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Honda
Matsch und Dreck auf allen Wegen. So eine Aussicht kann den Auto-Fotografen in die Verzweiflung treiben; dem Tester gefällt’s dagegen sehr, sein Objekt mal nicht in Postkarten-Umgebung zu erleben. Also fuhren wir den Honda Accord 2.2 i-DTEC Executive durch den Winter und ließen den Fotografen daheim. Manchmal müssen eben die wenigen Fotos aus dem Internet herhalten, den Bericht zu illustrieren. Selbst wenn die den Eindruck erwecken, wir hätten den Accord an einem regnerischen Tag in England gefahren.
Nein, es war unser heftiger norddeutscher Winter, dem sich der große Honda stellen musste. Dabei schlug er sich mit seinem Frontantrieb und seinen 17-Zoll-Rädern mit 225/50-ger Reifen recht gut, wenn man darauf verzichtete sein maximales Drehmoment von 350 [foto id=“132031″ size=“small“ position=“right“]Newtonmetern (Nm) einzusetzen. Einzig die Adaptive elektrische Servolenkung (Electric Power Steering – EPS) verwirrte uns im Anfang. Ihre sanft korrigierenden Lenkbewegungen auf rutschigem Untergrund empfanden wir zunächst als eieriges Fahrverhalten.
Der Honda hat nicht nur eine komplette Ausstattung für die passive Sicherheit an Bord, sondern außerdem viele elektronischen Helfer wie das EPS, deren Summe der japanische Hersteller „Honda Advanced Safety Paket“ nennt, das mit 2450 Euro in der ansonsten kurzen Aufpreisliste zu finden ist. Es enthält eine radargestützte adaptive Geschwindigkeitsregelung, einen aktiven Spurhalteassistenten und das „Collision Mitigation Brake System“, das den Abstand zum Vordermann beobachtet, bei Annäherung warnt und im Zweifelsfall vor dem Aufprall mit 60 Prozent der Bremsleistung zugreift. Das sind Systeme, die sonst nur in Premium-Limousinen zu finden sind.
Genau da will Honda offenbar den Accord eingeordnet sehen. Schon seine Karosserie spricht von Größe. Denn trotz der ausgestellten Radhäuser und einiger Kanten, die die Flächen gliedern, [foto id=“132032″ size=“small“ position=“left“]sorgt das breite Gesicht für einen bulligen Gesamteindruck. Doch das Äußere täuscht. Denn innen gefällt zwar die Breite, doch der Sitzriese in unserem Team hatte keine Freude am Schiebedach. Das nötigte ihm eine geknickte Sitzhaltung ab, wenn der Kopf nicht oben anstoßen sollte. Auch hinten hatte er mit dem abfallenden Dach Kopfkontakt. Doch vor dem Sitzen kommt erst einmal das Einsteigen. Die B-Säule sitzt so weit hinten, die hinteren Türen sind so klein, dass man Füße und Körper schon mit Bedacht ins Auto zirkeln muss. Das wunderte uns bei einem Fahrzeug der gehobenen Mittelklasse mit einer Gesamtlänge von 4,73 Metern.
Sitzt man erst einmal, kann man den gediegen eleganten Innenraum mit seinen großen, bequemen Sitzen genießen. Das dreispeichige Multifunktionslenkrad, der kurze Knüppel der Sechs-Gang-Handschaltung und die gut ablesbaren Rundinstrumente vermitteln – besonders bei eingeschalteter Beleuchtung – auch das Maß an Sportlichkeit, das heute so beliebt ist. [foto id=“132033″ size=“small“ position=“right“]
Der 2,2 Liter Common Rail-Diesel überraschte uns mit niedrigem Verbrauch. Er wird mit einem Durchschnittswert von 5,7 Litern (nach EU-Norm) auf 100 Kilometer angegeben, was einer Kohlendioxidemission von 150 Gramm pro Kilometer entspricht. Tatsächlich begnügte sich der leer immerhin mehr als 1600 Kilogramm schwere Accord in der Praxis mit weniger als sieben Litern. Honda bezeichnet den Vierzylinder als laufruhig und kultiviert. Wir hatten bei einer Limousine dieses Anspruchs weniger Vibrationen und weniger Diesel-Treckern erwartet. Mit einer Beschleunigung in 9,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h und einer Höchstgeschwindigkeit von 212 km/h liegt der Accord dann wieder im Zielkorridor seiner Klasse.
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Honda hat dem aktuellen Accord-Modell ein aufwändiges Fahrwerk mitgegeben und spricht von einer im Vergleich zum Vorgänger gesteigerten Agilität und einer geringeren Wankneigung. Wir erlebten ihn als Fahrzeug mit gutem Geradeauslauf und hohem Fahrkomfort, hätten aber gern von der präzis arbeitenden EPS mehr Kontakt zur Fahrbahn vermittelt bekommen. [foto id=“132067″ size=“small“ position=“right“][foto id=“132068″ size=“small“ position=“right“]Was nicht bedeutet, dass der Accord etwa kurvenunwillig wäre. Mit seiner breiten Spur, einem tieferen Schwerpunkt und der neuen Lenkung lassen sich Kurven durchaus auch Spaß abgewinnen. Aber das ist nicht die Gangart, für die dieses Fahrzeugkonzept gemacht ist.
Mit seiner Zuladung von rund 400 Kilogramm liegt der Accord auf Polo-Niveau. Das ist nicht viel für einen Fünfsitzer mit einem 467 Liter großen Kofferraum. Aber Honda ist nicht der einzige japanische Hersteller, der sich bei der Zuladung am unteren Ende der Skala aufhält.
Der Honda Accord profiliert sich insgesamt als bequemer Reisewagen für vier – nicht zu große gewachsene – Passagiere, die sich an der sportlichen Eleganz des Innenraums erfreuen können. Seine Sicherheitsausstattung ist komplett. Mit seinem recht geringen Verbrauch passt er in die Zeit.
Datenblatt: Honda Accord 2.2 i-DTEC Executive |
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Länge x Breite x Höhe (m): | 4,73 x 1,84 x 1,44 |
Motor: | Vierzylinder Common Rail-Diesel, Direkteinspritzer, 2199 ccm |
Leistung: | 110 kW / 150 PS bei 4000 U/min |
Max. Drehmoment: | 350 Nm zwischen 2000 und 2500 U/min |
Leergewicht/Zuladung: | 1610 kg / 420 kg |
Gepäckraum: | 467 l |
Anhängelast (gebremst): | maximal 1700 kg |
Wendekreis: | 11,8 m |
Verbrauch (nach EU-Norm): | Durchschnitt 5,7 Liter |
Emissionen: | 150 g/km, Euro 5 |
Höchstgeschwindigkeit: | 212 km/h |
Beschleunigung 0 – 100 km/h: | 9,8 s |
Räder/Reifen: | 17 J x 7 ½ Zoll Alu; 225/50 R 17 95V |
Basispreis: | 33 750 Euro |
geschrieben von auto.de/(ampnet/Sm) veröffentlicht am 17.02.2010 aktualisiert am 17.02.2010
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