Fahrbericht Harley-Davidson XR 1200 X: Eine echte europäische Amerikanerin

Als echtes europäisches Motorrad durfte die XR 1200 ihr Debüt in Europa feiern. Vor vier Jahren war das – und prompt fand der agile Roadster Zuspruch, stand doch der ‚European Way of Drive‘ für erfrischende Sportlichkeit. Das begeisterte markentreue Biker, und gewann manch neuen Kunden, auch wenn gelegentlich am Fahrwerk herumgemäkelt wurde. Genau dieser Kritikpunkt wurde nun grundlegend überarbeitet, um die 11 870 Euro kostende XR 1200 X mit neuer Dynamik auf die Straße zu schicken.

Unveränderte innere Werte

An den inneren Werten der klar und übersichtlich gezeichneten XR wurde nichts verändert. Warum auch, leistet doch der 1 202 ccm große V2-Motor muntere 67 kW/91 PS bei 7 000 Touren sowie 100 Nm, die bei 3 700 U/min anstehen. Für einen luftgekühlten Zweizylinder sind das durchaus respektable Werte, zumal der Motor zwischen 2 500 und 4 000 Umdrehungen [foto id=“312252″ size=“small“ position=“left“][foto id=“312253″ size=“small“ position=“left“]druckvoll agiert. Das sorgt für einen ordentlichen Durchzug, aber nicht für Ärger an der Tankstelle. Der durchschnittliche Verbrauch liegt bei moderaten 5,2 Litern, was in Kombination mit dem leider nicht abschließbaren Plastiktank und seinem Volumen von 13,3 Litern Reichweiten von 250 Kilometern ermöglicht.

Ursprünge der XR

Die Ursprünge der XR liegen in den US-amerikanischen „Dirt Tracks“: Der in Übersee so beliebte Motorsport auf Lehm- und Sandovalen wird seit geraumer Zeit von der XR 750 dominiert. Dabei driften die Zweiradakrobaten ebenso schnell wie waghalsig über die Piste. Ein Sport für zaghafte Naturen ist das nun wirklich nicht, ebenso wie die 1200er XR.Sie ist charakterstark und trotz aller sportiven Elemente eine echte Harley. Die fahraktive Sitzposition verdankt das Bike den leicht nach hinten gerückten Rasten und dem angenehm breiten Lenker. Ärgerlich ist allein das fummelige Lenkradschloss. Die sportliche DNA des Dirt Track Racers XR 750 wird vor allem vom neuen Fahrwerk getragen, das den Aufpreis von 880 Euro gegenüber der XR 1200 durchaus rechtfertigt. Die Gabel ist nun ebenso einstellbar wie die beiden hinteren Federbeine. Die feine [foto id=“312254″ size=“small“ position=“right“]Ware stammt aus dem Hause Showa und bietet die bislang vermissten Abstimmungsmöglichkeiten. Vor allem aufgrund der Gabel kann jetzt der prächtige Motor sein Potential besser ausspielen.

Styling & Preise

Passend hierzu tritt die XR 1200 X in einem kernigen „Schwarz-in-Schwarz-Styling“ an, das auch Motor und Auspuffanlage einschließt. Hier sorgt der Farbton „Black Denim“ für den stilsicheren Auftritt der neuen Variante. Somit hat die Kundschaft nun die Wahl zwischen der keineswegs langweiligen Standardversion für 10 990 Euro und der fahrwerkstechnisch aufgerüsteten X für 11 870 Euro. Zwar macht die Veränderung aus der Harley noch lange keine Rennmaschine, aber eben doch das sportlichste aller Milwaukee-Eisen.


Datenblatt: Harley-Davidson XR 1200 X – Sportroadster
 
Motor: luftgekühlter Zweizylinder-V-Motor, zwei Ventile pro Zylinder
Hubraum: 1 202 ccm
Leistung: 67 kW/91 PS bei 7 000 U/min
max. Drehmoment: 100 Nm bei 3 700 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h
   
  elektronische Einspritzung, fünf Gänge
   
Sitzhöhe: 79,5 Zentimeter
Tankinhalt: 13,25 Liter
Verbrauch: 5,2 Liter
Leergewicht: 260 Kilogramm
Zuladung: 179 Kilogramm
   
Preis: 11 870 Euro

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