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25 Grad, wolkenloser Himmel, die Sonne brennt auf den Asphalt. Wer bei dieser alpenländischen Atmosphäre zwischen den Kärntener Bergen rund um den Faaker See auf ein paar ruhige, idyllische Tage hoffte, hatte sich verzockt. Denn rund 120.000 Besucher und 75.000 Motorräder der US-amerikanischen Motorrad-Marke Harley-Davidson kamen dieser Tage laut knatternd zur 16. European Bike Week, um sich und die Kult-Zweiräder aus Milwaukee zu feiern – nicht mit Wein, Weib und Gesang, sondern eher mit Bier, Chrom und Gegröl‘.
Und in diesem Jahr gibt es für die meist in schwarz gekleideten Kerle samt ihrer wenig bekleideten Miezen besonders viel zu feiern, da Harley-Davidson 110 Jahre alt wird und der größte Fahrerclub, die Harley Owners Group (H.O.G) mit mehr als einer Million Mitgliedern in mehr als 130 Ländern, auf seinen 30. Geburtstag anstößt. Kurzum: Volksfeststimmung auf dem größten europäischen Harley-Treffen.
Die Harley-Modelle, die sich in Faak am See eingefunden haben, sind so vielfältig wie Herkunft, Bildungsstand oder Profession ihrer Fahrer. Sie hören auf so vielversprechende Namen wie Sportster, Fat Bob, V-Rod oder Road King. Dabei gleicht keine Harley der anderen, denn die Individualisierungsmöglichkeiten sind vielfältig. Und dabei teils auch sehr kostenintensiv. [foto id=“481772″ size=“small“ position=“left“]Der Basiseinstieg in die Marke kostet zwar nur knapp 9.000 Euro für eine 883 Roadster, reicht aber bis zu 39.500 Euro für eine CVO Limited. Mit Extra-Chrom, mehr Sound, noch mehr Power und teilweise auch etwas Schicki-Micki zahlt man für so einen Nobel-Hobel dann schnell 70.000 Euro – und mehr.
Das Geld ist hier meist ziemlich gut angelegt, denn neben dem immensen Fahrspaß haben die Motorräder von Harley-Davidson noch den Vorteil des geringsten Wertverlustes bei motorisierten Zweirädern, sagt Eurotax Schwacke. So konnte sich die US-Marke mit achtzehn Modellen an die Spitze des Gebrauchtpreis-Rankings bei den zweijährigen Motorrädern setzen. Mit einem Restwert von 87,6 Prozent nach zwei Jahren ist die Street Glide als Spitzenreiter das wertstabilste Motorrad in Deutschland. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen die Forty-Eight mit 87,3 und die Dyna Street Bob mit 87,1 Prozent.
Und so präsentierten sich auch die Neuigkeiten des Modelljahrgangs 2014, wie die Touring-Modelle. Die Road King Classic, Street Glide, Electra Glide Ultra Classic und Electra Glide Ultra Limited erhalten den neuen 138 Newtonmeter starken 1,7-Liter-Twin-Cam-Motor, kurz 103 genannt. Das bezieht sich auf den Hubraum von 1.690 ccm, umgerechnet in Kubikinches (103). Für die Sicherheit kommt neben dem ABS in den Bremsanlagen der Touring-Familie eine neue, elektronische Bremskraftverteilung zum Einsatz, die die Bremskräfte auf Vorder- und Hinterrad in jeder Fahrsituation ab 40 km/h optimal dosiert.
Bei unserem ersten Test mit den blubbernden Feuertöpfen cruisten wir auf der besonders kurvigen Villacher Alpenstraße. Die 16,5 Kilometer führen von Villach-Möltschach (550 Höhenmeter) auf den Dobratsch (1.732 m), allerdings nicht ganz bis zum Gipfel, der auf 2.167 Metern liegt und zu Fuß erobert werden muss. Entlang der Straße öffnen sich immer wieder grandiose Ausblicke auf Villach, die Karawanken und die Julischen Alpen. Die 371 Kilogramm schwere Road King Classic ließ sich erstaunlich leicht durch die Kurven steuern, selbst bei den engsten Kehren der Passstraße [foto id=“481773″ size=“small“ position=“right“]wird es nie zu eng (Preis: ab 22.695 Euro). Ein Vergnügen auf zwei Rädern, das durch ein Infotainment-System mit großem Farbbildschirm, hochwertigem Audioteil, Bluetooth-Konnektivität, Spracherkennung, Navigationssystem und Intercom noch komfortabler wird.
Übrigens gelangten längst nicht alle Bikes auf eigener Achse in die Kärntener Berge. Einige Harleys reisten auf Anhängern an, gezogen von einem Jeep Wrangler oder Grand Cherokee. Da scheinen sich zwei Marken, die Abenteuer vermitteln, gefunden zu haben. Denn seit einigen Jahren feiert mit den knallharten Zweirad-Jungs die Automarke Jeep, Erfinder des Offroadfahrens, als offizieller Sponsor dieser Treffen die ausgelassenen Bike Weeks. Denn auch der härteste Biker braucht eben manchmal vierrädrige Unterstützung.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 09.09.2013 aktualisiert am 09.09.2013
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