Hyundai

Fahrbericht Hyundai Getz: Geräumig und adrett

Er ist ein durchaus gefälliges Auto geworden. Kein Vergleich mehr mit den Hyundais der frühen Jahre, die anspruchslose Transportmittel waren. Das erste, was auffällt ist der geräumige Innenraum des Kleinen. Er hat eine niedrige Gürtellinie und das bedeutet viel Licht innen und gute Sicht nach draußen.
Hyundai Getz. Foto: Auto-Reporter
Dennoch: für Leute über 1,80 ist der Getz gewöhnungsbedürftig. Der Abstand der Pedale zum Lenkradkranz ist kurz, die Sitztiefe gering, während die Breite des Gestühls in Ordnung ist. Der Verstellbereich ist ebenfalls passend, aber wenn man ganz hinten sitzt reicht die Armlänge nicht aus, um das Lenkrad zu erreichen, es sei denn man besonders lange obere Extremitäten. Die Sitze bieten wenig Seitenhalt und nur die beste Ausstattung verfügt über eine Lendenwirbelstütze.
Verblüffend aber adrett ist die Einfachheit des Cockpits. Es enthält wenige Schalter und Knöpfe, die klar und übersichtlich geordnet sind. Zwischen den beiden Rundinstrumenten sitzt ein kleines Infodisplay, das den Verbrauch und die Außentemperatur anzeigt klein aber fein. Denn die Beleuchtung des Anzeigeninstruments ermöglicht auch bei trübem Wetter gute Ablesbarkeit. Exaktheit von Lenkung und Fünfganggetriebe lassen keine Wünsche offen. Das Kupplungspedal muss herzhaft gedrückt werden. Der Kofferraum ist mit 247 Litern nicht besonders groß. Aber die Rücksitzbank lässt sich umlegen, so dass ein 977 Liter großes, völlig ebenes Gepäckabteil entsteht. Da ist die knappe Zuladung von 316 Kilogramm schnell erschöpft. Sehr praktisch, dass sich die Rücklehne der hinteren Bank in drei Stufen neigen lässt.
Der kleine 1,5 l-Dieselmotor -Dreizylinder brummt los und ist recht flott auf 100 km/h. Schließlich haben die 60 kW/82 PS lediglich 1300 Kilo (mit Fahrer) zu bewegen. Der Verbrauch fällt mit 7,1 Litern im Praxisbetrieb nicht besonders günstig aus, wobei die angegebenen 4,8 Litern, die im Datenblatt stehen, doch zu optimistisch erscheinen. Die Straßenlage wiederum gefällt – der Kleine liegt wie ein Brett auf der Straße, wenn sie einigermaßen eben ist. Huckel und Buckel zeigt der Getz deutlich an ohne je unsicher zu werden. Extrem niedrige Windgeräusche lassen auf gute Karosseriequalität schließen.
In Sachen Sicherheit ist der Getz beim europäischen Standard angelangt. Die Frontairbags bauen laut Hyundai sanften Druck auf, Seiten- und Kopfairbags sind Serie, aktive Kopfstützen und ESP gibt es allerdings auch nicht gegen Aufpreis. Ungewöhnlich niedrig sind die Versicherungseinstufungen ( Hfp 17, TK 17 und VK 19). Womöglich hängt das mit so reparaturfreundlichen Lösungen zusammen, wie beispielsweise das komplett verschraubte vordere Frontend des Getz. 90 Prozent der Karosserie sind verzinkt. Der Getz ist ein guter Beweis dafür, dass koreanische Autos ebenso gut wie deutsche sein können. Allerdings ist er mit 13 390 Euro nicht mehr typisch koreanisch preiswert. Denn einen Opel Corsa mit Diesel gibt es schon für 12 715 Euro. Das Schwestermodell des Getz, der Kia Picanto, ist derzeit noch nicht mit Dieselmotor zu haben.
Die wichtigsten Daten:
Länge/Breite/Höhe 3810/ 1665/ 1490 mm, Radstand 2455 mm, Wendekreis 11 m, Leergewicht 1204 kg, Zuladung 316 kg, Kofferraum 254 – 977 l, Tank 45 l, Dreizylinder-Dieselmotor mit Common Rail Direkteinspritzung, Hubraum 1493 Kubikzentimeter, Leistung 60 kW (82 PS), maximales Drehmoment 191 Nm bei 4000 U/min, Beschleunigung auf 100 km/h 13,9 Sekunden, Vmax 170 km/h, EU Normverbrauch im Mittel 4,8 l Normalbenzin, Praxisbetrieb 7,1 l, Abgasnorm Euro 3 Versicherungseinstufung HPFL 17, TK 17, VK 19, Preis 13 390 Euro.
Von Uwe Gabler
5. Januar 2005. Quelle: Auto-Reporter

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