Fahrbericht Hymer B 534: Durstige Luxuswohnung

Die Trennung fällt nach 4 000 zurückgelegten Kilometern quer durch Deutschland von Bayern nach Mecklenburg-Vorpommern und zurück schwer. Der Hymer B 534, ein Reisemobil, bei dem der gesamte Wohnraum auf einem Fiat-Ducato-Chassis aufgebaut ist, ist in dieser Zeit zur zweiten Haut geworden.

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Selbst bei schwerem Regen bei wassergefüllten Rillen auf der Autobahn hat das vollintegrierte Wohnmobil die Spur gehalten. Und selbst an heißen Tagen hat die 6,50 Meter lange und knapp 2,40 Meter breite mobile Luxuswohnung dank eines großen Dachpanoramafensters und zwei kleiner Dachluken für [foto id=“374025″ size=“small“ position=“left“]einen kühlen Kopf gesorgt. Das 2,3-Liter-Diesel-Triebwerk mit seinen 96 kW/130 PS gewährt dem bis zu 3,85 Tonnen schweren Mobil genügend Kraftreserven, um auch steile Anstiege zu meistern.

Grundriss

In diesem Hymer gelingt Hobbyköchen dank dem intelligenten Seitenklapptisch und dem vielen Platz das Menü einen Tick besser als sonst. Möglich wird das durch den klassischen Grundriss: Der B 534 hat im Heck eine große Rundsitzgruppe. Nicht nur die vierköpfige Familie findet hier Platz. Auch zwei oder sogar drei Freunde passen rund um den flexiblen Tisch. Damit mausert sich der Hymer zu einer Begegnungsstätte auf hohem Niveau. Mit einer Stehhöhe von 1,98 Metern, Komfortbad mit Banktoilette und separater Dusche macht das Wohnmobil innen wirklich Eindruck. Fast immer bleibt der Blick im Bad erst am eleganten Holzlattenrost hängen und wandert dann zum praktischen Schlitz in der Toilettenschranktür unterhalb des tiefen Waschbeckens. Hieraus zieht man das Toilettenpapier. Die Rolle wird einfach in einem Korb in der Tür gelagert. Solche durchdachten Details ergeben ein Konzept, das schon nach einigen Nutzungstagen eine starke Vertrautheit hervorruft.

Große Staufächer im Boden für schmutzige Schuhe schaffen schnell Ordnung – und werden sogar, falls der Sommer verregnet ist, in Windeseile durch den auch unterirdisch verlaufenden Luftstrom der Heizung getrocknet. Die eigentlich für das Einkaufen vorgesehenen zwei großen flexiblen Körbe in der tiefsten [foto id=“374026″ size=“small“ position=“left“]Bodenplatte sind von uns zweckentfremdet worden: Hier hat die Schmutzwäsche einen guten und jederzeit erreichbaren Ort gefunden.

Wasser mit ordentlichem Druck macht Bad, Toilette oder Küche alltagstauglich. Der 103 Liter Kühlschrank kühlt auch das ein oder andere Gästegetränk. Die beiden Schlafgelegenheiten – ein Hubbett im Bug mit einer Liegefläche von 1,95 mal 1,50 Meter und ein aus der Rundsitzgruppe baubares Heckbett mit 2,00 mal 0,77 Meter – sind bequem und praktisch. Verbesserungsbedarf besteht bei der Matratze. Sie ist eindeutig zu weich. Während der Fahrt werden Heckbett beziehungsweise Rundsitzgruppe aufgelöst, weil man dann den Kofferraum für Fahrräder nach oben fahren kann. Möglich ist es auch, aus dem Heckbett ein einzelnes Hochbett zu machen, das sicher ist. Im Test ist niemand heruntergefallen. In diesem Fall bleibt die Garage oben. Für kleine Fahrräder ist der Heckstauraum unter dem Bett optimal. Bei zwei größeren Fahrräder ist es schon eine logistische Aufgabe, sie optimal zu verstauen. Zum Glück gibt es große Türen.

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Preis & Ausstattung

Der hochaufgeschossene Hymer mit großer Panoramascheibe trinkt ordentlich Dieselkraftstoff. Laut Bordanzeige hat der Durchschnittsverbrauch bei zügiger Fahrt bei über 14 Litern je 100 Kilometer gelegen. Zudem hat der hohe Luxus an Bord seinen Preis. Aktuell startet das Mobil bei 68 990 Euro. Mit der für die Zuladung wichtigen Auflastung auf 3,85 Tonnen, zwei Komfort-Paketen für Chassis und Fahrzeug, einer elektrischen Türstufe, dem DVD-Player, einem ungemein praktischem Geschirr-Abtropfkorb sowie ausfahrbare Anti-Wackel-Stützen hinten und zwei Pilotensitzen liegt der Mehrpreis bei knapp über 8 000 Euro. Doch auch der Duo-Control Gas-Verteiler, das schon erwähnte schicke Holzlattenrost in der Dusche, [foto id=“374446″ size=“small“ position=“left“]die versenkbare Garage und die sinnvolle zweite Wohnraumbatterie für totale Autarkie kosten zusätzlich. Das gilt ebenfalls für das heute schon zum Standard gehörende Fernseh-System mit Satellitenschüssel und TFT-Bildschirm sowie Außenmarkise. Unter dem Strich kostet der Hymer B 534 somit locker 15 700 Euro Aufpreis gegenüber der Basisversion.

Eine der wichtigsten Innovationen

Da fällt eine der wichtigsten Innovationen des Modelles, zwei aus der Rund-Sitzgruppe ausklappbaren Sitze mit Dreipunktgurt, mit weiteren rund 1 000 Euro kaum noch ins Gewicht. Aber erst die beiden Sitze ermöglichen es, vier Personen sicher und relativ komfortabel zu befördern. Die Sitze sind leider etwas kompliziert aufklappbar und könnten etwas weicher und ein klein wenig breiter sein. Doch sie stellen gegenüber dem oft rutschigen Doppelsitz in herkömmlichen Modellen eine wirkliche Verbesserung dar.

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Datenblatt Hymer B 534

Länge/Breite: 6,50 Meter/2,35 Meter
Stehhöhe: 1,98 Meter
Bett Bug: 1,95 x 1,55 Meter
Bett Heck: 2,00 x 0,77 Meter
Kühlschrank: 130 Liter
Frischwasser: 130 Liter-Tank
Abwasser: 90 Liter-Tank
   
Motor: 96 kW/130 PS starker 2,3-Liter-Dieselmotor
   
Basis-Preis: 68 990 Euro
Test-Wagen: 85 670 Euro

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