Hyundai

Exklusiv: Kommentar – Kampf der Konzerne in der WRC

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So überraschend sich die WRC-Saison 2013 mit drei Weltmeister-Titeln für den Debütanten Volkswagen entwickelte, so unvorhergesehen neigt sie sich dem Ende. Das Personalkarussell nahm schon im Oktober enorme Fahrt auf. Wilde Spekulationen sorgten für eine kochende Gerüchteküche. Fahrerpaarungen wurden überall zusammengewürfelt, weil diese oder jene Fakten für eine „logische“ Lösung sprachen. Und doch kam es anders, als sich die Meisten ausgerechnet hatten.

Mit Thierry Neuville hat sich der 2014er-Neuling Hyundai einen absoluten Top-Fahrer für die Rallye-Weltmeisterschaft geangelt. Jetzt liegt es am Team ein standfestes Auto auf die Räder zu stellen, was angesichts der kurzen Vorbereitungsphase einer überdimensionierten Mammut-Aufgabe gleicht. Volkswagen agierte hier besonnener, lernte mit dem Fabia S2000 im Jahr 2012 die WRC-Abläufe kennen und entwickelte zeitgleich im Hintergrund den Polo R WRC, jenes Auto, das Sébastien Ogier und Julien Ingrassia so souverän zum ersten Weltmeistertitel trug.

Wer bei Hyundai das zweite Auto besetzen würde, blieb hingegen lange ein großes Geheimnis. Jetzt ist klar: Die Koreaner gehen mit drei Besatzungen im zweiten i20 WRC an den Start. Damit offenbaren sie ihre Strategie. Vielmehr als die Fahrer-WM will Hyundai den Herstellertitel gewinnen, denn mit Testfahrer Juho Hänninen fährt der Mann, der den i20 WRC am besten kennt – das sorgt für Sicherheit. Dani Sordo kommt von Citroën – er ist der wohl beste Fahrer auf Asphalt. Chris Atkinson verfügt über viel Erfahrung auf Schotter. Hyundai hat im Prinzip das eingekauft, was Volkswagen gefährlich werden könnte. Doch einen Routinier wie Sébastien Ogier aus der Ruhe zu bringen, bleibt eine schwere Hürde. Auf jeden Fall wird es spannend.

Spannung versprechen auch die neuen Besetzungen der Teams Citroën und Ford. Die Franzosen peilen erstmals seit rund zehn Jahren nicht den WM-Titel an. Vielmehr strukturieren sie um. Mit der Nachwuchshoffnung Mads Östberg – er kommt von Ford – und Chris Meeke will Citroën einen Neuanfang nach der Ära Loeb einleiten. Einzelne Siege sind das Ziel. Ford freut sich indes über die Rückkehr von Mikko Hirvonen. Der Finne konnte 2013 bei Citroën nicht überzeugen und kommt zu seiner alten Mannschaft unter dem Kommando von Teamchef Malcolm Wilson zurück. Damit hat jede der vier Werksmannschaften in der kommenden Saison starke Fahrerpaarungen am Start. Ein Umstand, den vorher keiner auf der Rechnung hatte, der aber dem wilden Personalkarussell geschuldet war.

Volkswagen gilt als klarer Titelaspirant in allen drei Kategorien. Sébastien Ogier ist der Mann, an dem sich alle Fahrer messen müssen. Dass Hyundai und Volkswagen auch als Konzerne global miteinander konkurrieren, verleiht dem Aufeinandertreffen in der WRC noch eine gewisse Note, denn nirgendwo sonst, als im Motorsport, können Hersteller die komplette Klaviatur ihrer Kompetenzen zeigen.

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