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Standortausbau
Daimler baut eine neue Werkshalle in Sindelfingen. Sie hat auf dem Gelände-Lageplan die Nummer 56 – eine Zahl, die man sich merken sollte. Denn hier spielt bald die Zukunftsmusik der Fahrzeugproduktion. Factory 56 heißt der Prototyp der digitalen Autofabrik. Hier sollen die Art und Weise, wie Autos gebaut werden, neu definiert werden.
Sie ist durchgängig digital und flexibel – und sie füllt den Begriff „grüne Produktion“ mit Leben. „Als Erfinder des Automobils erfinden wir die Produktion neu“, sagt Markus Schäfer, Mitglied des Bereichsvorstands Mercedes-Benz Cars, Produktion und Supply Chain. Die „Factory 56“ wird Anfang der nächsten Dekade in Betrieb genommen. Produziert werden Pkw und Elektrofahrzeuge der Ober- und Luxusklasse sowie Robo-Taxis.
Dazu gehören unter anderem die neue Generation der S-Klasse, die heute noch in Halle 46 gebaut wird, sowie das erste Elektrofahrzeug der Produkt- und Technologiemarke EQ „made in Sindelfingen“. Für die Baustelle wurden 700.000 Kubikmeter Erde bewegt. Die Grundfläche ist 220.000 Quadratmeter groß. Das entspricht circa 30 Fußballfeldern. Für die Stahlkonstruktion werden circa 6.400 Tonnen Stahl verbaut – fast so viel wie beim Pariser Eiffelturm.
Ein wesentliches Merkmal ist die 360 Grad-Vernetzung über die Wertschöpfungskette hinweg – von Lieferanten, über Entwicklung, Design und Produktion bis zu den Kunden. Beispielsweise sollen künftig die fertig produzierten Fahrzeuge automatisiert vom Band zur Verladestation fahren. Heute schon können Neufahrzeugkäufer über die Mercedes me-App und online unter dem Stichwort „Digitale Vorfreude“ exklusive Einblicke in die Produktion ihrer Fahrzeuge an verschiedenen Standorten in Deutschland erhalten und sich so die Wartezeit bis zur Auslieferung interessanter gestalten.
In der Montage der „Factory 56“ kommen modernste Industrie 4.0-Technologien zum Einsatz. Fahrerlose Transportsysteme (FTS) mit Warenkörben gewährleisten automatisiert eine reibungslose Versorgung der Mitarbeiter am Band mit den benötigten Teilen und Komponenten.
Die Mitarbeiter arbeiten an ergonomisch optimierten Arbeitsplätzen und werden durch digitale Tools in ihren Tätigkeiten unterstützt. Eine neue Arbeitsorganisation soll für flexible und moderne Arbeitszeitmodelle sorgen. Die Pausenzonen werden nach neuesten Standards gestaltet, beispielsweise mit einer Küchenzeile, verschiedensten Sitzmöbeln wie Sofas und Info-Bildschirmen. In der Factory 56 sollen etwa 1000 Mitarbeiter tätig sein, also relative wenige im Vergleich zu den 25.000 Beschäftigten im gesamten Mercedes-Werk Sindelfingen. Doch das soll die Zukunft sein, denn die Factory 56 ist keine Eintagsfliege, sondern soll Vorlage sein für mehrere Blaupausen im Hause Daimler.
geschrieben von MID veröffentlicht am 07.03.2018 aktualisiert am 07.03.2018
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