Europaparlament: „Monster Truck“ ist ausgebremst

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Das Dossier „Monster Trucks“ auf Europas Straßen soll noch vor Ende des Jahres abgeschlossen werden. Dies kündigte der italienische Verkehrsminister Maurizio Lupi bei der Vorstellung der sechsmonatigen EU-Ratspräsidentschaft im Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments (EP) an.

„Transport und Transportinfrastruktur gehört zu den Prioritäten der italienischen Ratspräsidentschaft zugunsten von Wachstum und Beschäftigung in Europa“, sagte er im EP. „Keiner will die Monster Trucks auf Europas Straßen wirklich“, erklärte eine Sprecherin von EU-Verkehrskommissar Siim Kallas dem mid gegenüber. Die Abwicklung des Themas hat sich nun Lupi vorgenommen, der Monster Truck ist ausgebremst.

In Deutschland sind die sogenannten „Monster Trucks“ auch bekannt unter „EuroCombi“, „Ecocombi“ und „Gigaliner“. Dieser Lkw hat eine Fahrzeuglänge von 25,25 Meter und ein Gesamtgewicht von 60 Tonnen, im deutschen Feldversuch 44 Tonnen. Der Lang-Lkw ist in einigen EU-Ländern zugelassen und überschreitet deutlich die übliche Längenbegrenzung von 18,75 Meter. Die Italiener machen sich dafür stark, dass die seit geraumer Zeit laufenden Verhandlungen über das zulässige Gesamtgewicht und die Längen nun vor Jahresfrist endgültig entschieden werden.

Rund 20 Prozent mehr Fracht

Die in Finnland und Schweden zugelassenen überlangen Lkw sorgen in der EU seit Jahren für Konfrontation. Der estnische EU-Verkehrskommissar Kallas hatte die europaweite Zulassung der „XXL-Lkw“ auf die europäische Agenda gesetzt. Speditionsfirmen argumentieren aus wirtschaftlichen Gründen für die Zulassung dieser Fahrzeuge. Sie könnten damit rund 20 Prozent mehr Fracht aufnehmen. Zwei Lang-Lkw könnten das Transportvolumen von drei herkömmlichen Lastern schultern. In Deutschland bildete sich rasch nach Bekanntwerden der Pläne in Brüssel eine Koalition von ADAC und Naturschutzbund (NABU) sowie „Allianz pro Schiene“ gegen das Vorhaben. Während NABU mit dem Aktionsbündnis „No Mega Trucks“ auf Gefahren für die Umwelt aufmerksam macht, erhebt der ADAC Vorbehalte wegen der Verkehrssicherheit.

Die EU-Verkehrsminister hatten Mitte Juni europaweit den grenzüberschreitenden Transport durch Lang-Lkw abgelehnt. Ihr Befürworter, EU-Verkehrskommissar Kallas, zog beim EU-Verkehrsministerrat seinen eigenen Vorschlag zurück, um keine Niederlage zu erleiden. Vor allem die österreichische Verkehrsministerin Doris Bures, die zu den vehementesten Gegnern gehört, sprach von einem „großen Erfolg“, weil es ihr gelungen sei, EU-Staaten auf die ablehnende Position der Alpenrepublik einzuschwören, darunter auch Deutschland. Das EU-Parlament hatte sich bei einer Abstimmung im April bereits eindeutig mit 606 Nein-Stimmen und nur zwei Ja-Stimmen gegen die grenzüberschreitende Zulassung von den überlangen Lkw ausgesprochen.

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