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Cadillac
Antoine Laumet de La Mothe, genannt Sieur de Cadillac – der Mann, der 1701 am Ufer des amerikanischen Erie-Sees die Stadt Detroit gründete und 200 Jahre später einer der berühmtesten Automarken der USA seinen Namen gab, dürfte sich zurzeit ständig im Grab herumdrehen. Denn mit der Entscheidung der heutigen Cadillac-Muttergesellschaft General Motors, die Zentrale der Marke von Detroit nach New York zu verlegen, dürfte der französische Offizier, Abenteurer und spätere Gouverneur von Louisiana ganz und gar nicht einverstanden sein.
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Während Entwicklung und Design in der alten Heimat und auch die Produktionsstätten in Michigan, Texas, Canada, Mexico und China unverändert bestehen bleiben, wird das Marketing zukünftig in der Stadt, die niemals schläft, zu Hause sein. Allen Adamson, Direktor des auf Markenführung spezialisierten Unternehmens Landor Associates in New York, meint: „Trends spürt man am besten in der Nähe potenzieller Kunden, und in New York leben nun einmal mehr Milliardäre als in Detroit.“ Zurzeit ist New York für Cadillac nach Michigan, Texas und Florida der viertbeste Markt in den USA, das soll mindestens so bleiben. Weltweit stieg der Cadillac-Absatz im ersten Halbjahr 2014 um zehn Prozent, in China um sage und schreibe 70 Prozent.
Der Südafrikaner Johan de Nysschen scheint die ideale Besetzung für die Leitung des Umzugs zu sein, denn er kennt sich mit solchen Dingen aus. Er war Chef der US-Audi-Dependance als diese ihr Hauptquartier 2007 von einem Vorort von Detroit nach Virginia verlegte. 2012 leitete er Nissans Luxus-Marke Infiniti, die damals von Japan nach Hongkong umzog. Unter seiner Führung verliert Detroit eine weitere Ikone amerikanischer Automobilgeschichte. Zuvor waren bereits die Werbeabteilung der Ford-Luxusmarke Lincoln nach New York und die Zentralen der Ford-Tochtergesellschaften Jaguar, Aston Martin, Land Rover und Volvo nach Kalifornien umgezogen.
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Für die damals gewaltige Summe von 5,6 Millionen Dollar verkaufte Leland 1909 sein Unternehmen an General Motors, blieb aber bis 1917 im Vorstand. Schon vorher begann der Aufstieg der Marke zum Inbegriff des amerikanischen Straßenkreuzers mit zunächst Vier-Zylinder-, dann mit Acht-Zylinder-Motoren. Technisch waren die Fahrzeuge der Konkurrenz stets einen Schritt voraus. Das Modell 30, Baujahr 1912, besaß zum Beispiel als erstes Auto der Welt einen elektrischen Anlasser.
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Nach dem zweiten Weltkrieg läutete der Prototyp Cadillac El Camino, ein zweisitziges Coupé von 1954, die Ära der monströsen Heckflossen ein. Das Auto wurde zwar nie in Serie produziert, dieser Mode jedoch folgte danach fast die gesamte US-Automobilindustrie.
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Dass Cadillacs zum Besten gehörten, was es in den USA an Fahrzeugen zu kaufen gab, bewiesen auch die Präsidenten Eisenhower und Kennedy, die sie nicht nur als Dienstfahrzeuge, sondern auch als Transportmittel zur Vereidigung nutzten. Beim Attentat in Dallas saß Kennedy allerdings in einem 1961er Ford Lincoln Continental X-100 mit offenem Verdeck.
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geschrieben von AMP.net/jri veröffentlicht am 24.11.2014 aktualisiert am 19.12.2014
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