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Dodge
Nicht zu übersehen ist er, der Dodge Nitro – zumal dann, wenn er – wie bei unserem Exemplar – in „Sunburst Orange Metallic“ vor einem steht.
Auffälliger kann man sich kaum vom automobilen Einerlei um einen herum abheben als mit diesem Dodge Sports Utility Vehicle, bei dem einem schon mal Zweifel kommen können, ob der Mix aus Geländewagen und Van in diesem Fall überhaupt mehr als ein großer Geländewagen sein soll.
Jedenfalls bekennt sich der Dodge Nitro zu seinen Vorfahren aus dem Hause Chrysler. Die Vorderachse sitzt so weit vorn, dass der Vorderwagen trotz des typischen Dodge-Gesichts mit dem Kreuz im Kühlergrill von seinen Proportionen an den klassischen Dodge Geländewagen aus den 40-gern und an den Verwandten Jeep erinnert. Der Nitro trägt seinen vorderen Stoßfänger mit demselben Selbstbewusstsein, wie mancher Boxer-Hund seinem Unterbiss.
Auch der Kastenförmige, weit über die Hinterachse hinausreichende Aufbau mit hoher Gürtellinie erinnert durchaus an die frühen Dienstjahre im Militärdienst, ein wenig aber auch an amerikanische Stationwagons aus den 40-ger Jahren. Damit wird die Design-Konzeption ausreichend beschrieben: Ein Rückblick in die 40-ger, in die eigene Unternehmensgeschichte und über den Tellerrand der eigenen Marke hinaus – mit dem Ziel, uns Heutige mit seinem auffällig maskulinem Gehabe anzufreunden.
4,58 Meter Länge, 1,86 Meter Breite und 1,76 Meter Höhe, mehr als zwei Tonnen Leergewicht und ein zulässiges Gesamtgewicht von 2,5 Tonnen, Platz für fünf Personen und knapp 400 Liter Gepäck – auch diese Werte sprechen dafür, dass es beim Nitro nicht allein auf einen möglichst wirtschaftlichen Transport von Passagieren und Ladung ankommt.
Hier zählt auch der Auftritt, und den kann man wunderbar genießen, wenn man erst einmal seine besonders hohe Sitzposition eingenommen hat. Das allerdings erfordert einige Geschicklichkeit, Sitzriesen sollten mit dem Kopf voran einsteigen; denn die Öffnung zwischen Türkante oben und der oberen Sitzkante ist zu schmal. Dafür waren die Ledersitze in unserem SXT so wenig konturiert und so glatt, dass man gut auf sie hinaufrutschen konnte.
Der Innenraum selbst präsentiert sich im gemäßigt kantigen Geländewagen-Look. Für amerikanische Verhältnisse sind die Materialien gut und deren Verarbeitung besser als früher. Sogar Türverkleidungen aus Leder und nicht aus Hartplastik werden dem gegönnt, der die wenigen Punkte auf der Preisliste für Zusatzausstattungen abgehakt hat.
Die Armaturen und Bedienelemente geben einem keine Rätsel auf. Das gilt auch für die Bedienung von Lüftung und Klimaanlage. Die Bedienung ist selbsterklärend, dafür zwingt sie einen zu einer tiefen Verbeugung, wenn man die drei Drehregler erreichen will.
Die Innenraumhöhe beim Nitro passt zwar nicht ganz zur Außenhöhe. Aber das Dach ist immer noch weit genug entfernt, um auch Sitzriesen den Genuss des Schiebe- und Klappdachs zu ermöglichen, denen sonst die rund 30 Millimeter zur Kopffreiheit fehlen, die ein Schiebedach wegnimmt. Auch die Hinterbänkler finden Raum genug für eine lange Reise vor, zumal sie die Neigung der Rücksitzbank variieren können. Ablagen und Cupholder finden sich sowieso genug in diesem Ami.
Der Kofferraum läst sich durch Umlegen der geteilten Rücksitzbank auf knapp 2000 Liter vergrößern. Nett ist ein Ladeboden, den man herausziehen kann, um zu die Ladung von außen leichter einpacken und dann in den Gepäckraum schieben zu können. Nett wäre es auch gewesen, wenn Dodge beim Festlegen des Öffnungswinkels für die Heckklappe bedacht hätte, dass Frau und Mann auch schon gern unter die aufgeklappte Hecktür treten. Wenn sie nicht größer als 1,75 Meter sind, endet das ohne Schlag vor die Stirn.
Beim Fahren kann der Nitro beim Komfortdenken seinen amerikanischen Ursprung noch beim Lenkverhalten seine Geländefahrzeug-Ahnen leugnen. Wie die hält er nur unwillig geradeaus, wie die lenkt er auch nicht sehr präzise. Und wir viele amerikanische Fahrzeuge herkömmlicher Machart bekam auch der Nitro für den europäischen Geschmack zu weiche Federn verpasst. Immerhin haben offenbar die Deutschen ihren Einfluss zur Geltung gebracht und für eine härtere Dämpfung gesorgt.
Für den Vortrieb bei unserem Nitro sorgte ein Vierzylinder-Turbodiesel mit 2,8 Litern Hubraum und 130 kW / 177 PS. Der Motor liefert sein hohes Drehmoment von 460 Newtonmetern (Nm) bei 2000 Umdrehungen pro Minute (U/min). Hat man sich für die Sechs-Gang-Automatik entschieden, fragt man sich allerdings, wo sich Leistung und Moment im Fahrzeug verschleifen. Denn der Nitro fühlt sich zäh an, auch ohne den zugeschalteten Allradantrieb.
Die Messwerte bestätigen ihm allerdings eine Beschleunigung von null auf 100 km/h in 10,5 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von knapp über 180 km/h. Als Durchschnittswert für den Kraftstoffverbrauch über 100 km nach EU-Norm werden 9,4 Liter Diesel angegeben. In der Praxis lief es bei uns auf zwölf Liter hinaus. Das sind für ein Auto dieses Gewichts und der Aerodynamik eines Bücherregals angemessene Werte.
Retrodesign und rustikaler Charme empfehlen den Dodge Nitro trotz der Nähe zu alten Nutzfahrzeug- und Geländefahrzeug-Größen wahrlich nicht als deren Nachfolger. Er wendet sich an alle, die ihrem Umfeld mitteilen wollen, dass sie gern sichtbar sind. Das kostet dann mit kompletter und auch elektronisch hochwertiger infotainment-Ausstattung 34 890 Euro einschließlich dem zuschaltbarem Allradantrieb plus 2680 Euro für 20-Zoll-Räder und Glasschiebe-, Hebedach sowie 2070 Euro für die Festplatten-Navigation und Edel-Infotainment auf der Audio-Seite. Die Farbe der Wahl – Sunburst Orange Metallic – kostet weitere 500 Euro Aufpreis. Für das ganz perfekte Nitro-Vergnügen muss man dann also rund 40 000 Euro zahlen.
Außenmaße: 4.58 m x 1,1,85 m x 1,76 m
Motor (Bauart, Hubraum): Vierzylinder Turbodiesel, max. Leistung: 130kW / 177 PS bei 3800 U/min, max. Drehmoment: 460 Nm bei 2000 U/min
Verbrauch NEFZ im Mittel: 9,4 Liter Diesel, CO2-Emission: 250 g/km,
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 10,5 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 182 km/ha
Leergewicht/Zuladung: 2015 – 2070 kg / 450 kg – 505 kg, Kofferraum 389 l bis 1994 l
Basispreis: 34 890 Euro.
(ar/Sm)
geschrieben von veröffentlicht am 08.02.2008 aktualisiert am 08.02.2008
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Super Fahrzeug !!!!
Können sich anderre Autobauer eine Scheibe von abschneiden.
Endlich einmal nicht das optische einerlei.
Und mit einem Benziner bekommt man das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Gruß Thorsten
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Gast auto.de
August 6, 2008 um 2:35 pm UhrFahre seit 4 Wochen einen Nitro. Schlechte Straßenlage bei Näße und schlechten Straßenbelag. Innen Plastik ist auch nicht so toll, aber ansonsten finde ich "Ihn" Super, man hat auf jeden Fall den Hinkuker.
Hartmut