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Der eine nennt es Freiheit auf zwei Rädern, der andere ein günstiges Fortbewegungsmittel. Einerlei – jedenfalls ist es ein schönes Gefühl, sich fast geräuschlos und völlig emissionsfrei von der Stelle zu bewegen.
Statt dem Geknattere der stinkenden 50-Kubik-Zweitakt-Zwiebacksägen gibt der kleine Yamaha-Elektroroller EC-03 nämlich nur ein leises Surren von sich. Dabei macht sich tatsächlich Entspannung beim Fahrer breit. Die angesichts der Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h ohnehin bescheidenen Windgeräusche am Helm übertönen den E-Motor des Einsitzers. Das lässt den Fahrer die Umgebung intensiver wahrnehmen, ganz gleich, ob es sich um den Trubel auf dem Wochenmarkt am [foto id=“431069″ size=“small“ position=“left“]Straßenrand handelt oder das Rauschen der Bäume auf einsamen Hinterlandwegen. Trotz der vergleichsweise geringen Geschwindigkeit sollte der Fahrer stets auf der Hut wegen der Geräuschlosigkeit sein. Denn wie sich im Test mehrfach gezeigt hat, verlassen sich Fußgänger beim Betreten der Fahrbahn nur allzu häufig ausschließlich auf ihr Gehör.
Die 2 495 Euro teure E-Yamaha ist ein Leichtkraftrad bis 45 km/h, benötigt also nur ein Versicherungskennzeichen. Zum Fahren bedarf es eines Führerscheins der Klasse M und eines Zweiradhelms. Die Bedienung des E-Rollers ist kinderleicht: Zündschlüssel drehen, per Knopfdruck Fahrmodus einstellen und am Gasgriff drehen, schon nimmt der an der Hinterradnabe montierte, 1,4 kW/2 PS starke Wechselstrom-Synchronmotor Fahrt auf. Die beiden Handhebel betätigen je eine Trommelbremse vorn und hinten, die für recht ordentlich Verzögerung sorgen. Eine Federung hat der EC-03 auch, doch von der ist nicht viel zu spüren. Praktisch ungefiltert geben das dünne Telegäbelchen und der winzige Solodämpfer am Heck mit 50 Millimetern beziehungsweise 55 Millimetern Federweg jede Unebenheit an den Allerwertesten des Fahrers weiter.
Extrem schlank baut der Asiate, aus Gewichtsgründen ersetzen zwei Fußrasten ein breites Trittbrett. Die Ausstattung ist spartanisch gehalten und statt eines schweren Stahlrahmens haben die Japaner auf Leichtmetall-Bauteile zurückgegriffen. Die kleinen Zwölf-Zoll-Rädchen sorgen nicht gerade für große Fahrstabilität,[foto id=“431070″ size=“small“ position=“right“] senken aber das Gewicht und die Baumaße ebenfalls. 56 Kilogramm wiegt der kleine Stromer – und lässt sich damit auch leicht in ein Wohnmobil oder einen großen Kofferraum eines Autos hieven.
Die unter dem Fahrer positionierte 50-Volt-Lithium-Ionen-Batterie benötigt sieben Stunden an einer herkömmlichen 220-Volt-Steckdose für eine volle Ladung. Allerdings ist die Reichweite mit dem kleinen Stromer nicht allzu üppig. Rund 20 Kilometer läuft das kleine „Summselchen“ mit voller Power, das heißt mit maximal 45 Kilometern pro Stunde. Die Reichweite hängt in extremem Maß davon ab, ob das Gefährt lange bei gleichbleibender Geschwindigkeit fährt oder häufig anhalten und wieder beschleunigen muss. Doch nachdem die meisten Stadtfahrten ohnehin unter acht Kilometern liegen, reicht das für die meisten Zwecke aus.
Zum behenden Mitschwimmen im Stadtverkehr genügt die Endgeschwindigkeit im Power-Modus allemal, auch wenn sich der Fahrer noch zehn km/h mehr Endgeschwindigkeit wünschen würde, um bei den Ampelphasen von der Grünen Welle profitieren zu können. Einerlei, die meisten Fünfziger-Roller lässt der EC-03 hinter sich, zumindest wenn der Kontrahent sich technisch im legalen Zustand befindet. Wählt der Strom-Biker den Standardmodus, so sind 30 km/h bis zu 35 Kilometer [foto id=“431071″ size=“small“ position=“left“]permanent drin, zumindest wenn keine großen Höhenunterschiede den Weg säumen. Dieser Modus fordert jedoch ein gerüttelt Maß an Unerschrockenheit, denn damit wird der EC-03 buchstäblich zum Verkehrshindernis im Stadtverkehr.
Der Preis von 2 495 Euro für den gut verarbeiteten kleinen Stromer mag happig erscheinen. Doch dafür gibt es ein Fahrzeug, das sich hervorragend für den täglichen Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen eignet und noch dazu mit einem hohen Maß an Umweltverträglichkeit sowie äußerst geringen Betriebskosten punktet.
Pluspunkte: + minimale Betriebskosten + gute Fahrleistungen (Power-Modus) + entspanntes Fahren |
Minuspunkte: – hoher Preis – miserable Federung |
Einsitzer-Roller mit Gleichstrom-Synchron-Nabenmotor | |
Leistung: | 1,4 kW/1,9 PS bei 2 550 U/min |
max. Drehmoment: | 9,6 Nm bei 280 U/min |
Systemspannung: | 50 V, Lithium-Ionen-Batterie |
Ladezeit (220 Volt): | 7 Stunden |
Sitzhöhe: | 74,5 Zentimeter |
Reifen: | 60/100-12 vorn und hinten |
mechanisch betätigte Trommelbremsen vorn und hinten, Teleskopgabel vorn, ein konventionelles Federbein hinten | |
Leergewicht: | 56 Kilogramm |
Höchstgeschwindigkeit: | 45 km/h |
Preis: | 2 495 Euro |
geschrieben von auto.de/(tm/mid) veröffentlicht am 17.08.2012 aktualisiert am 17.08.2012
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