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Gerechtfertigt?
Noch führt das Elektroauto ein Schattendasein. Das ist nach Ansicht einiger Experten auch gut so. Denn sollte das E-Mobil irgendwann einmal ein Verkaufsschlager werden, könnte die deutsche Autoindustrie wichtige Fertigungsschritte und ihre Innovationskraft verlieren. Und dadurch drohe dann sogar ein massiver Arbeitsplatzabbau.
„Grob gesagt, ein Drittel der Wertschöpfung des Fahrzeugs fällt damit praktisch weg“, warnt Willi Diez, Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft (IFA) in der Zeitschrift auto motor und sport. Besonders für die Zulieferer könnte das in Zukunft schwerwiegende Folgen haben. Denn wichtige Komponenten des Verbrennungsmotors wie Einspritzpumpen, Kolben, Nockenwelle, Turbolader und Getriebe benötigt ein Elektromotor nicht mehr – alles Bereiche, bei denen die deutsche Autoindustrie besonders leistungsfähig ist. Die Firmen müssten sich umstellen und neue Geschäftsfelder erschließen. „Sonst drohen die Umsätze wegzubrechen“, so Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management.
Immerhin bleibe der Industrie genügend Zeit, weil das Elektroauto nur langsam höhere Stückzahlen erreiche. „Wir haben einen relativ langen Übergang von dem Verbrennungsmotor zu Hybriden, Plug-in-Hybriden und reinen E-Autos“, so Bratzel weiter. Diese Übergangsphase könne sich angesichts niedriger Ölpreise noch verlängern. „Wenn die Ölpreise so niedrig bleiben wie im Moment, dann wird das eher 2030 oder 2040 der Fall sein. Jedes Unternehmen, das betroffen ist, hat also viel Zeit, sich anzupassen“, meint Diez. Allerdings warnt Bratzel, dass andere Länder wie Korea und Japan ihren Vorsprung in der Hybrid- und insbesondere bei der Batterie-Technologie ausbauen können. „Wir müssen uns jetzt reinhängen, damit dieser große Wertschöpfungsanteil nicht kampflos aufgegeben wird“, fordert Bratzel.
geschrieben von MID veröffentlicht am 20.08.2015 aktualisiert am 20.08.2015
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Der Wandel zur Elektromobilität wir sich – auch bei sinkenden Ölpreisen – schneller vollziehen, als es sich die sogenannten Experten vorstellen. Zum einen werden Elektroautos (dank Tesla) so attraktiv, dass es zu einem starken Nachfrageschub kommen wird. Dieser wird die deutschen Autohersteller zwingen, zu handeln. Zum anderen zwingt der Klimawandel die Politik, Elektromobilität stärker zu fördern. Die Zulieferindustrie muss deswegen schnellstens Umdenken und nicht erst 2030 oder 2040.
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tommy_z
Juni 7, 2016 um 4:42 pm UhrHat der Autor mal was von sogenannten exponentiellen Entwicklungen gehört? Am Anfang geht immer alles langsam voran, und dann: Röhrenfernseher, Mobiltelefone, photochemische Video- und Bildkameras hatten jeweils noch nicht einmal zwei Jahre, um festzustellen, dass sie überholt worden sind. Nokia? Kodak? Klassische TV-Hersteller?
Deutschland verabschiedet sich aus der Zukunft und vom Weltmarkt mit solchen „Experten“!