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Der europäische Automarkt hat die Wirtschaftskrise kaum überwunden, da droht neues Ungemach von politischer Seite. Denn bei der kürzlich abgehaltenen Europawahl haben EU-kritische Parteien erhebliche Zuwächse verzeichnet. Kritiker in Großbritannien fordern gar den EU-Austritt. Der aber könnte für die Briten erhebliche wirtschaftliche Nachteile bringen – wohl auch für die Automobilwirtschaft. Wie die WirtschaftsWoche berichtet, wirkt sich solch eine Entscheidung auch auf Deutschland und die gesamte EU aus.
Die britische Automobilindustrie ist fest in ausländischer Hand: 77 Prozent aller dort produzierten Fahrzeuge gehen in den Export, fast die Hälfte in die EU. Autokonzerne warnen vor den möglichen Folgen eines EU-Austritts für Handel und Investionen. Beispielsweise fürchtet Nissan Belastungen durch neue Zölle. Denn im nordenglischen Sunderland betreibt der Hersteller Großbritanniens größte Pkw-Fertigung, für Nissan der Brückenkopf zum europäischen Markt. Zudem könnten einige Hersteller ihre Investitionen auf der Insel überdenken. So hatte etwa BMW zum Produktionsstart des neuen Mini im Werk Oxford kurzfristige Investitionen von mehr als 900 Millionen Euro angekündigt. Auf der Insel beschäftigen die Münchner 18 000 Mitarbeiter für die Fertigung des Mini und Rolls-Royce-Fahrzeugen. Und VW baut in Großbritannien Luxusfahrzeuge der Marke Bentley, für deren Modelle bis 2016 eine Milliarde Euro investiert werden sollen. Infolge solcher Aktivität votiert der britische Automobilverband gegen einen Austritt aus der EU.
geschrieben von auto.de/(rawi/mid) veröffentlicht am 16.06.2014 aktualisiert am 16.06.2014
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