Fahrbericht Hyosung GT 250i Naked: Verlockendes Angebot

Nachdem selbst 500er so gut wie verschwunden sind und 600er bereits als Einsteigermodelle angepriesen werden, sind neue Straßenmotorräder mit weniger als einem halben Liter Hubraum fast ausgestorben. Ein Vertreter dieser mittlerweile selten gewordenen Klasse ist die GT 250i Naked von Hyosung. Die kleine Koreanerin ist ein echter Exot, dabei bietet sie ausreichend Leistung, einen günstigen Anschaffungspreis und eine gleichermaßen erwachsene wie sportliche Optik.

Erstaunlich erwachsen

Für die GT 250i hat sich Hyosung fleißig im eigenen Teileregal bedient. Der kleine luft-/ölgekühlte V2-Motor stammt von der Aquila 250, Tank und Upside-down-Gabel kommen von der wesentlich größeren GT 650. Dadurch wirkt die Viertelliter-Maschine erstaunlich erwachsen. Die Linie mit dem separat auf dem Höcker thronenden Soziussitz weist die [foto id=“336646″ size=“small“ position=“left“]Hyosung als Sportler aus, deren Fahrleistungen und vor allem Leistungsentfaltung etwas hinter dem äußeren Anspruch zurückbleiben. Dennoch lässt sich mit der GT 250i Naked im Alltag gut leben.

Ein ordentlicher Wert

20 kW / 27 PS sind ein ordentlicher Wert für ein kleines, aber auch immerhin 170 Kilogramm schweres Motorrad. Dafür muss die Nadel des Drehzahlmessers dann aber auch bis zur 10 000er-Marke klettern. Ihre Leistungsspitze erreicht die GT 250 jedoch weit unspektakulärer, als es die Umdrehungszahl zunächst vermuten lässt. Der Motor zieht relativ gleichmäßig hoch. Ab 4500 U/min wirkt der kleine V2 munter und weiß zwischen 5000 und 6500 Touren bei Landstraßentempo durch angenehme Laufruhe zu gefallen. Darüber wirkt das Triebwerk dann wieder etwas angestrengter und weckt akustisch sogar leichte Erinnerungen an alte Zweitakter. Für unangestrengte 125 km/h bis 130 km/h reicht die Motorleistung aber allemal. Erst danach und bis zur angegebenen Endgeschwindigkeit von knapp [foto id=“336647″ size=“small“ position=“right“]150 km/h verliert die Koreanerin etwas an Schwung.

Präzision der Lenkung

Die Sitzposition ist zwar nach vorne orientiert, aber nicht übertrieben sportlich. Die Handgelenke werden so nicht zu stark belastet, und der Kniewinkel ist nicht zu eng. Fast spielerisch lässt sich die Hyosung mit ihren 17-Zoll-Rädern um die Kurven bewegen, wobei die Präzision der Lenkung überzeugt. Das 5-Gang-Getriebe gibt ebenfalls keinen Grund zur Klage. Die Schaltwege sind nicht zu lang und die Zahnräder rasten präzise ein. Nur der enge Lenkwinkel der GT 250i könnte für Rangiermanöver deutlich weiter ausfallen.

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Platzierung

Der Fahrersitz ist ausreichend groß und bietet auch etwas Spielraum für die individuell passende Platzierung. Das Polster ist allerdings sehr dünn. Der Soziusplatz fällt deutlich schmaler aus und wird von zwei riesigen Haltegriffen flankiert. Sie [foto id=“336649″ size=“small“ position=“left“]lassen sich dem Anschein nach auch gut als Stützen für die Gepäckrolle nutzen.

Fahreigenschaften

Das Cockpit mit Digital-Tacho und analog anzeigendem Drehzahlmesser fällt schlicht aus, erfüllt aber seinen Zweck. Gleiches gilt für das kleine serienmäßige Windschild, das den Oberkörper besser entlastet als man auf den ersten Blick vermuten würde. Die etwas lieblos am einfachen Vierkant-Rohrrahmen verlegten Kabel wirken hingegen nicht unbedingt Vertrauen erweckend und zeigen, dass bei der Verarbeitungsqualität leichte Abstriche gemacht werden müssen. Dafür punktet die GT 250i Naked mit einem besonders attraktiven Preis-/Leistungsverhältnis: 3970 Euro inklusive Nebenkosten kostet die Hyosung, die sich vor allem Führerscheinneulingen und Wiedereinsteigern empfiehlt. Und das ist noch nicht alles: Sie lässt sich auch noch ab 75 Euro im Monat ohne Anzahlung finanzieren. Ein verlockendes Angebot.

Datenblatt: Hyosung GT 250i Naked
  
Motor: V2-Zylinder, 249 ccm
Leistung: 20 kW / 27 PS bei 10 000 U/min
Max. Drehmoment: 20 Nm bei 6750 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 148 km/h
Getriebe: 5 Gänge
Tankinhalt: 17,0 Liter
Leergewicht: 170 kg
   
Preis:  3970 Euro

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