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Honda
Der Kauf eines Hybridautos war bisher ein eher teures Vergnügen. Mit dem nur 19 550 Euro teuren Honda Insight hat sich das nun geändert. Der sparsame Kompakte mit dem Doppelantrieb aus Elektro- und Verbrennungsmotor ist rund 5 000 Euro billiger als sein Hauptwettbewerber Toyota Prius.
Doch ganz ohne Zugeständnisse geht es bei so einem Kampfpreis nicht. Gewinner beim Insight ist aber auf jeden Fall das Umweltgewissen: Der geräumige Fünfsitzer gibt sich mit sehr wenig Sprit zufrieden. Zwar können die vom Hersteller angegebenen 4,4 Liter Super auf 100 Kilometern fast nur unter Laborbedingungen erreicht werden, aber rund 6 Liter Verbrauch bei Fahrten mit hohem Anteil verstopfter Großstadtstraßen können sich durchaus sehen lassen.
Die Fahrleistungen sind dabei ganz ordentlich; zwar ist der Fronttriebler kein Ausbund an Temperament, aber [foto id=“89912″ size=“small“ position=“right“]mit einer Spitzengeschwindigkeit von 186 km/h muss er auch die Autobahn nicht fürchten. Wie jeder Hybrid spart der Honda vor allem, weil er die normalerweise beim Bremsen verpuffende Bewegungsenergie auffängt, speichert und wieder zum Antrieb nutzt. Beim Rollen oder Verzögern wird ein Generator angetrieben, der den gewonnenen Strom in einer Nickel-Metallhydrid-Batterie speichert. Mit der Energie wird dann ein kleiner Elektromotor mit 10 kW/14 PS angetrieben. Dieser wiederum unterstützt den konventionellen 65 kW/88 PS starken 1,3-Liter-Benzinmotor beim Anfahren und Beschleunigen.
Hinzu kommt eine Start-Stopp-Automatik, die den Verbrennungsmotor während des Haltens an der Ampel oder im Stau ausschaltet.Darüber hinaus arbeitet der Insight aber auch mit Psychologie. Als eine Art Belohnung wachsen in einem Display im Armaturenbrett bei sparsamer Fahrweise digitale Blumen, nutzt man den Gasfuß zu ausgiebig, verschwinden sie wieder. Der Fahrer entwickelt so unweigerlich einen Öko-Ehrgeiz [foto id=“89913″ size=“small“ position=“left“]und fährt besonders bewusst.
Orientierung über den aktuellen Verbrauch gibt dabei neben der gängigen Bordcomputeranzeige der farblich hinterleuchtete Tacho. Bei ökonomischer Fahrt leuchtet er grün, bei hohem Verbrauch blau. Rein elektrisch und damit emissionsfrei fahren kann der Insight nur unter bestimmten Rahmenbedingungen, über kurze Strecken und bei niedriger Geschwindigkeit. In der Praxis spielt das so gut wie keine Rolle. Elektrisches Anfahren wie beim technisch aufwendigeren Toyota Prius ist mit dem sogenannten Mild-Hybrid von Honda nicht möglich.
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Dass es sich beim Honda Insight nicht um ein normales Auto handelt, wird schon am Äußeren deutlich. Zwar trägt der Fünftürer nicht mehr das kauzige Blechkleid seines Namensvetters aus den 90er-Jahren, die tropfenförmige Karosserie ist aber zumindest für europäische Augen gewöhnungsbedürftig. Dafür soll sie einen äußerst geringen Windwiderstand bieten und so noch einige Prozent Einsparungen beim Verbrauch bringen. Ungünstig für die Übersichtlichkeit ist aber die Luftabrisskante, die sich quer über die Scheibe des [foto id=“89915″ size=“small“ position=“right“]Schräghecks zieht.
Das Platzangebot für Passagiere ist hingegen ordentlich, genauso wie das für Gepäck: Bis zu 1 017 Liter passen bei umgeklappter Rückbank an Bord. So beeindruckend der Insight technisch und ökologisch auch ist, unter Komfort- und Wohlfühl-Gesichtspunkten kann er nicht voll überzeugen. Der niedrige Einstiegspreis ist vielerorts zu spüren.
So dominieren billig wirkende Kunststoffe das Cockpit, die Sitze sind wenig langstreckentauglich. Zudem dringt die bei kräftigerem Gasgeben angestrengt aufheulende Motoren-Getriebe-Kombination akustisch von Dämmmaterialien nahezu ungefiltert in den Innenraum. Und auch das rumpelige Fahrwerk mindert die Entspannung, die der geringe Spritverbrauch im Geist des Fahrers hervorruft. Sparen geht eben nicht ganz ohne Verzicht.
Im Ausgleich spendiert Honda seinem Hybridmodell eine umfangreiche Ausstattung. Serienmäßig an Bord sind [foto id=“89916″ size=“small“ position=“left“]unter anderem sechs Airbags, der Schleuderschutz ESP, eine Klimaautomatik und eine zweifach verstellbare Lenksäule.
Die Versicherungsprämie beläuft sich etwa bei der AXA auf 480 Euro im Jahr. Überzeugen kann der Insight vor allem mit geringem Verbrauch und dem spaßigen Sparassistenten. Auch Platzangebot und Alltagstauglichkeit gehen in Ordnung. Am Fahrspaß und dem Komfort muss Honda hingegen noch feilen. Wer mit den Nachteilen leben kann, findet im Insight aber heute schon einen technischen Leckerbissen zum konkurrenzfähigen Preis.
+ geringer Verbrauch,
+ ordentliches Platzangebot
– lauter Antrieb,
– mäßiger Fahrkomfort
Fünftürige Fließhecklimousine der unteren Mittelklasse,
Länge/Breite/Höhe/Radstand: 4,40 Meter/1,70 Meter/1,43 Meter/2,55 Meter;
Antrieb:
1,3-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor, 65 kW/88 PS,
max. Drehmoment 121 Nm bei 4 500 U/min,
Elektromotor mit 10 kW/14 PS,
Beschleunigung 0-100 km/h in 12,4 Sek.,
Höchstgeschwindigkeit 182 km/h,
Verbrauch 4,4 l/100 km,
CO2-Ausstoß 101 g/km;
Beiträge bei der AXA-Versicherung: KH 480 Euro (Typklasse 14, SF 1, Zulassung Düsseldorf, 100 Mio. Euro pauschal mit Schutzbrief), VK 723 Euro (Typklasse 21, SF 1, 300/150 Euro SB), TK 62 Euro (Typklasse 16, 150 Euro SB);
Preis ab 19 550 Euro.
geschrieben von (hh/mid) veröffentlicht am 23.06.2009 aktualisiert am 23.06.2009
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