Fahrbericht Honda Transalp: Über die Alpen und dann immer weiter

Eine solide Reiseenduro zu einem bezahlbaren Preis war die Transalp schon immer. Jetzt tritt die wendige Honda mit neuem Motor und verbessertem Fahrwerk an. Davon profitieren vor allem die Asphalttalente des 7 090 Euro kostendenden Fernweh-Bikes.

Den optischen Abstand zur Vorgängerin markiert die aggressiv-kantig geschnittene Verkleidung, die nicht nur vom Transalp-Schriftzug geziert wird, sondern auch von einer schmucken GPS-Grafik mit den Koordinaten des Col de la Bonette in den französischen Alpen.

Der Verweis auf den höchsten auf einer für Motorräder zugelassenen Straße erreichbaren Berggipfel in Europa soll die ambitionierte Tourentauglichkeit der Transalp verdeutlichen.

Gestühl[foto id=“26649″ size=“small“ position=“right“]

Dass dies keine überzogene Ansage ist, wird schon nach wenigen Metern klar. Rasch hat man sich auf dem schlanker geschnittenen Sitz eingewöhnt, auch wenn es die Sitzhöhe von 84,1 Zentimetern klein gewachsenen Zeitgenossen schwer macht. Abhilfe schafft hier eine für 88 Euro erhältliche Sitzbank, die die Höhe um zwei Zentimeter reduziert.

Aggregat

Den Antrieb übernimmt ein wassergekühlter 52-Grad-V2-Motor, der modifiziert auch im aktuellen Mittelklasse-Tourer Deauville und in der neuen DN-01 zum Einsatz kommt und für eine erfreuliche Dynamik sorgt. Sobald die Nadel des Drehzahlmessers die Marke von 1 500 [foto id=“26650″ size=“small“ position=“left“]Touren passiert hat, schiebt die Transalp vehement voran. Die wichtigste Änderung betrifft die Zylinderköpfe, in denen nun vier statt drei Ventile den Gasaustausch des um 33 ccm auf 680 ccm gewachsenen Triebwerks regeln, das mit seinem kernigen Sound überrascht. Der größere Hubraum sorgt gemeinsam mit der neuen Einspritzanlage für die um sieben PS gestiegene Leistung mit insgesamt 44 kW/60 PS, die nun bei 7 750 U/min anliegt. Das Drehmoment ist um fünf auf 60 Nm gestiegen und wird bei 6 000 Touren erreicht.

Sparsam…

Trotz seiner Drehfreude wird das Aggregat aber nicht gleich zum Trinker: Der Verbrauch bleibt mit nur 4,5 Litern bis fünf Litern Normalbenzin mehr als nur im grünen Bereich. Der sparsame Umgang mit dem Kraftstoff machte es sogar möglich, den Tank von 19 Liter auf 17,5 Liter zu verringern – dennoch sind Etappen von rund 350 Kilometern möglich. Dafür schlägt die[foto id=“26651″ size=“small“ position=“right“] Haftpflichtversicherung beispielsweise bei der AXA immerhin mit 210 Euro im Jahr zu Buche.

Asphalt ist ihr Revier…

Nicht günstig, aber ungemein praktisch, sind die jeweils 29 Liter großen Seitenkoffer, die für594 Euro angeboten werden, sowie das 45 Liter fassende Topcase für 319 Euro. Damit verbessert sich die Reisetauglichkeit enorm. Immerhin ist die agile Honda für Urlaubsfahrten und für Ferientouren auf kleinen Straßen wie geschaffen. Ihre Talente orientieren sich dabei gezielt am häufigen Asphalteinsatz. Autobahnetappen frisst sie dank der Spitzengeschwindigkeit von 172 km/h flott weg. Schlechte Straßen oder auch leichte Geländepassagen braucht man zwar nicht zu fürchten, wer jedoch den extremen [foto id=“26652″ size=“small“ position=“left“]Offroad-Einsatz anpeilt, sollte sich die Anschaffung der Transalp gut überlegen.

Fazit

Ein muss sollte hingegen die Wahl des optionalen CBS-ABS für 600 Euro sein. Das System ist absolut empfehlenswert – nicht nur im Zweipersonenbetrieb. Aber auch das Fahren zu zweit weiß die neue Transalp zu meistern. Besonders auf einer kleinen Alpenstraße merkt der Fahrer, dass die pure Motorleistung beileibe nicht alles ist, was ein gutes Motorrad ausmacht. Agiles Handling ist hier ebenso wichtig, und das liefert die Honda zuverlässig.

Teststeno Honda Transalp

Reiseenduro mit flüssigkeitsgekühlten Zweizylinder-Viertakt-52-Grad-V-Motor,
vier Ventile pro Zylinder, 680 ccm Hubraum,
Leistung 44 kW/60 PS bei 7 750 U/min,
max. Drehmoment 60 Nm bei 6 000 U/min,
Höchstgeschwindigkeit 172 km/h,
elektronische Einspritzung, Katalysator, Einstufung nach Euro-3-Norm, fünf Gänge,
Sitzhöhe 84,1 cm,
Tankinhalt 17,5 Liter, Gewicht vollgetankt 219 kg (inkl. ABS), Zuladung 200 kg, Verbrauch 4,8 l/100 km Normalbenzin,
Jahresbeiträge bei der AXA-Versicherung KH: 210 Euro (SF 1, Zulassung Düsseldorf, 50 Mio. Euro pauschal mit Schutzbrief), TK: 484 Euro (150 Euro Selbstbeteiligung);
Aufpreis CBS-ABS: 600 Euro;
Preis 7 090 Euro.

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