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Kein Bruderzwist
Der Range Rover Evoque und der Land Rover Discovery Sport scheinen auf den ersten Blick wenig Gemeinsamkeiten zu haben. Der eine kommt sportlich-elegant daher, der andere eher robust und rustikal. Doch unterm Blech steckt die gleiche technische Basis. Kein Wunder also, dass eine kleine Motoren-Offensive von Jaguar Land Rover beiden Modellen zugute kommt.
Für den Evoque und den Discovery Sport stehen fürs Modelljahr 2018 ab sofort drei neue Vierzylinder-Aggregate zur Wahl, ein Diesel und zwei Benziner. 177 kW/240 PS leisten der Diesel und der schwächere Benzin-Motor, 213 kW/290 PS stehen bei Motor Nummer 3 im Datenblatt. Los geht's mit dem 240 PS starken Discovery Sport. Gekoppelt mit einer 9-Stufen-Automatik von ZF, die auch in Verbindung mit den anderen Motoren zum Einsatz kommt, und ausgerüstet mit einem intelligenten Allradsystem, erweist sich der schwächere der beiden Turbo-Benziner bei der Testfahrt als äußerst durchzugsstarkes und dynamisches Aggregat.
Anders als beim Evoque, dem man dank des keilförmigen Designs ein bisschen Sportlichkeit zutraut, dürfte der Discovery Sport damit bei so manchem Verkehrsteilnehmer für eine Überraschung sorgen. Denn die Zeiten, in denen ein Land Rover ausschließlich das Landleben bereichert hat, sind längst vorbei. Auf kurvigen Mittelgebirgsstraßen im Taunus, rund um den Feldberg, kann der Land Rover zeigen, was dank des neuen Aggregats in ihm steckt. Der Brite nimmt jeden Tritt aufs Gaspedal direkt an und setzt den Befehl in Vortrieb um.
Copyright: Land Rover
15,9 Liter zeigt der Bordcomputer nach einer kurzen Landstraßen-Runde mit ein paar Kilometern Autobahnanteil und etwas Schotterpiste an - allerdings mit sehr flotter Fahrweise und Spitzen-Tempo 200. Wer sich zügelt, kann das kompakte SUV auch mit gut der Hälfte der Benzinmenge bewegen.
Innen ist der Land Rover - passend zum äußeren Erscheinungsbild - eher schlicht und robust gestaltet. Das bedeutet aber nicht, dass die Technik rückständig ist. Das Infotainment-System mit zentral platziertem Touchscreen lässt sich mühelos bedienen, außerdem sind marken- bzw- gruppen-typische Stilelemente wie der versenkte Automatik-Wahlknopf zu finden, der nach Betätigung des Startknopfes herausfährt.
Im Evoque geht es eleganter zu als im Land Rover Discovery Sport, die Übersichtlichkeit und Bedienbarkeit ist in beiden Autos gleich gut. Wer nacheinander in den beiden SUV Platz nimmt, erkennt jedoch klar die unterschiedliche Ausrichtung der beiden Schwester-Modelle. Dass sie sich gegenseitig Kunden wegschnappen könnten, ist eher unwahrscheinlich. Zumal sie bei ganz unterschiedlichem Design ähnliche Fahreigenschaften mitbringen, sofern der gleiche Motor unter der Haube steckt.
Copyright: Land Rover
Diesmal hatte der Evoque leichte Vorteile, denn er durfte beim Schaulaufen den neuen Top-Benziner vorführen, der mit 50 PS mehr aufwarten kann als die andere neue 2,0-Liter-Maschine. Diese Mehrleistung merkt man natürlich, der stärkere Benziner spricht noch ein bisschen früher an und hat bei niedrigeren Drehzahlen noch etwas mehr Dampf. Heißt: 340 Newtonmeter bei 1.750 Umdrehungen je Minute im Land Rover gegenüber 400 Nm bei 1.500 im Range. Die Maximalleistung von 240 und 290 PS entfalten beide Aggregate bei 5.800 Umdrehungen.
In Sachen Straßenlage und auch Fahrkomfort muss sich der Discovery Sport nicht vor dem Evoque verstecken, der serienmäßig in der Top-Motorisierung mit Dynamic-Designpaket vorfährt, das größere Schürzen mit wuchtigeren Lufteinlässen und 20-Zoll-Felgen beinhaltet. Wer mehr Wert auf Design und Extravaganz legt, fährt mit dem Evoque genau richtig, wer es eher klassisch und noch etwas funktionaler mag, dürfte sein Kreuzchen eher beim Discovery Sport setzen.
Copyright: Land Rover
Beide Aggregate überzeugen, sind sowohl für Gleit- als auch für Sprintpassagen geeignet. Und wenn es nicht allein auf eine möglichst hohe Zahl in der Leistungstabelle ankommt, dann ist das 240-PS-Aggregat eine richtig gute Wahl.
Range Rover Evoque 2.0l HSE Dynamic | Viertüriges, fünfsitziges SUV mit Heckklappe, |
Länge/Breite/Höhe/Radstand in Millimeter | 4.370/2.090/1.635/2.660, |
Leergewicht | 1.833 kg, zul. Gesamtgewicht |
Kofferraumvolumen | 420 l bis 1.445 l, |
Wendekreis | 11,3 m, |
Tankinhalt | 68,5 l, |
Motor | Vierzylinder-Turbobenziner, |
Hubraum | 1.998 ccm; |
Leistung | 213 kW/290 PS bei 5.800 U/min, |
max. Drehmoment | 400 Nm bei 1.500/min; |
Höchstgeschwindigkeit | 231 km/h; |
Beschleunigung 0 bis 100 km/h | 6,3 s; |
Normverbrauch | 7,6 l Benzin je 100 km |
CO2-Emission | 173 g/km; |
Übertragung | ZF-Neungang-Automatik; |
Antrieb | permanenter Allradantrieb mit elektronischer Steuerung. |
Preis | 62.200 Euro. |
Land Rover Discovery Sport 2.0l Si4 | Viertüriges, fünfsitziges SUV mit Heckklappe, |
Länge/Breite/Höhe/Radstand in Millimeter | 4.589/2.173/1.724/2.741; |
Leergewicht | 1.796 kg, zul. Gesamtgewicht |
Kofferraumvolumen | 541 l bis 1.698 l; |
Wendekreis | 11,9 m; |
Tankinhalt | 68,5 l |
Antrieb | Vierzylinder-Turbobenziner, |
Hubraum | 1.998 ccm; |
Leistung | 177 kW/240 PS bei 5.500 U/min, |
Max. Drehmoment | 340 Nm bei 1.750/min; |
Höchstgeschwindigkeit | 200 km/h; |
Beschleunigung 0 bis 100 km/h | 7,6 s; |
Normverbrauch | 8,2 l Benzin je 100 km; CO2-Emission |
Übertragung | ZF-Neungang-Automatik; |
Antrieb | Permanenter Allradantrieb mit elektronischer Steuerung. |
Preis | 45.750 Euro. |
geschrieben von MID veröffentlicht am 10.12.2017 aktualisiert am 08.12.2017
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