EU-Kommission fordert mehr Biokraftstoffe aus Abfall und Stroh

Der Bio-Sprit soll künftig in höherem Maße aus Abfällen, Gülle und Stroh hergestellt werden, und damit weniger aus Nahrungsmittel- oder Energiepflanzen. Deshalb sollen die Rechtsvorschriften für Biokraftstoffe geändert werden. Das hat die EU Kommission jetzt in Brüssel bekannt gegeben.

Der Anteil des Biokraftstoffs der ersten Generation soll auf fünf Prozent statt bisher 10 Prozent begrenzt werden. Dadurch sollen zukünftig die Entwicklung alternativer Biokraftstoffe der zweiten Generation gefördert werden. Diese verursachen erheblich geringere Mengen an Treibhausgas-Emissionen als fossile Kraftstoffe und haben keine Auswirkungen auf die globale Lebensmittelproduktion.

Erstmals sollen bei der Bewertung der Treibhausgasbilanz des Bio-Sprits auch die geschätzten Folgen der sogenannten „indirekten Landnutzungsänderungen“ berücksichtigt werden. Diese finden statt, wenn zugunsten der Biokraftstoffe zum Beispiel die Produktion von Nahrungs- oder Futtermitteln auf zuvor nicht agrarisch genutzte Flächen wie Wälder verlagert wird. Einige Biokraftstoffe verurachen dadurch sogar ebenso hohe Treibhausgasemissionen wie die fossilen Kraftstoffe, die sie ersetzen sollen.

Energiekommissar Günther Öttinger: „Dieser Vorschlag wird neue Anreize für Kraftstoffe mit optimaler Klimabilanz setzen. In Zukunft werden Biokraftstoffe stärker zur Verminderung der Treibhausgasemissionen und zur Senkung unserer Importkosten beitragen. Klimakommissarin Connie Hedegaard fügte hinzu: „Natürlich wollen wir damit nicht die Biokraftstoffe der ersten Generation abschaffen, aber wir senden ein klares Signal aus, dass Steigerungen des Anteils an Biokraftstoffen in Zukunft durch fortschrittliche Biokraftstoffe erzielt werden müssen.“

Erst kürzlich hatte der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) bekannt gegeben, dass die Produktion von Bioethanol in Deutschland im ersten Halbjahr 2012 um 20,9 Prozent auf 294 677 Tonnen gestiegen ist. Auch der Verbrauch hat im gleichen Zeitraum um 9,7 Prozent auf 625 996 Tonnen zugelegt. Damit hat Bioethanol bis Ende Juni 2012 einen Anteil von 6,4 Prozent im Benzinmarkt erreicht. Hergestellt wird Bio-Kraftstoff in Deutschland aus Zuckerrüben und Futtergetreide. Der Anteil von Zuckerrüben hat sich dabei gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit 116 652 Tonnen fast verdoppelt. Die Produktion aus Futtergetreide ist mit 178 025 Tonnen dagegen um 2,2 Prozent zurückgegangen.

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