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Bei langsamer Fahrt durch kleine Städte zieht das Wohnmobil Eura Integra Style die Blicke auf sich – und es liegt Bewunderung in ihnen. Das megagroße, nach vorne gewölbte Fenster, das sich in der Front verjüngt, kommt an, auch bei den Damen, wie wir auf unserer Fahrt an die winterlich kühle Nordsee feststellen konnten. Und der kleinste Eura Integra, der „nur“ mit einer Länge von 6,93 Meter aufwartet, verspricht von außen nicht zu viel.
Wer bequem durch die große Seitentür in das vollintegrierte Reisemobil einsteigt, steht wieder im „Freien“. So der erste Eindruck. Viel Helligkeit von allen Seiten und eine kluge Aufteilung von Wohn- und Küchenzeile, Bad und Heckschlafraum vermittelt ein sehr großzügiges Raumgefühl. Dafür bedarf es aber unbedingt des vorderen Panoramafensters, das leider derzeit noch kein Standard ist. Erreicht wird die Raumweite zudem, weil der Kleiderschrank harmonisch an die Küche anschließt und sich die Heckbetten, die über zwei Stufen erreichbar sind, zum Einstieg V-förmig öffnen. Mit wenigen Griffen lassen sich die Pilotensitze schwenken und schaffen so gemeinsam mit der L-Sitzgruppe viel Sitzkomfort. Der Tisch lässt sich nach allen Seiten verschieben. Allein das Feststellen ist etwas mühselig, denn der gegenüberliegende Drehknopf unter dem Tisch wird nicht immer intuitiv gefunden. Sehr gut installiert sind hingegen die [foto id=“394181″ size=“small“ position=“left“]Lederauflagen der Sitze für Fondpassagiere. Sie sind bequem, rutschfest – was man bei der Konkurrenz nicht immer findet – und erlauben somit eine längere Tour mit Kindern ohne das große Murren.
Fast perfekt ist die Küche mit Dreiflammenkocher und großem Kühlschrank. Das „kleine“ Mobil bringt es auf erstaunlich viel Stauraum. So können haltbare Vorräte für eine Zwei-Wochen-Tour leicht gelagert werden. Was schmerzlich fehlt, ist der Mülleimer. Hier sollte nachgebessert werden. Das gilt auch für einige Haken für die Garderobe. Entschädigt wird man mit genialen Ideen. So kann der Wasserhahn an der Spüle nach oben gedreht werden und wird so absolut tropfsicher. Die Fahrertür lässt sich ganz weit öffnen und macht den „Piloten“ flexibel beim Tank- oder Einkaufsstopp. Bei vielen Reisemobilen, die voll auf dem Chassis aufgebaut sind, den sogenannten Vollintegrierten, bleibt oft nur die Tür im Aufbau als Ein- und Ausstieg. Innovativ gibt sich das komfortable und geräumige Bad mit drehbarer Toilette. Hier ist eine Handtuchstange direkt über eine Heizungsdüse angebracht: Das hilft beim Trocknen.
Ein kühles Mobil wird in weniger als fünf Minuten bullig warm. Der beheizte Doppelboden macht das Gefährt absolut winterfest. Die gute Wärmebilanz zeigt sich daran, dass elf Liter Gas erst nach sechs Tagen verbraucht waren – und das, obwohl zusätzlich der Kühlschrank oft über Gas betrieben wurde. Kinderleicht lässt sich die Technik über das Bedienungsfeld oberhalb der Aufbautür steuern. Eine Überraschung gibt es [foto id=“394182″ size=“small“ position=“right“]am Abend: Die ausgeklügelte direkte und indirekte Beleuchtung ist überall und sie hat Pfiff. Das gibt dem kleinen Eura nochmals einen Pluspunkt für Wohnlichkeit.
Sonst hätten wir uns bestimmt einige Mücken „gefangen“. Die Aufbautür war ohne Mückenschutz. Selbst wer im Herbst unterwegs ist, will einmal das Raumklima bei offener Tür genießen oder einfach Durchzug schaffen. Daher sollte dieser Schutz ebenfalls Standard sein. Demgegenüber ist es ganz richtig, dass Navi-System und Sat-Antenne plus Flachbildschirm noch immer als Wunschausstattung gelten. Denn einige Camper besitzen schon ein mobiles Navi oder wollen bewusst in der Freizeit auf die totale Technik verzichten. Entspannung ist oft angesagt.
Sowohl in den Fahrerhaussitzen als auch in den Heckbetten kann ein Massagesystem installiert werden. Möglich sind Schwingungen für Wellenmassage oder pulsierende Massage. Intensität und Dauer der Anwendung lassen sich ganz einfach mit der Fernbedienung steuern – das geht wunderbar, sogar während der Fahrt. Verspannungen auf langen Touren gehören damit der Vergangenheit an. Doch schon allein die Gesundheitsmatratzen im Heck sind eine Empfehlung wert. Camper mit Rückenleiden sollten daher beim nächsten Eura-Händler einmal Probeliegen, wenn das Sondermodell „Comforturia“ dort verfügbar ist. Im [foto id=“394183″ size=“small“ position=“left“]Gegensatz dazu ist das Hubbett, das aus dem Himmel über dem Fahrerhaus extrem tief abgesenkt werden kann, hinsichtlich seines Komforts eher Standard, auch wenn die Bettmaße mit 1,60 x 1,95 Meter stimmen.
Wirklich komfortabel sind hingegen die Fahreigenschaften des Eura Integra Style. Die kompakten Abmessungen machen das Parken auch in der Stadt möglich. Wenden ist auf kleinstem Raum möglich. Zudem sind Beschleunigung und Fahrverhalten ohne jeden Tadel. Der Eura folgt der führenden Hand aufs Wort. Die Motorisierung ist auch bei voller Besetzung mit vier Personen auf jeden Fall ausreichend. Vor allem auf der Landstraße spielt das knudellige Mobil seine Fähigkeiten aus. Große Busspiegel sorgen für hohe Sicherheit und der Rundumblick gibt dem Piloten schon manchmal das Gefühl, dass nur Fliegen noch schöner sein kann.
Motorisierung auf Fiat Ducato: 96 kW/130 PS
Gesamtmasse (beladen): 3 500 kg
Masse (fahrbereit): 3 150 kg
Gesamtlänge: 6,93 Meter
Gesamtbreite: 2,30 Meter
Gesamthöhe: 2,99 Meter
Innenbreite: 2,17 Meter
Grundpreis: 65 990 Euro
Inklusive Sonderausstattung: 70 740 Euro
Sonderausstattung: Maxi-Chassis 1 550, Euro; Fahrerhauskomfortpaket u. a. mit Klimaanlage, Tempomat, Wärmetauscher, Radio CD 2 550 Euro, „Comforturia“ Fahrerhaussitze mit Massagefunktion, Höhenverstellung und Lordosenstütze, Medicotherm-Matratzen mit Massageprogramm 990 Euro; Außenbeleuchtung 150 Euro; Dachhaube Heki 1 060 Euro.
geschrieben von auto.de/(usk/mid) | Fotos: Eura Mobil veröffentlicht am 13.12.2011 aktualisiert am 13.12.2011
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