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Den Beginn seiner Leidenschaft für schnelle Autos markierte 2010 ein Ferrari California, dem in den drei darauf folgenden Jahren vier weitere Supersportwagen folgen sollten. Der Appetit auf exotische Autos des Franzose Chris Carel, der mit einem Telekommunikations-Unternehmen Millionen gemacht hatte, wuchs noch mehr, nachdem er in einem Rennwagen gesessen hatte. Kurzerhand kaufte er auch davon zwei Stück. „Das ist wirklich ein Problem", gibt er zu. „Die Sucht hört niemals auf. Wenn ein kleiner Junge in einen Spielzeugladen kommt, will er gleich alles haben. Großen Jungs passiert sowas mit schnellen Autos."Dass er mit seiner Lust an PS und Tempo nicht allein dasteht, war Chris Carel klar. Gleichgesinnte zusammenführen – machten das nicht schon lange und erfolgreich Carsharing-Unternehmen weltweit mit preiswerten Brot-und-Butter-Autos? Warum sollte das nicht auch mit teuren Luxusschlitten funktionieren? Als Antwort auf diese Frage gründete Carel in Los Angeles den „Fast Toys Club" (etwa: Verein für schnelles Spielzeug), in dem Besserverdiende gegen einen Jahresbeitrag von 32 000, 60 000 oder 74 000 Dollar Mitglied werden können, wobei die unterschiedlichen Beiträge für unterschiedliche Fahrzeugklassen gelten.
Wer 60 000 Dollar locker macht, kann zum Beispiel zwischen einem Dodge Charger, Audi R8 V10, Ferrari California T, Lamborghini Huracan und Aston Martin DBS Volante wählen und das gewünschte Fahrzeug 100 Tage oder 11 000 Kilometer inklusive Benzin, Wartung und weiterer Vergünstigungen nutzen. Rabatt gibt es, wenn die Mitglieder ihre eigenen Autos zur Verfügung stellen. Für einen Ferrari 458 Italia wird der glückliche Besitzer sogar zwei Jahre lang kostenlos Mitglied und kann außerdem 100 000 Dollar bar auf die Hand einstreichen. Und wer keine Lust hat, sich selbst ans Steuer zu setzen, bekommt einen Rolls Royce Phantom mit Chauffeur. Außerdem sind bei Fast Toys Rennwagen samt Runden auf ausgewählten Rennstrecken in Kalifornien erhältlich.
„Auf jeden Fall kommt eine Mitgliedschaft billiger, als sich ein außergewöhnliches Auto zu leisten", meint Chris Carol, was freilich nur für jene Leute gilt, die alle paar Monate einen Porsche oder Ferrari kaufen. Er selbst erliegt nach wie vor der Versuchung, das zu tun. Erst kürzlich ließ er sich von einem Porsche Turbo Cabrio faszinieren: "Das Auto ist eine Rakete. Eigentlich stehe ich mehr auf Ferrari, aber ich muss zugeben, der Porsche hat was."
Ähnliche Clubs wie Fast Toys gibt es bereits in Großbritannien und Frankreich. Doch der Franzose Chris Carol war der Überzeugung, dass Europa nicht der richtige Platz für einen Verein wie seiner sei.“Wenn die Leute in Frankreich einen jungen Mann in einem luxuriösen Auto sehen, glauben sie sofort, er sei ein Dieb oder – schlimmer noch – ein Zuhälter", klagt er. „Als ich zum ersten Mal mit meinem Ferrari fuhr, haben mich die Menschen angespuckt und mit Feuerwerkskörpern beworfen. In Los Angeles wäre mir das nie passiert." Bedauernswerter Chris.
geschrieben von auto.de/(ampnet/hrr) veröffentlicht am 24.08.2014 aktualisiert am 24.08.2014
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