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Bisher kein Anreiz
Der Bundesverbands der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) fordert, die Pflicht zur Senkung von CO2-Emissionen aus Kraftstoffen auf sechs Prozent anzuheben. Der Verband will die für 2020 vorgesehenes Anhebung von heute vier Prozent auf die sechs Prozent vorzuziehen. „Nur so können die klimaschädlichen Emissionen der derzeit mehr als 30 Mio. zugelassenen Autos mit Benzinmotoren deutlich gesenkt werden“, erklärt Dietrich Klein, Geschäftsführer des BDBe.
Die Kraftstoffunternehmen haben – so der BDBe – bislang keinen Anreiz, die für deutsches Bioethanol amtlich festgestellte hohe CO2-Minderung von 75 Prozent gegenüber fossilem Benzin mit aktivem Marketing für Super E10 auszuschöpfen. Der Preisvorteil von Super E10 ist mit nur 2 Cent pro Liter gegenüber Super E5 zu gering. „Das Beispiel Frankreich zeigt, was möglich ist: Dort hat Super E10 wegen des Preisvorteils von 4,5 ct. pro Liter gegenüber Super E5 im Jahr 2017 einen Marktanteil von 38,8 Prozent erreicht“, sagt Klein.
Um knapp zwei Prozent ging 2017 in Deutschland der Absatz von Bioethanol im Benzin zurück. Der Marktanteil von Super E10 lag mit 12,4 Prozent (Vorjahr: 12,6 Prozent) leicht unter Vorjahresniveau. Super E5 erreichte mit knapp 15,4 Mio. Tonnen hingegen einen steigenden Marktanteil von 83,1 Prozent (Vorjahr: 15 Mio. Tonnen, dies entsprach einem Marktanteil von 82,8 Prozent). Der Marktanteil von Super Plus betrug mit 0,85 Millionen Tonnen ebenso wie im Vorjahr 4,6 Prozent.
In Ethyl-Tertiär-Butyl-Ether (ETBE), das Kraftstoffen wegen seiner hohen Oktanzahl zur Leistungsverbesserung zugesetzt wird und aus Bioethanol und fossilem Isobuten hergestellt wird, wurden nur noch knapp 112 000 Tonnen Bioethanol eingesetzt und damit 13,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Die deutsche Bioethanolproduktion sank 2017 gegenüber dem Vorjahr um knapp neun Prozent von rund 740 000 Tonnen auf 673 000 Tonnen.
Dabei wurden aus heimischem Futtergetreide mehr als 522 000 Tonnen Bioethanol hergestellt (-2,2 Prozent). 141 401 Tonnen und damit 26 Prozent weniger als im Jahr 2016 stammten aus Industrierüben. Aus Reststoffen und Abfällen, zum Beispiel aus der Lebensmittelindustrie, wurde mit etwa 9 000 Tonnen 28 Prozent weniger Bioethanol gewonnen als im Vorjahr (12 310 Tonnen). Zusätzlich zu Bioethanol lieferten die übrigen pflanzlichen Bestandteile der Rohstoffe wie Proteine, Ballaststoffe, Mineralien und Vitamine hochwertige Co-Produkte: Eiweißfuttermittel aus Getreide, Kraftfutter aus Industrierüben und weitere Erzeugnisse für die Lebens- und Futtermittelindustrie wie beispielsweise Hefe für Backwaren, Gluten für Aquakultur oder biogene Kohlensäure für Getränke.
geschrieben von AMP.net/Sm veröffentlicht am 30.03.2018 aktualisiert am 26.03.2018
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