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Energiesparreifen ist nicht gleich Energiesparreifen. Denn die einzelnen Pneus unterscheiden sich hinsichtlich Spritsparmenge, Rolleigenschaften auf nasser Fahrbahn und Geräuschverhalten. Mehr Klarheit für die Autofahrer soll nun eine ab 2012 geltende EU-Verordnung bringen, bei der die drei Reifeneigenschaften für den Käufer kenntlich gemacht werden. Der TÜV Rheinland kritisiert hier jedoch, dass die Reifenhersteller sich hier selbst zertifizieren.
Verglichen mit einem konventionellen Pkw-Reifen kann ein Spritsparreifen zu einer hohen Kraftstoffeinsparung führen. „Durch eine konsequente Verwendung optimierter Reifen lassen sich die verkehrsbedingten CO2-Emissionen jährlich um bis zu sieben Millionen Tonnen reduzieren“, erklärt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Wie groß genau die Einsparung ausfällt, darüber informiert künftig die Energieklasseneinstufung. Ein Verfahren, das den Einstufungen von Haushaltsgeräten ähnelt. Vorgesehen sind sieben Energieeffizienzgruppen von A bis G, wobei A die bestmögliche Kategorie ist und G die schlechteste. Unter den derzeit verfügbaren Produkten erreichen die besten gerade einmal die Klasse E. Die ersten Reifen der Klasse A erwarten Experten für das kommende Jahr.
Auch die Nässeigenschaften eines Reifens sind in Klassen von A bis G unterteilt. Der Pneu mit dem aktuell kürzesten Bremsweg war in einem Test der Prüforganisation GTÜ und des Automobilclubs ACE der Continental Premium Contact 2, der damit die Klasse A erreicht hat. Die sogenannten Rutscher, also Reifen mit sehr schlechten Eigenschaften auf regennasser Straße, werden unter G einsortiert. Die dritte Kennzeichnung bezieht sich auf das Geräuschverhalten und besteht aus einer Dezibelzahl. Ein Standardreifen beispielsweise kommt auf 72 dB.
Die bei der neuen EU-Verordnung vorgesehene Selbstzertifizierung der Reifen sehen viele Experten jedoch kritisch. „Es genüge nicht, mit spitzen Fingern EU-Umweltnormen in nationales Recht umzusetzen, auf eine Kontrolle hingegen zu verzichtet“, erklärt Jürgen Resch. Nach Einschätzung von Gunnar Pflug, Leiter des TÜV Rheinland Technologiezentrums Verkehrssicherheit (TVS), können eine Selbsteinstufung zum einen niemals neutral sein, zum anderen werde sie in aller Regel „von einer Tendenz hin zum Besseren“ beeinflusst, was vor allem die Anbieter von Billigpneus ausnutzen könnten. Denkbar ist laut Pflug, dass ein Pneuhersteller bei einem Reifen mit guten Energieeinsparwerten in der Rubrik Nässeeigenschaften geschönte Werte einträgt, da sich Top-Werte in beiden Klassen technisch ausschließen. Die einzige Kontrollinstanz, die dann noch bleibt, sind die bekannten Tests einschlägiger Fachzeitschriften.
geschrieben von auto.de/(gz/mid) veröffentlicht am 18.06.2010 aktualisiert am 18.06.2010
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