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Hyundai
Nicht nur in Europa, sondern auch in Amerika reitet Hyundai auf einer Welle des Erfolges. Seit 20 Monaten klettert der Marktanteil ununterbrochen und ist mit nun 5,2 Prozent fast doppelt so hoch wie zum Beispiel der von VW.
Grund für den Erfolg ist vor allem der neue Sonata, der Autos wie Honda Accord, Toyota Camry, Nissan Maxima und nicht zuletzt sogar dem VW Passat gehörig das Leben schwer macht. Zugegeben: Amerika ist weit weg, und bei uns sieht die Sache ganz anders aus. Denn erstens fährt hier noch das alte Modell, und zweitens spielen die Koreaner in der Mittelklasse ohnehin keine große Rolle. Doch spätestens wenn im nächsten Frühjahr als europäische Ableger des US-Modells mit modifizierter Plattform, eigenen Motoren und[foto id=“321448″ size=“small“ position=“right“] variiertem Design der i40 an den Start geht, sollten zumindest die anderen Asien-Importeure aufhorchen. Sonst tönt die Melodie des Erfolges vielleicht tatsächlich bei Hyundai lauter als beim Rest.
Das Zeug dazu hat der Sonata jedenfalls. Schon das Design des US-Modells ist meilenweit entfernt von der lustlosen Langeweile, die bislang so typisch für die Mittelklasse-Limousinen gewesen ist. Statt auf die schnöde Stufe setzt der 4,86 Meter lange Viertürer deshalb lieber auf fließende Linien und schwungvolle Bögen und kommt damit Autos wie dem Passat CC oder dem Mercedes CLS viel näher als einem Mazda6 oder einem Renault Laguna. Dazu gibt es markante Sicken in den muskulösen Flanken, ein knackiges Heck und ein neues, pfeilförmiges Gesicht, das ganz stolz seinen Chromgrill in den Wind reckt. Nur an die beiden Riefen in der Motorhaube, die auch über die glänzenden Sparren im Grill laufen, muss man sich erst noch gewöhnen.
Gut gelungen ist den Koreanern auch der Innenraum: Vergleichsweise vornehme Materialien, ein brillantes Cockpit und eine schmucke Mittelkonsole, an der man ähnlich wie bei Volvo das Klima mit einer witzigen Fahrer-Silhouette regelt, zeugen von der neuen Liebe zum Detail und lassen das triste Einheitsgrau von früher vergessen – selbst wenn am Lenkrad noch ein paar grenzwertige Kunststoffe verarbeitet sind und manche Konsole ein bisschen billig wirkt. Besser als die Massenware von GM, [foto id=“321449″ size=“small“ position=“left“][foto id=“321450″ size=“small“ position=“left“]Ford oder Chrysler sind die Koreaner damit allemal.
Das gilt auch für das Platzangebot: Mit 550 Litern Ladevolumen bietet er nicht nur den größten Kofferraum in seiner Klasse. Bei 2,79 Metern Radstand ist auch für die Passagiere mehr Platz als in Ford Fusion, Chevrolet Malibu oder Toyota Camry. Deshalb hat man vorn wie hinten genügend Freiheit für Schultern, Knie und Füße. Nur der Fahrer reist ein wenig unkommod, weil sein Sitz nicht tief genug eingestellt werden kann.
Wie immer bei Autos für den US-Markt ist die Ausstattung üppig: Die üblichen sechs Airbags sind ebenso Standard wie die aktiven Kopfstützen und der Schleuderschutz ESP. Das kennen wir auch aus Europa. Aber dass schon das Basismodell mit Leder, Klima und mehr elektrischen Helfern als eine Luxuslimousine vorfährt, ist zu beneiden. Vor allem, weil der Sonata nicht einmal 20.000 Dollar oder umgerechnet keine 15.000 Euro kostet. Dafür bekommt man bei uns gerade eben einen kleinen i30.
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Unter der Haube starten die Koreaner mit einem 2,4 Liter großen Vierzylinder mit Benzin-Direkteinspritzung, der auf knapp 200 PS kommt und mit 252 Nm zu Werke geht. In der Papierform klingt das ebenso imposant [foto id=“321452″ size=“small“ position=“left“]wie der Sprintwert von knapp 8 Sekunden. Und dass die Elektronik dem Wagen bei 210 km/h den Saft abdreht, stört in Amerika auch keinen. Doch zumindest auf den Pässen der Rocky Mountains wirkt der Vierzylinder ziemlich kurzatmig. Vor allem in der Kombination mit der Sechsgang-Automatik muss sich der Wagen deshalb ziemlich quälen, bis er erst einmal die Passhöhe erreicht hat. Dabei hätte er sonst durchaus das Zeug zum sportlichen Kurvenräuber. Denn das Fahrwerk ist angenehm straff und die Lenkung fast so präzise, als hätte der Sonata bereits seine ersten Testrunden auf der Nordschleife gedreht.
Aber wem bei 2,4-Liter der Punsch fehlt, dem kann geholfen werden. Zwar verzichtet Hyundai auf den sonst in dieser Klasse als Steigerung üblichen V6. Doch dafür gibt es einen 2,0-Liter-Turbo, der mit 274 PS für ein bisschen mehr Herzrasen sorgen sollte. Und wem die 26 Miles per Gallon oder umgerechnet etwa 9 Liter auf 100 Kilometer beim Basis-Benziner zu viel sind, der bekommt den Sonata zum [foto id=“321453″ size=“small“ position=“right“]Jahreswechsel sogar als Hybrid. Und anders als Prius & Co schafft der es sogar bis Tempo 100 nur mit Strom statt Sprit, verspricht Hyundai.
Nach Deutschland kommt der Sonata im nächsten Frühjahr – mit einer modifizierten Plattform, eigenen Motoren – drei Benzin-Direkteinspritzer und ein Common-Rail-Diesel in drei Leistungsstufen – und einer modernisierten Technik-Ausstattung. Denn neben Kurvenlicht mit BiXenon-Technik und einer Stopp-Start-Automatik wird es erstmals bei Hyundai auch einen Spurhalte-Assistenten geben. Und noch was machen die Koreaner in Europa anders als in Amerika: Weil Limousinen in dieser Klasse bei uns ohnehin nur eine Nebenrolle spielen, starten sie mit einem Kombi.
Datenblatt: Hyundai Sonata (US-Modell) Limousine der Mittelklasse |
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Motor: | Vierzylinder-Benzin-Direkteinspritzer, 2.359 ccm Hubraum |
Leistung: | 145 kW/198 PS |
max. Drehmoment: | 252 Nm |
0-100 km/h: | 7,9 Sek. |
V-max: | 210 km/h |
Verbrauch: | 9,0 Liter (US-Norm) |
Preis: | 19.125 Dollar |
Kurzcharakteristik: Hyundai Sonata |
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Alternative zu: | amerikanischen Mittelklasse-Limousinen wie Toyota Camry, Mazda6, Honda Accord und bei uns auch Ford Mondeo oder Opel Insignia. |
Passt zu: | sparsamen Familienväter mit dem Sinn für schöne Formen, kostenbewussten Flottenkunden und allen, denen der i30 zu klein und zu klassisch ist. |
Sieht gut aus: | vor dem Reihenhäuschen, der Ferienwohnlage in den Rocky-Mountains und auf einer schönen ebenen Küstenstraße. |
Was kommt noch: | Erst mal im Frühjahr der Kombi für Europa, später eine europäische Version der Limousine und in zwei Jahren vielleicht ein Diesel-Hybrid. |
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 20.09.2010 aktualisiert am 20.09.2010
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