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Dramatischer Auftritt
Toyota ist bekannt für solide, aber oft auch eher gediegen gezeichnete Autos. Daher mutet das Erscheinen des C-HR schon als Paukenschlag an. Hier traut sich die Marke designtechnisch endlich einmal was. So viel Mut hätte man den Japanern eigentlich gar nicht zugetraut. Sicher, das muss nicht jedem gefallen. Aber ein Hingucker ist es allemal, das Coupé High Rider (dafür stehen die drei Buchstaben in der Typenbezeichnung).
Bei einem so polarisierend wie seit dem Nissan Juke wohl nicht mehr gestaltetem Fahrzeug japanischer Herkunft dürfte von vorneherein klar sein, dass hier der Grundsatz „form follows function“ erst gar keine Rolle spielen darf. Dennoch darf den Designern eine gewisse Unentschlossenheit unterstellt werden. Denn trotz des Cs im Namen spendiert Toyota dem C-HR zwei hintere Türen. Sie erleichtern zwar ein wenig den Einstieg in den Fond, aber untern Strich bieten sie hinten Mitreisenden nur ein kleines Guckloch. Auch die sehr weit oben in Dachnähe versteckt angebrachten Türgriffe folgen dem Coupégedanken, sind aber schlichtweg nicht praktisch. Vor allem der Nachwuchs im Kindergarten- oder Grundschulalter dürfte hier seine Probleme haben und sich beschweren. Man darf sich fragen, warum Toyota da nicht gleich ganz auf den Viertürer-Status verzichtet hat. Die Antwort dürfte lauten, dass man junge Familien als dynamisch orientierte Zielgruppe nicht verlieren wollte. Zumindest bei der Rückbank wird Toyota diesem Anspruch gerecht. Sie bietet ausreichend Sitzfläche und die Füße finden auch unter den Vordersitzen noch genug Platz.
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Noch immer ist es ungewohnt, nach dem Drücken des Starknopfs nichts zu hören, aber dennoch fahren zu können. Lediglich das in einem Rechteck grün aufleuchtende „Ready“ signalisiert, dass es losgehen kann. Leider setzt Toyota beim C-HR Hybrid auf ein in seinem Heimatland so beliebtes CVT-Getriebe. Das bedeutet in der Praxis viel Getöse bei wenig Vortrieb. Auch wenn die Nadel des Ecometers in den „Power“-Bereich schnellt, zu spüren ist von Power nur wenig. So beschleunigen die 122 PS Gesamtleistung das fast schon futuristisch anmutende Designerstück auf vier Rädern nur recht gemächlich und vor allem ungewöhnlich laut. Von einer E-Unterstützung ist so gut wie nichts zu merken. Spürbar ist die etwas direktere Lenkung und spontanere Gasannahme im Sport-Modus, aber wegen der stufenlosen Automatik ist der Gewinn an Fahrfreude eher mäßig. Umgekehrt wirkt der Toyota C-HR im Eco-Modus noch eine Spur gequälter.
Nur, wer recht sanft mit dem Gaspedal umgeht, entkommt dem aufdringlichen Motorengeräusch. Auch beim Rekuperieren plustert sich der Antrieb bedauerlicherweise akustisch ziemlich auf, wenn im verzögerungsstarken „B-Mode“ Energie zurückgewonnen wird. Positiv überrascht dagegen, wie oft zwischendurch der reine Elektromodus – selbst bei beispielsweise 95 km/h in der Stufe „Sport“ auf der Landstraße – für einige hundert Meter aktiv ist.
Die Federung arbeitet auf holprigem Untergrund etwas ruppig, was aber auch zum Teil an den 18-Zoll-Rädern der von uns gefahrenen „Lounge“-Ausstattung gelegen haben dürfte. Die Lenkung ist erfreulich leichtgängig und trotzdem recht direkt. Die Verkehrsszeichenerkennung arbeitet sehr rasch, und das Navigationssystem bietet neben schnellster und kürzester auch die ökonomischste Route an. Dabei müssen sich schnell und umweltfreundlich nicht zwangsläufig ausschließen. Das Angebot an Assistenzssystemen ist auf der Höhe der Zeit und beinhaltet auch eine nochmals verbesserte Ein- und Ausparkhilfe.
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Der Touchscreen ist mit acht Zoll nicht nur ausreichend groß, sondern auch erfreulich hoch positioniert, so dass der Blick nur unwesentlich von der Straße gelenkt wird. Entsprechend gut positioniert ist darunter dann auch die Bedieneinheit der Klimaanlage mit nett anzusehenden und anzufassendes Wippschaltern. Auch die übrige Materialanmut geht haptisch in Ordnung. Die obere Armaturenbretthälfte besteht aus kunstbelederte Softtouchoberflächen. Ungewöhnlich, aber gefällig sind die genoppten (Hartplasstik-)Türinlets. Die Mittelkonsole bietet viel Platz, weil Wählhebel und Führung sehr kurz gehalten sind. Die Fächer in den Türen hätten hingegen ruhig etwas größer ausfallen dürfen.
Antrieb und Performance des C-HR Hybrid passen bedauerlicherweise so überhaupt nicht zu seinem futuristisch-dynamischen Äußeren. Hier ist mehr Schein als Sein. Die inneren Werte halten zumindest in der teil-elektrifizierten Version nicht ganz, was das schöne Äußere suggeriert. Unter dem mutigen Blechkleid steckt dann doch eher die gewohnte Hausmannskost. Dafür gibt es neben dem Aufsehen erregenden Design die Einstufung in Effizienzklasse A+ und Realverbräuche von in unserem Fall um die 6,2 bis 6,3 Liter pro 100 Kilometer.
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Länge x Breite x Höhe (m) | 4,36 x 1,80 x 1,56 |
Radstand (m) | 2,64 |
Motor | R4-Benziner, 1798 ccm |
Leistung | 72 kW / 98 PS bei 5200 U/min. |
Max. Drehmoment | 142 Nm bei 3600 U/min |
Elektro-Motor | 53 kW / 72 PS |
Drehmoment E-Motor | 163 Nm |
Batterie | Nickel-Metallhybrid, 1,31 kWh |
Systemleistung | 90 kW / 122 PS bei 5200 U/min. |
Höchstgeschwindigkeit | 170 km/h |
Beschleunigung 0 auf 100 km/h | 11,0 Sek. |
ECE-Durchschnittsverbrauch | 3,8–3,9 Liter (je nach Bereifung) |
Effizienzklasse | A+ |
CO2-Emissionen | 82–87 g/km (Euro 6) |
Leergewicht / Zuladung | min. 1380 kg / max. 480 kg |
Kofferraumvolumen | 377 Liter |
Max. Anhängelast | 725 kg |
Wendekreis | 11,0 m |
Luftwiderstandsbeiwert | 0,32 |
Wartungsintervall | 20 000 km |
Grundpreis | 27 390 Euro |
Basispreis Testwagen | 30 980 Euro |
geschrieben von AMP.net/jri veröffentlicht am 10.08.2017 aktualisiert am 10.08.2017
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