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Fahrbericht Heron TTRS Roadster: Eine Extraportion Wumms bitte…

Wie bitte? Ich soll einen Audi TT fahren? Ein Frauenauto? So ne frontkratzende Weichspülerwannabesportwagenkarre? Wie….aha… TTRS. Soso. Allrad, ah ja ok. Fünfzylinder, klingt schon anders. Roadster? Kann ich mit Leben. Von Heron auf 400 PS getunt? Mann ey, sag das doch gleich, her mit dem Ding.

Sommer, Sonne, Sonnenschein und drei Wochen ist er mein. Der Audi TTRS by Heron schickte sich an, für drei Wochen der meinige zu sein. Dabei ging es kreuz und quer durch Norddeutschland. Ob und wie er sich dabei bewährte: hier der Fahrbericht.

Schon im Original eine kleine Rakete

Es ist ja nicht so, dass Audi mit dem TTRS Roadster keine schwachbrüstige Nummer am Start gehabt hätte. Audi gab dem viel zu brav geratenem TT endlich einen selbständigen Charakter, der sein Leben wohlgemerkt auf einer Golf Plattform beginnt. Nicht nur er dank etlicher Modifizierungen an der Karosserie inklusive Proletentheke am [foto id=“326134″ size=“small“ position=“right“]Heck schon wesentlich sportlicher und aggressiver daher kommt. Nein, auch besann man sich auf die alten Tugenden und verpflanzte ihm ein Fünfzylinder Herz.

Dieser aus dem US-Jetta entnommene Reihenfünfzylinder wuchtet schon ab Werk aus 2,5 Litern Hubraum und einer „dezenten“ Turboprise, 340 potente Pferde auf den Asphalt. Um den Asphalt nicht unnötig zu gummieren, wird die Kraft, natürlich wie bei allen kräftigen Audi Modellen üblich, mittels Quattro-Antriebs auf alle vier Räder übertragen.

Mit einem Drehmoment von 450 Nm zwischen 1.600 und 5.300 U/min und einer Beschleunigung von 4,7 Sekunden auf 100 bzw. 16,9 Sekunden auf 200 km/h, spielt dieser Audi problemlos in seiner Klasse eine führende Rolle. Seine Konkurrenten haben wohlklingende Namen wie BMW, Mercedes oder gar Porsche und genau diese [foto id=“326135″ size=“small“ position=“left“]müssen sich anstrengen, um mit ihm mithalten zu können.

Digitales Viagra: Heron gibt dem Audi Zunder

Da geht aber noch was, dachte sich Tuner Heron und gab dem rassigen Roadster mittels Änderungen der Motorsoftware noch mal 60 Pferde mit auf die Pneus. Mit nunmehr 294 kW(400 PS) schießt der Sportler in die Sphären von 911er und Komparsen. In nur 4,5 Sekunden geht es von Null auf Hundert, bis Tempo 200 vergehen gerade mal 16,5 Sekunden. Auch das gesteigerte Drehmoment auf 590 Newtonmetern, sorgt für eine dauerhafte Bindung mit dem Rücksitz, in den Fahrer und Beifahrer bei jedem Gangwechsel gepresst werden.

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Innenraum: TipTop

Das Interieur ist sauber verarbeitet, die Haptik 1a. Die Sportledersitze sorgen für ausreichend Seitenhalt und bleiben auch bei längeren Ausfahrten bequem. Das Stoffdach und bietet auch bei größeren Menschen genügend Freiraum über dem Kopf. Der Kofferraum lässt sich sehr großzügig beladen, allerdings auch nur wenn man auf sperriges Gepäck wie große Koffer verzichtet.

Ein kleines Highlight ist das auf Knopfdruck herausfahrende Windschott, das auch bei hohen Geschwindigkeiten für ein Höchstmaß an Windstille im Fahrgastraum sorgt. Echte Roadster Fans werden diese Taste verächtlich aus der Mittelkonsole entfernen, der Rest freut sich, dass Madame nicht ewig Ihre Haare schlucken darf und Sie es [foto id=“326137″ size=“small“ position=“right“]wieder ausbaden dürfen.

Die Optik: dezente Felgenkür, das wars!

Heron gibt sich dezent bei der Karosseriegestaltung. Warum auch ? Der Serien TTRS an sich ist schon so krawallig geformt, dass hier kaum noch Platz für Eigeninterpretationen bleibt. Einzig das Fahrwerk aus dem Hause KW wurde um 40 mm gesenkt und die Originalschlappen durch rote (!!!) 20 Zöller aus dem Audi S8 ersetzt. Auch die Bremsen des Original TTRS blieben bis auf die Sportbremsbeläge original und verrichten giftig zupackend Ihre Dienste zur vollsten Zufriedenheit.

So ein Auto muss natürlich auch außerhalb von Hamburg getestet werden. Also fix das vollautomatische Verdeck geöffnet und ab nach Sylt. Gleich auf den ersten Metern wird klar – der Alltagskomfort hat nicht unter der Fahrwerksoptimiertung gelitten und lässt sich bequem für kleine Alltagsfahrten in der Stadt ausführen. Das wäre aber für den Kleinen eine Quälerei, strebt er doch nach Höherem: Dem schnellen Asphalt, bevorzugt gespickt mit vielen Kurven.

Vmax: Er könnte mehr…

Schon auf der Autobahn, wird dem Fahrer die heronische Kraft kurz bewusst. Dieser TTRS scheint ein Dauer Abo mit Viagra gepachtet zu haben, so steil schnellt die Tachonadel gen 300. Und wenn es doch mal schnell wieder auf 0 gehen soll, krallen sich die original Hochleistungsbremsen giftig in den Asphalt.

Die sechs Gänge flutschen knackig in ihre vorgesehenen Plätze und pressen den Fahrer bei jedem Gangwechsel [foto id=“326138″ size=“small“ position=“left“]erneut in die perfekt geformten Ledersitze. Und jetzt wird einem wirklich bewusst, dieser kleine Wicht fährt wirklich in der Sportwagenliga mit. Der Heckspoiler sorgt mit jedem km/h mehr für einen optimalen Anpressdruck auf dem Asphalt und lässt den Roadster auch jenseits der 250 nicht aus der Ruhe bringen.

Im Gegensatz zum Serienmodell hat sich Heron der Vmax Drosselung bei 250 angenommen und sie deaktiviert. Schluss ist jetzt erst bei 291 km/h, wobei eine längere Übersetzung des sechsten Gangs durchaus noch die 300er Marke Grenze knacken könnte. Auf Sylt angekommen sind solche Leistungen eher unwichtig. Rein gefühlstechnisch fährt jedes dritte Auto hier in dieser Liga mit.

Auffallen allerdings, das tun nur die wenigsten. Und so verwundert es um so mehr das der Heron TTRS unentwegt fotografiert wird. Die Leute sind fasziniert von der kleinen Rennsemmel. Und auch vorm Kult Club Pony Sylt macht er zwischen den ganzen Ferraris, Porsche, Rolls Royce etc. immer noch gut, denn Aufmerksamkeit erregen das tut auf dieser Meile nur er.

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Kurvenfresser: So muss das sein!

Auf der Rückfahrt geht es dann endlich auf die Landstraße. Hier zeigt der Heron TTRS wirklich , wer er ist. Der Fünfzylinder faucht bei jedem Schaltwechsel auf, Zwischengas wird zur Sucht. Dank Quattro Antrieb krallt sich der flinke Roadster geradezu in jede Kurve und lässt sich auch bei aggressiven Manövern hätten nicht aus der Ruhe bringen. Dieser Bursche zeigt mit dem Fahrer viel Geduld und er verzeiht ihm viele Fahrfehler auf dem Weg zum Kurvenexperten.

Die Lenkung ist dabei feinfühlig präzise geraten und gibt ausreichend Feedback von der Straße wieder. Das Beste daran insgesamt begnügte er sich mit 12 Litern Durchschnittsverbrauch und das beim sportlichen Schmusen mit dem Gaspedal. Der Fahrspaß darf beginnen…[foto id=“326140″ size=“small“ position=“right“]

Fazit

Schon der Original TTRS ist ein echter kleiner Leckerbissen. Heron würzte dies noch mit einer Prise Extra Feuer und katapultierte den TTRS von der Cayman S in die 911er Liga. Der Heron TTRS fühlt sich einfach rundherum gut an und hat bei Fahrer und vielen Beifahrerinnen einen äußerst positiven Eindruck hinterlassen.

Vielleicht wäre noch ein wenig Kritik in diesem Fahrbericht erwünschenswert gewesen, aber etwas wirklich negatives ließ sich in diesem Testzeitraum nicht finden. Der Wagen besticht durch einen einzigartigen Sound, einen excellent ansprechenden Motor und einer knackigen Sechs-Gang-Schaltung.

Zudem glänzt er durch einen untypisch niedrigen Verbrauch. Insgesamt ist dieser Wagen durch und durch ein kleines Sahnestück geworden, und Heron hat ihm noch das gewisse Etwas mehr gegeben.

Und das alles für ein überaus faires Preis-Leistungs-Verhältnis. Wer weiß, vielleicht plant ja Heron schon ein Stufe 2 mit, sagen wir mal, 500 Pferden? Ich hätte jedenfalls nichts dagegen.

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