Chevrolet

Fahrbericht Chevrolet HHR: Günstiges Retro-Mobil für Nachsichtige

Liebhabern von Automobilen in Retro-Optik steht seit einigen Monaten mit dem Chevrolet HHR ein weiteres Modell zur Auswahl. Mit dem 1,59 Meter hohen „Heritage High Roof“ (Hochdach-Erbe) will die GM-Einstiegsmarke an den 1949er Chevrolet Suburban erinnern.

Zum Preis von knapp 23 000 Euro tritt die 4,48 Meter lange Nostalgie-Mittelklasselimousine gegen Lifestyle-Wettbewerber wie den Chrysler PT Cruiser an.

[foto id=“48673″ size=“small“ position=“left“]Aggregat

Einzig angebotener Motor für den HHR ist ein 2,4-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 125 kW/170 PS. Die hohe Dachlinie, ausladende Radhäuser vorn und der mächtige Kühlergrill sorgen im Wesentlichen für die Erinnerung an längst vergangene Zeiten. Damit ist die Zeitreise aber auch schon vorbei, denn der US-Amerikaner besitzt alle notwendigen Ausstattungsdetails moderner Pkw.

Ausstattung & Optionales

Serienmäßig sind vier Airbags und ESP an Bord sowie unter anderem eine Geschwindigkeitsregelanlage, Ledersitze, Zentralverriegelung mit Fernbedienung und eine Klimaanlage. Die Optionsliste bietet lediglich noch die Wahl eines elektrischen [foto id=“48674″ size=“small“ position=“right“]Glas-Schiebedach, einer Metalliclackierung und einer Vier-Stufen-Automatik an. Trotz der recht umfangreichen Ausstattung ist der HHR kein Luxusgefährt. Zumal die Verarbeitung beim Testfahrzeug zu wünschen übrig lässt, wie der verlaufene Kleber unter der klarsichtigen Abdeckung des goldenen Logos am Heck zeigt (siehe Foto).

Interieur

Im Innenraum konterkarieren die billig wirkenden Kunststoffe und Chrom-Applikationen die Ledersitze. Dafür wartet der Chevy mit übersichtlich gestalteten Instrumenten, zahlreichen Ablagen und einem Gepäckraum von 430 Litern Fassungsvermögen auf. Durch das Umklappen der Rücksitzlehnen kann das Volumen auf 960 Liter erweitert werden, bis unters Dach beladen nimmt das Gefährt sogar 1 550 Liter auf – genug Platz für einen großen Kühlschrank, der sich gut über die relativ niedrige Ladekante verstauen lässt. Ein serienmäßiges Gepäcknetz und ein 80 Liter fassendes Fach im Kofferraumboden runden das Angebot an Ladekapazität ab.

Reichlich Platz, wenig Halt…

Auf allen fünf Sitzplätzen finden die Insassen genug Kopf- und Beinfreiheit, aber wenig Seitenhalt. Bei Kurvenfahrten fällt zudem negativ auf, dass auch die typischen Haltegriffe über den Türen fehlen, so dass der mangelnde Seitenhalt der Sitze noch nicht einmal durch sich Festhalten ausgeglichen werden kann. Zudem sind die Fondpassagiere bei längeren [foto id=“48675″ size=“small“ position=“left“]Fahrten von dem lauten Blinkergeräusch am oberen Ende der Heckklappe genervt, das deutlich vernehmbar klackert.

„Mitschwimmer…“

Nervenschonend arbeitet dagegen der Vierzylinder-Benziner mit seinen 125 kW/170 PS. Er gibt sich sehr laufruhig, lässt es aber wenig temperamentvoll angehen. Drehfreude und Durchzugsstärke sind allerdings nicht seine Sache, ab 110 km/h entfaltet sich die Leistung nur langsam. Daran ist zu merken, dass der Vierzylinder ein echter Amerikaner ist. Die Gänge des hakeligen Fünfgang-Getriebes müssen schon hoch ausgedreht werden, will man flott voran kommen. Zum Mitschwimmen auf Autobahnen reicht das jedoch voll. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 180 km/h erreicht, aber die Windgeräusche nehmen schon ab 140 km/h so deutlich zu, dass man es auch gern ruhiger angehen lässt.

Weiter auf Seite 2: Video – Chevrolet HHR; Agil & kompakt; Eher unamerikanisch…; Verbrauch; techn. Daten & Preis

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Video: Chevrolet HHR

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Agil & kompakt

Schon von daher ist der HHR mehr ein kleiner Straßenkreuzer für die Stadt als ein [foto id=“48676″ size=“small“ position=“left“]Langstreckenfahrzeug. In Großstadtschluchten gefällt der Chevy mit seinem agilen Fahrverhalten und seinen kompakten Abmessungen. Die Beschleunigung bis zu 70 km/h ist akzeptabel. Zudem kommt der Fronttriebler an Kreuzungen und Ampeln gut von der Stelle, und sogar flotte Kurvenfahrten sind möglich. Zwar leidet die Handlichkeit unter dem großen Wendekreis von 11,50 Metern. Aber das wird teilweise durch die präzise Lenkung kompensiert, die mit ihrer Leichtgängigkeit das Fahren durch winklige Altstadtgassen und das Rangieren in Parkhäusern gut ermöglicht.

Eher unamerikanisch und auch wieder nicht…

Das Fahrwerk gefällt mit einer eher unamerikanisch straffen Abstimmung, einer Federung mit gutem Schluckvermögen und hohem Abrollkomfort. Das kommt besonders auf Landstraßen zum Tragen. Läge jetzt noch der Verbrauch auf einem niedrigeren Niveau, würde man dem Chevrolet HHR seine Schwächen leichter verzeihen können.[foto id=“48677″ size=“small“ position=“right“]

Verbrauch & Kosten

Doch durchschnittlich zehn Liter Superbenzin auf 100 Kilometern sind nicht gerade günstig. Zu den laufenden Kosten gesellen sich noch 162 Euro Steuern im Jahr und 677 Euro für die Haftpflichtversicherung, die beispielsweise bei der AXA fällig würden. Doch Liebhabern von Retro-Autos ist das die Zeitreise wert.

Technische Daten: Chevrolet HHR

Fünftürige Mittelklasselimousine im Retrostil,

Länge/Breite/Höhe/Radstand: 4,48 Meter/1,76 Meter/1,59 Meter/2,63 Meter,
Wendekreis: 11,50 Meter,
Kofferraumvolumen: 430 bis 1 550 Liter, zul. Gesamtgewicht: 1 893 kg;

2,4-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor mit Fünfgang-Schaltung und Frontantrieb, 125 kW/170 PS, 222 Nm bei 4 800 U/min,
Höchstgeschwindigkeit 180 km/h,
Beschleunigung von 0-100 km/h in 9,1 s,
Verbrauch lt. Hersteller: 8,6 Liter Superbenzin/100 km,
CO2-Emission: 207 g/km,
Testverbrauch 10,0 Liter Superbenzin/100 km,
Sicherheitsausstattung: ESP und vier Airbags,

Steuern pro Jahr 162 Euro, Beiträge bei der AXA-Versicherung: KH 677 Euro (Typklasse 19, SF 1, Zulassung Düsseldorf, 100 Mio. Euro pauschal mit Schutzbrief), VK 908 Euro (Typklasse 18, SF 1, 300/150 Euro SB), TK 76 Euro (Typklasse 24, 150 Euro SB);

Preis: 22 990 Euro.

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Gast auto.de

März 27, 2009 um 5:50 pm Uhr

geht mir exact genau so !!

Gast auto.de

Februar 9, 2009 um 12:17 pm Uhr

Das ist nicht so, ich habe den HHR mit Autogasanlage ……..

Kai-Uwe Hein

Januar 19, 2009 um 12:10 pm Uhr

Der HHR wäre für mich eine schöne Alternative gewesen, aber laut Chevrolet Deutschland wird das gute Stück ab diesem Jahr nicht mehr mit einer LPG-Autogasanlage angeboten. Warum? Wird denn der Sprit jetzt etwa spottbillig?

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