Diesel-Macho

Fahrbericht BMW X6 M50d: Nichts für Spießer

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Schräg und schrill war der BMW X6 bereits in seiner ersten Generation. Ein Auto, was ab der ersten Sekunde für Diskussionsstoff sorgte, zumindest in Deutschland. Im Dezember rollt die zweite Auflage zu den Händlern und BMW hat nur wenig dafür getan, dass die Anfeindungen der Spießer ein Ende haben. Der X6 der zweiten Generation kommt nämlich genauso Macho mäßig daher, wie sein Vorgänger. Doch was steckt unter der provokanten Schale?
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Alles Ansichtssache

In den USA, wo BMW den X6 zusammen mit all seinen anderen X-Brüdern baut, kommt das Sport Activity Coupe (BMW –Jargon) prächtig an. Am Straßenrand fliegen dem X6 die Hände zu, begeistert reckt der Amerikaner den Daumen nach oben, sobald der BMW irgendwo erscheint. Komisch, so kann automobile Leidenschaft auch gehen. Geteilte Freude, statt Missgunst und Schlüsselkratzer. Das der neue X6 ein großes und, sorry, relativ protziges Auto ist, scheint in den USA niemanden zu stören. BMW tat also gut daran, die Ausmaße im Vergleich zum Vorgänger nicht wesentlich zu verändern und auch das Konzept nicht anzutasten.

Sitzen Sie bequem, Mann !

Der Innenraum orientiert sich dann auch an den Vorstellungen der Amerikaner über ein großes Auto. Bequemer Einstieg, sieht man mal von den lästigen optionalen Off Road Trittbettern ab, gute Sitzposition und, ganz wichtig für die USA, unzählige Becher-und Flaschenhalter. Das dazu alle Bedienelemente gut bei der Hand liegen, die Verarbeitung beinahe perfekt ist und auch das Gestühl bequem aber dennoch rutschsicher in den Kurven ist, macht den X6 aber auch in Deutschland reizvoll. Kritik gibt es allenfalls an dem gewöhnungsbedürftigen Blinkerhebel und den etwas billig wirkenden und klingenden Schaltern. Das gibt es bei anderen Premiumherstellern inzwischen noch ein wenig hochwertiger. Ähnliches gilt für die Lederqualität, die zumindest in der Version Nappa zu sehr an Gummi erinnert. Doch genug kritisiert, eigentlich fühlt man sich im X6 sowohl vorne als auch hinten prima aufgehoben. Und natürlich darf man in so einem großen Auto auch etwas mitnehmen, 1.525 Liter, um genau zu sein. Wer mit vier Personen reist, muss sich mit 580 Liter beschränken, kann aber bei Bedarf einen Hänger mit bis zu 3,5 Tonnen zur Gepäckaufbewahrung hinter sich her ziehen. Der Haken dazu klappt übrigens elektrisch hervor, Schmutzhände sind da ausgeschlossen.
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Reichlich Dampf

Dafür, dass der X6 dann nicht an der ersten Steigung schlapp macht, sorgt beim X6 M 50d ein bärenstarker Sechszylinder Diesel. Der aus anderen Modellen bekannte 3,0 Liter Reihensechszylinder kommt auf 381 PS und pfeffert stattliche 740 Newtonmeter in die Achtgang-Automatik. Viel, aber dennoch bleibt Raum für Verbesserungen, denn speziell im Stadtverkehr nervt der Antrieb durch eine minimale Gedenksekunde beim Beschleunigen. Nicht schlimm zwar, aber die Erwartungshaltung bei einem solchen Auto ist hoch und wer es beim Abbiegen eilig hat, wird sich mehr als einmal drüber ärgern. Einmal in Fahrt, gibt’s aber nichts mehr zu meckern. Egal, wie und in welcher Situation, der mit drei Turboladern ausgestattete Motor drückt den X6 mit Macht nach vorne. Für die Statistik: 5,2 Sekunden braucht es bis 100 km/h und bis 250 km/h kommt kaum einer an dem X6 vorbei.
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Der kann auch Gelände

Fein, wird sich der wahre Off Road Fahrer denken, aber im Gelände wird er scheitern, der Beau aus Spartanburg. Falsch, denn der X6 entwickelt selbst bei widrigsten Bedingungen ein erstaunliches Talent. Selbst ohne Spezialbereifung, meistert der mit permanentem Allradantrieb und variabler Momentenverteilung ausgerüstete X6 Auf- und Abfahrten aller Art, bremst beim Downhill Climbing selbstständig und sicher ab und ist mit einer Watttiefe von 500 Millimetern nicht mal Wasserscheu. Eine Frontkamera hilft dem Piloten beim Navigieren durchs Dickicht und erspart mitunter das Aussteigen. Kommt ihm dann eine starke Achsverschränkung quer, ist auch das kein Problem. Die durchdrehenden Räder bremst die Elektronik einfach ab und es geht weiter. Möglicherweise in Richtung Rennstrecke ? Denn auch da punktet der X6 mit ungeahnten Talenten. Ein aktiver Wankausgleich sorgt für ein ausbalanciertes Verhalten in schnellen Wechselkurven, ein mehrfach abgestuftes Fahrdynamikprogramm für genügend Agilität im Fahrwerk, Motoransprechverhalten und Lenkung, während sich der Automat mit treffsicheren Schaltvorgängen und bester Gangabstufung empfiehlt. Und auch, wenn wohl kaum ein X6 Eigner seinem Auto derlei Strapazen zumuten wird, so ist es doch erstaunlich, dass BMW mit dem Auto ziemlich nah an der berühmten Eier legenden Wollmilchsau ist.
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Wunder haben ihren Preis

Das das Spiel allerdings nicht billig sein wird, hat man bereits bei dem Vorgänger erfahren müssen. BMW legt jetzt noch mal nach und schreibt einen Preis von 87.300 Euro für das aktuelle Spitzenmodell in die Preisliste, freilich mit dem Wissen, dass in diesem Segment kaum ein Auto ohne eine annähernde Vollausstattung das Band verlässt. Macht in der Regel noch mal Extras für rund 20.000 Euro. Der X6 liegt dann bei deutlich über 100.000 Euro, eine Region bei der die hervorragenden Verbrauchswerte kaum noch interessieren, denn so etwas ist ja nun wirklich was für Spießer, oder?

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herby

Oktober 24, 2014 um 11:40 am Uhr

Schnell gehts,, falsch wirds. In 50 mm Wasser fahr ich sogar mit meinem 530 d…

sieni

Oktober 20, 2014 um 12:05 am Uhr

wegen Watttiefe…… 50 cm sind nicht 50 mm sondern 500!
Was was gilt?

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