Fabrice Lom: Nico Rosberg fährt überragend

(adrivo.com) Im Interview mit Renault erklärt der Red Bull-Motorenchef, warum er das Rennen um Platz vier der Konstrukteurswertung fast schon aufgegeben hat.

Fabrice, welche Neuigkeiten haben sich aus Sicht von Red Bull bei den Formel 1-Rennen in Monza und Spa-Francorchamps ergeben?
Fabrice Lom: Nun, da gab es nicht so viel überraschend Neues. Mit unserer Performance liegen wir weiterhin inmitten des hart umkämpften Mittelfeldes. BMW-Sauber können wir nicht gefährden, doch dahinter geht es zwischen ING Renault, Williams, Toyota und uns ziemlich eng zu. Je nach Fahrzeug-Charakteristik und Streckenbeschaffenheit hat mal der eine, mal der andere Rennstall einen kleinen Vorteil. In Monza beispielsweise – wo Überholen so gut wie unmöglich ist – waren wir nicht eben in unserem Element, das Rennen nahmen wir von ziemlich weit hinten auf. In Belgien lief es dafür wieder besser, und wir konnten bis auf den siebten Rang nach vorne fahren. Doch dies ist nur ein Beleg dafür, wie unberechenbar der Ausgang eines Grand Prix für uns aktuell ist. Das kleinste Detail kann sich immens auf das Resultat und die Konkurrenzfähigkeit auswirken.

Gab es auch Rückschlage?
Fabrice Lom: Leider ja. Nico Rosberg erreichte vor uns das Ziel, dadurch konnte Williams seinen Vorsprung auf Red Bull weiter ausbauen. Zugleich scheinen wir mit der Zuverlässigkeit unserer Boliden erneut in Schwierigkeiten zu laufen. In den vergangenen drei Rennen mussten wir drei Ausfälle verzeichnen.

Wissen Sie, wo das Problem liegt?
Fabrice Lom: Schwierig. Die Defekte treten zwar immer im selben Bereich auf, haben aber nie die selbe Ursache.

Gerade die zurückliegenden Grands Prix haben noch deutlicher aufgezeigt, wie vorentscheidend das Ergebnis des Qualifyings für das Resultat des Rennens ist …
Fabrice Lom: In der Tat. Am Samstagabend steht eigentlich schon ziemlich genau fest, was der Grand Prix bringen wird, wenn nicht irgendetwas Außergewöhnliches passiert. Diese Situation spiegelt sich ja auch in der aktuellen Fahrerwertung sehr deutlich wider, wo die beiden McLaren-Piloten vor den beiden Ferraristi und den beiden BMW-Fahrern liegen und so weiter.

Wie gehen Sie mit diesem Zustand um?
Fabrice Lom: Der Start besitzt eine unheimliche Bedeutung. Wer auf den ersten Metern Plätze gut machen kann, verteidigt diesen Vorteil in der Regel auch bis ins Ziel. Vieles hängt von der Strategie ab – wer als Zehnter startet und mit einem vollgetankten Auto ins Rennen geht, wird in der Regel einige Platzierungen aufholen können. Auf der anderen Seite aber zeichnen sich die Autos durch eine so hohe Zuverlässigkeit aus, dass wir auch von Ausfällen anderer Teilnehmer kaum noch profitieren.

Können Sie gemeinsam mit Red Bull das in der Tabelle vor Ihnen liegende Team Williams bis zum Saisonende noch abfangen?
Fabrice Lom: Da kämpfen wir gleich gegen zwei Schwierigkeiten. Zum einen ist Nico Rosberg im Moment so überragend unterwegs, dass er für uns ein echtes Problem darstellt. Zum anderen haben wir aber auch rein mathematisch keine guten Karten: Da die ersten sechs Plätze eigentlich schon reserviert sind, bleiben für Renault, Williams, Red Bull Racing, Toyota und die anderen nur noch die Ränge sieben und acht, um WM-Punkte einzufahren. Das bedeutet: Bei den drei letzten Rennen dieser Saison können wir rechnerisch noch von neun Zählern ausgehen, die für uns in Reichweite liegen – das genügt aber nicht, um Williams noch abzufangen. Aber wir werfen das Handtuch noch nicht in den Ring.

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