von Massenprodukten. In diesem Jahr gilt das für die beiden Abarth-Versionen „esseesse“ des Fiat 500 und des Fiat Grande Punto. Auch der GTI auf der Basis des neuen Golf erlebt seine Deutschlandpremiere, ebenso wie Audi mit der S4-Limousine und dem S4-Avant sowie der Skoda Octavia.
Im vergangenen Jahr erreichte die Essen Motor-Show mit 352 000 Besuchern den zweiten Platz nach der IAA mit knapp einer Million. 2007 kamen rund 40 000 Besucher weniger aufs Essener Messegelände als im Jahr davor. Die Zurückhaltung der Käufer wurde spürbar. Jetzt wird es sehr spannend werden zu beobachten, wie die Dinge sich in diesem Krisenherbst anlassen. Reicht die Leidenschaft fürs Auto, um Kaufentscheidungen zu beschleunigen?
geschrieben von (ar/Sm) veröffentlicht am 18.11.2008 aktualisiert am 18.11.2008
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