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Fahrbericht Ford Ranger Wildtrak: Von echtem Schrot und Korn

Auch wer sie nicht mag, der muss zugeben, dass die Pick-ups irgendwie doch faszinierende Fahrzeuge sind, erst recht wenn sie etwas größer ausgelegt sind und unweigerlich mit Amerika assoziiert werden.

Beides trifft auf den Ford Ranger allgemein und auf den Wildtrak insbesondere zu, der im kleinsten deutschen Marktsegment mit rund 0,3 Prozent Zulassungsanteil die Blicke auf sich zieht.

Exterieur[foto id=“26616″ size=“small“ position=“right“]

Optisch scheint der Ranger mit der Doppelkabine zu je einem Drittel aus Motorhaube, Fahrerkabine und Ladefläche zu bestehen. Die auffällige und gefällige Lackierung in Chilli-Orange und Passion-Rot wirkt edel. Der beim Topmodell Wildtrak serienmäßig verbaute Sportbügel am Übergang zwischen Fahrgastzelle und Ladefläche verleiht dem mächtigen Auto einen Hauch Dynamik und nimmt ihm etwas den reinen Nutzfahrzeugcharakter. Hier werden ganz klar auch Freizeitnutzer angesprochen.

Interieur

Das Interieur entspricht klassischem Pkw-Niveau (Betonung auf klassisch), wobei die Alcantara-Ledersitze mit orangfarbenen Streifen und „Wildtrak“-Schriftzug schicke Akzente setzen und für Wohlfühlatmosphäre sorgen. Mit an Bord sind außerdem eine Klimaanlage{VOTING} und ein 6fach-CD-Wechsler. An vergangene Autozeiten hingegen erinnern die ausziehbare Radioantenne und die althergebrachte Anordnung der Handbremse unter dem Armaturenbrett neben der Lenkstange.

Gut im Handling & übersichtlich

Die tellergroßen Rückspiegel erleichtern den Umgang mit dem Ungetüm im Alltag ungemein, misst der Ranger doch immerhin stolze 5,17 Meter und damit über 25 Zentimeter mehr als beispielsweise ein Volkswagen Multivan. Da wird gerade beim rückwärtigen Rangieren Augenmaß verlangt. Ein Park-Pilot hilft gegen Ungemach und Plastikgitter vor den Rückleuchten schützen bei kleiner Unachtsamkeit. Die klare Formensprache sorgt aber letztendlich für gute Übersicht.

Aggregate

Unter der bulligen Haube des Wildtrak steckt ein 3-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel, dessen 115 kW / 156 PS bei 1800 Umdrehungen in der Minute ein maximales Drehmoment von 380 Newtonmetern zur Verfügung stellen. In Verbindung mit dem Fünf-Gang-Getriebe ergibt sich [foto id=“26617″ size=“small“ position=“right“]für ein Auto dieses Kalibers ansprechender Vortrieb. Problemlos lässt sich die Tachonadel auf der Autobahn über die Schlussmarkierung von 180 hinaustreiben. Dabei setzt der mit Allradgetriebe ausgerüstete Wildtrak im Straßeneinsatz auf verbrauchs- und verschleißschonenden Heckantrieb.

Moderater Verbrauch

Unerwartet moderat fällt der Durst des immerhin 1,8 Tonnen schweren Ranger Wildtrak aus. Zehn Liter Diesel Durchschnittsverbrauch im Alltag sind deutlich weniger als erwartet und liegen gar nicht so weit über der Werksangabe von 9,2 Litern.

 

(weiter auf Seite 2:
VORSICHT! Offroader und/oder Familie? Technische Daten)

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Vorsicht walten lassen

Mit dem Pkw-Komfort ist es allerdings vorbei, sobald es nicht geradeaus geht. Hier liegen der drehmomentstarke Motor und die hinten mit Blattfedern ausgestatte Hinterachse im Clinch. Die Hinterräder neigen in etwas forsch angegangenen Kurven in unbeladenem Zustand zum Stempeln. Noch mehr Vorsicht erfordern die montierten Bridgestone-Dueler-Reifen bei Regen. Auf nasser Fahrbahn rutscht der Ranger beim Beschleunigen gerne mit dem Heck weg, wenn nicht behutsam mit dem Gas umgegangen [foto id=“26619″ size=“small“ position=“left“]wird. Beim Abbremsen greift dann auch ebenso schnell das ABS ein.

Off-Roader…

Dem nicht ganz immer gutmütigen Hinterachsantrieb kann der Fahrer mit Umschalten auf Allradbetrieb nur bedingt ein Schnippchen schlagen. Er ist nur für Geschwindigkeiten bis 100 km/h ausgelegt, woran auch eine Warnleuchte ab 105 km/h auf dem Tacho erinnert, und eigentlich nicht für den Straßeneinsatz vorgesehen. Die zusätzlich zur Verfügung stehende Untersetzung ist für Geschwindigkeiten unter 40 km/h gedacht und macht ebenfalls deutlich, für welche Einsatzzwecke der Pick-up eigentlich primär im Programm geführt wird. Er ist als echter Off-Roader ausgelegt. So sind die drei kleinen Rundinstrumente in der Mitte des Armaturenbretts mit Kompass und zwei Neigungsmessern für Längs- und Quereachse nicht nur reine Spielerei.

Familienfahrzeug…

Weitere Trümpfe spielt der Viertürer mit seiner 1,53 Meter langen und 1,45 Meter breiten Ladefläche für mehr als eine Tonne Nutzlast sowie mit üppigen drei Tonnen Anhängelast[foto id=“26620″ size=“small“ position=“right“] aus. Da kommt nicht nur bei Bau- oder Forstarbeitern, sondern auch bei ambitionierten Freizeitmenschen Freude auf. Mit dem praktischen Laderaumrollo für 1666 Euro wird aus dem Wildtrak sogar fast ein Familienfahrzeug, denn die Abdeckung verwandelt die durch eine Plastikwanne geschützte Ladefläche quasi in einen riesigen Kofferraum. Dem Komfort auf längeren Etappen sind im Fond aber Grenzen gesetzt. Die Sitzflächen sind hinten relativ schmal und vor allem recht tief angesetzt, die Beinfreiheit nicht üppig.

Mehr als nur ein Nutzfahrzeug

Der Ranger rangiert in der Ford-Modellpalette unter Nutzfahrzeuge. Er zielt aber ganz klar auch auf freizeitorientierte Käufer, die den Wagen nicht (nur) beruflich nutzen wollen. Immerhin 1385 Kunden entschieden sich im vergangenen Jahr hierzulande für den Pick-up von echtem Schrot und Korn, den es in drei verschiedenen Kabinenversionen gibt. 475 weitere Ranger-Besitzer sind im ersten Quartal 2008 dazugekommen.

Daten: Ford Ranger Wildtrak

Länge x Breite x Höhe: 5,17 m x 1,81 m x 1,76 m
Motor (Bauart, Hubraum): Vierzylinder-Turbodiesel, 2953 ccm
Max. Leistung: 115 kW / 156 PS bei 3200 U/min
Max. Drehmoment: 380 Nm bei 1800 U/min)
Verbrauch NEFZ im Mittel: 9,2 Liter
CO2-Emission: 252 g/km
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 13,4 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h
Leergewicht/Zuladung: 1800 kg/1115 kg
Ladefläche: 1,53 m x 1,45 m x 0,465 m
Anhängelast: 3000 kg
Basispreis: 35 997,50 Euro

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Gast auto.de

August 13, 2009 um 11:51 pm Uhr

Nun ja, bin mit meinem kleinen (Ranger) mit noch drei Erwachsenen die 75 km bis nach Grafenwöhr problemlos gefahren, keiner hat sich beklagt wegen dem Platz. Einhellige Meinung war, die Hinterachse "trommelt" etwas wegen der Blattfedern. Aber im Gelände, Übungsstrecke der US-Army, waren dann alle begeistert. Von wegen Nissan, Toyota, Audi Q7, BMW X5, Volvo und Cayenne plus Mercedes G. Nur die Hummer sind mir davon. Aber nicht mehr auf der etwas engeren "Afghanistan Strecke" . Da hat der kleine alle etwas kompromittiert.

Gast auto.de

Juli 14, 2009 um 11:08 am Uhr

Da finde ich den Hilux (Toyota) aber besser. Ist zwar wohl ein paar tausend Euro teurer, hat aber überall (innen und aussen) mehr Platz zu bieten. Da können dann auch grössere Erwachsene komfortable hinten sitzen. Den könnte man dann wirklich als alternative zum Familienkombi betrachten…

Thomas Kuwatsch

Juni 9, 2008 um 10:42 am Uhr

naja, aber Rot muss es nun nicht unbedingt sein… eher dunkelblau oder schwarz…

Oliver Maslo

Juni 6, 2008 um 3:24 pm Uhr

Na mit so einem Wagen kann man sich doch sehen lassen

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