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Immer stärker und immer schneller: Für viele Motorradfahrer beginnt der Zweiradspaß erst in dreistelligen PS-Regionen. Inzwischen beweisen jedoch kleine, agile Bikes wie die neue Honda CBR 250 R, dass weniger durchaus auch mehr sein kann. Mit ihr setzt Honda ein deutliches Ausrufezeichen in der Viertelliterklasse. Die einzylindrige Japanerin startet bei 4 490 Euro – und punktet beispielsweise mit ihrem serienmäßigen ABS.
Wer angesichts des Preises ein Billig-Fahrzeug erwartet, der wird positiv überrascht. Natürlich wirkt die 250er zierlich. Der schicken Vollverkleidung im typischen Honda-Stil merkt man an, dass die Designer Wert [foto id=“411180″ size=“small“ position=“left“]auf eine sportliche Optik legten.
Unter der Schale verrichtet ein neu konstruierter, flüssigkeitsgekühlter Viertakt-Einzylinder mit zwei obenliegenden Nockenwellen und Vierventiltechnik seinen Dienst. Der Eintopf leistet überschaubare 19,5 kW/26 PS, die bei 8 500 Touren anliegen. Das maximale Drehmoment von 23 Nm stemmt das Motörchen bei 7 000 U/min. Vermutlich wären auch 27 kW/34 PS machbar gewesen. Jedoch stand ungeachtet der Zugehörigkeit zur Familie der Honda-Sportler nicht die maximale Leistung im Fokus, sondern eine möglichst hohe Wirtschaftlichkeit. Deshalb wurde auch kein Zweizylinder verbaut, sondern eine Einzylinder-Konstruktion, die in Aufbau und Wartung[foto id=“411181″ size=“small“ position=“right“] Kosten spart und trotzdem Fahrspaß bringt.
Sauber zieht der von einer elektronischen Kraftstoffeinspritzung befeuerte Einzylinder voran: Sportives Wuseln im innerstädtischen Verkehr ist keine Hexerei. Wer jedoch auf der Landstraße zügig beschleunigen möchte, der muss die Nadel des Drehzahlmessers stets über der Marke von 5 000 Touren halten. Erst hier entwickelt die sehr moderat abgestimmte Honda ein gewisses Temperament, ohne dass es jedoch zu einer ‚Leistungsexplosion’ käme. Das hat der überaus kultiviert laufende Vierventiler auch gar nicht nötig. Um Superlative sollen sich andere kümmern: Diese CBR will viel lieber ein verlässlicher Partner für den Alltag sein.
Das schlägt sich natürlich auch im Verbrauch nieder, der sich selbst mit gelegentlichen Vollgaseinlagen auf der Autobahn nicht über 4,3 Liter auf 100 Kilometer treiben lässt. In Kombination mit dem 13 Liter fassenden Tank sind somit Distanzen von 300 Kilometern realistisch – wer sich ein wenig Mühe gibt, kommt [foto id=“411182″ size=“small“ position=“left“]aber auch bedeutend weiter.
Die vollgetankt 165 Kilo wiegende CBR ist jedoch nicht allein als Brot-und-Butter-Bike für den Weg ins Büro gedacht: Auf ihr fühlt man sich auch auf der Wochenendtour wohl. Wie in grauer Vorzeit auf kleinvolumigen Maschinchen gilt es, Schwung zu bewahren. Von ganz alleine wird der Fahrstil deshalb flüssiger, vorausschauender, was die Honda auch dem spielerischen Handling verdankt. Sie fällt scheinbar von alleine in die Kurven, und lässt sich auch von üblen Bodenwellen nicht gleich aus der Ruhe bringen. Zudem besticht die kleine CBR mit ihrer serienmäßigen Kombibremse: So etwas gab es hierzulande in der 250er Klasse noch nicht. Die vordere Bremszange beherbergt drei Kolben. Mit dem Fuß betätigt der Fahrer sowohl die hintere Zange als auch einen Kolben der Vorderradbremse, während der Handbremshebel ausschließlich auf die beiden anderen Kolben vorn wirkt. Gerade in überraschenden Fahrsituationen kann dies ein wahrer Segen sein – [foto id=“411183″ size=“small“ position=“right“]nicht nur für Einsteiger.
Vielleicht zeigt sich hier das wahre Talent der CBR 250 R. Natürlich könnte sie noch einen Tick leichter sein, ein paar PS stärker und mit einem edlen Fahrwerk ausgestattet. Aber dann wäre sie wohl teurer und bedeutend durstiger – sie müsste sich auch mit potenteren Maschinen vergleichen lassen. Dass sie aber genau diesen Weg vermeidet, macht sie so sympathisch. Sie vermittelt eine ganz neue Art von Fahrspaß, ohne dass der Fahrer permanent den Tacho im Blick haben muss, um Tempoverstöße zu vermeiden. Sie besticht mit günstigen Wartungs- und Unterhaltskosten, ohne Langeweile zu verströmen. Und sie ist der beste Beweis dafür, dass weniger manchmal auch mehr sein kann.
Sportmotorrad, flüssigkeitsgekühlter Viertakt-Einzylinder, vier Ventile, 249 ccm Hubraum, Leistung 19,5 kW/26 PS bei 8 500 U/min, max. Drehmoment 23 Nm bei 7 000 U/min, Höchstgeschwindigkeit 140 km/h, elektronische Kraftstoffeinspritzung, geregelter Katalysator, sechs Gänge, Sitzhöhe 78,4 cm, Tankinhalt 13 Liter, Reifen vorn 110/70-17, hinten 140/70-17; Leergewicht (vollgetankt) 165 kg, Zuladung 182 kg, Testverbrauch 4,3 Liter/100 Kilometer, Preis: 4 490 Euro.
geschrieben von auto.de/(wa/mid) veröffentlicht am 22.03.2012 aktualisiert am 22.03.2012
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