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Chevrolet
SUV haben seit der Klimadebatte ein Imageproblem. Sie gelten als groß, schwer und umweltverpestend. An der Größe und dem Gewicht lässt sich natürlich nichts ändern, wohl aber an der Umweltverträglichkeit. Der Chevrolet Captiva beispielsweise kann anstatt mit einem herkömmlichen Ottomotor bereits ab Werk mit einem Gansantrieb geordert werden.
Mit Allradantrieb und 100 kW/136 PS starkem 2,4-Liter-Motor kostet das SUV dann ab 31 090 Euro. Durch die Nachrüstung hat der 2,4-Liter-Vierzylindermotor seine Fähigkeit, teures Superbenzin zu verbrennen, nicht eingebüßt. Dafür aber sein Reserverad. Dort, wo sonst der Ersatzpneu seinen Platz hat, ist bei der LPG-Variante ein rund 65 Liter großer Gastank installiert.
Die Umrüstung vom reinen Benzin- auf den alternativen Gasbetrieb, die inzwischen von vielen Kfz-Werkstätten [foto id=“98422″ size=“small“ position=“right“]angeboten wird, erledigt Chevrolet ab Werk. Der Mehrpreis gegenüber den Benziner beträgt normalerweise 2 760 Euro. Noch bis Jahresende allerdings verzichtet der Importeur auf den Mehrpreis.
Der Captiva Testwagen genehmigte sich je 100 Kilometer Strecke ziemlich genau 10 Liter Flüssiggas. Das bedeutet, dass auf dieser Entfernung Kosten von weniger als sieben Euro anfielen. Der Hersteller gibt den kombinierten Verbrauch von Benzin auf der Normstrecke mit 9,3 Liter an. Der Mehrverbrauch bei LPG-Betrieb ist dadurch zu erklären, dass Superbenzin eine höhere Energiedichte hat als Flüssiggas, und daher für gleiche Leistung mehr LPG verbrannt werden muss. Auf der Basis eines Spritpreises von 1,25 Euro je Liter kosten 100 mit Benzin gefahrene Kilometer im Captiva 11,62 Euro.
Für die Kfz-Haftpflichtversicherung werden im Jahr beispielsweise bei der AXA 602 Euro fällig, bei der Steuer müssen für den Allrader 202 Euro bezahlt werden.Einziges äußeres Erkennungsmerkmal des LPG-fähigen Chevrolet Captiva ist eine etwa vier Zentimeter große Öffnung mit Schraubgewinde an der linken Seite des hinteren Stoßfängers. Dort wird die Zapfpistole beim Tanken angesetzt. Der Auffüllvorgang ist unkompliziert und von jedermann leicht zu bewerkstelligen: Schutzkappe entfernen, Adapter aufschrauben, Zapfventil hinterher – [foto id=“98423″ size=“small“ position=“left“]und schon kann getankt werden.
Was im Inneren des Captiva freilich fehlt, ist eine ernstzunehmende Füllstandsanzeige für den Gastank. Da sind einige Anbieter von Erdgasfahrzeugen erkennbar weiter. Der Lieferant der Gasanlage, den Chevrolet für den Alternativantrieb ins Boot holte, baut lediglich eine aus fünf Leuchtdioden und einer Taste bestehende Kontrolleinheit ein. Vier Leuchtpunkte markieren den ungefähren Füllstand, die fünfte informiert, ob der Motor gerade mit Benzin oder LPG läuft. Diese Information ist auch nötig, denn merken kann man es genau genommen nicht. Gestartet wird grundsätzlich mit Benzin, eine Steuerelektronik schaltet nach ein bis zwei Minuten selbständig auf Gasbetrieb um, sobald der Motor warm genug ist. Nur wenn man zufällig mit halbwarmem Motor an der Ampel steht, kann man an einem leichten Ruckeln erkennen, dass der Motor sich soeben für die günstigere Kraftstoffart entschieden hat.
Dass der Vierzylindermotor mit dem rund 1 850 Kilogramm schweren Fahrzeug leichtes Spiel hätte, lässt sich [foto id=“98424″ size=“small“ position=“right“]nicht behaupten. Allerdings trifft das zurückhaltende Temperament sowohl auf den Benzin- als auch auf den Gasbetrieb zu. In Sachen Laufruhe gibt es nichts zu tadeln, selbst in höheren Drehzahlbereichen bleibt die Geräuschentwicklung auf vertretbarem Niveau – auch wenn man sich in manchen Situationen einen sechsten Gang wünschte.
Wenn es Kritikpunkte gibt, dann haben sie nicht mit dem Gasmotor zu tun, sondern gelten für alle Captiva-Versionen. Mag sein, dass sich Kunden im Herkunftsland des SUV, also in Korea, nicht an einer Heckklappe stören, die nur bis knapp 1,80 Meter Höhe öffnet. In Europa, wo die Menschen im Schnitt etwas größer sind, kann das Beulen am Kopf mit sich bringen. Hinnehmbar, wenngleich störend, ist auch ein gelegentliches Klappern in Handschuhfach und Türverkleidungen, das der Testwagen auf grobem Kopfsteinpflaster an den Tag legte. Dafür ist das Auto auf einer Gesamtlänge von knapp mehr als 4,60 Metern aber sehr geräumig, gut überschaubar und die Lenkung ist feinfühlig genug, um präzise Manöver zu fahren.
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Der Gasantrieb ab Werk macht den Chevrolet Captiva zu einer ernstzunehmenden Alternative auf dem Sektor der Import-SUV. Immerhin streckt der zusätzliche Tank die Reichweite auf mehr als 1 000 Kilometer. Mehr als 4 500 Tankstellen bundesweit sorgen für ausreichende Verfügbarkeit und Flexibilität.
Bewertung
+ derzeit kein Aufpreis für Autogasanlage
+ gutes Platzangebot
+ gute Übersichtlichkeit
– ungenaue Füllstandsanzeige für den Gastank
– Heckklappe zu niedrig
Datenblatt Chevrolet Captiva LPG |
|
Mittelklasse-SUV mit fünf bis sieben Sitzen | |
Länge/Breite/Höhe/Radstand: | 4,64 Meter/1,85 Meter/1,72 Meter/2,71 Meter |
Kofferraumvolumen: | 465 bis 930 Liter |
Antrieb: | 2,4-Vierzylinder-Benziner mit Autogasfunktion |
Leistung: | 100 kW/136 PS |
max. Drehmoment: | 220 Nm bei 2 200 U/min |
Beschleunigung 0-100 km/h: | 11,5 s. |
Höchstgeschwindigkeit: | 183 km/h |
Testverbrauch Flüssiggas: | 10 Liter / 100 Kilometer |
CO2-Emissionen: | 196 g/km |
Steuern pro Jahr: | 162 Euro |
Beiträge bei der AXA-Versicherung: | KH 602 Euro (Typklasse 19, SF 1, Zulassung Düsseldorf, 100 Mio. Euro pauschal mit Schutzbrief) |
Vollkasko: | 625 Euro (Typklasse 19, SF 1, 300/150 Euro SB) |
Preise: | ab 23 790 Euro mit Frontantrieb ab 31 090 Euro mit Allradantrieb |
geschrieben von (afb/mid) veröffentlicht am 24.08.2009 aktualisiert am 24.08.2009
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Gast auto.de
August 24, 2009 um 6:45 pm Uhrdie preis