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Iveco
Viele Iveco-Händler sollen zunächst nicht so recht gewusst haben, was sie mit dem Neuzugang anstellen sollten, schließlich ist die klassische Kundschaft das Transportgewerbe. Da fällt der Massif aus dem Rahmen. Eines ist aber sicher: Auch er ist ein Nutzfahrzeug und wäre beim Fiat-Pkw-Händler wohl weit schlechter aufgehoben.
Der kleinste Iveco sieht aus wie ein klassischer Land Rover, präsentiert sich aber durch ein paar Rundungen im Frontbereich deutlich moderner als der Defender. Die Ähnlichkeit ist dennoch kein Zufall. [foto id=“127497″ size=“small“ position=“right“]
Der Massif geht auf den PS-10 von Santana Motors zurück, einen ursprünglich spanischen Lizenzbau des Land Rover, der auf der iberischen Halbinsel im Laufe der Jahre weiterentwickelt wurde. Santana fungiert mittlerweile nicht mehr als eigene Marke, sondern ist zur Auftragsfertigung übergegangen. Rund 20 Prozent des Massif sind noch auf den spanisch-britischen Ursprung zurückzuführen. Der Rest kommt aus Italien. Dazu zählt vor allem der 3,0-Liter-Diesel, der auch im Iveco Daily 4×4 seinen Dienst verrichtet. Er ist dann auch im wahrsten Sinne des Wortes die größte Stärke des urigen Geländewagens.
Der 3.0-Liter-Diesel ist weniger auf Höchstleistung, sondern auf Drehmoment getrimmt. 400 Newtonmeter sind es im Fall der 176-PS-Variante (es gibt den Motor auch mit 30 PS und 50 Nm weniger). Kurz über Standgas zieht der Massif kräftig an. Der Alltag auf der Straße spielt sich zumeist zwischen 1200 und 1500 Umdrehungen in der Minute ab. [foto id=“127498″ size=“small“ position=“left“]Geschaltet wird über ein 6-Gang-Getriebe. Es ist mit einem von Santana stammenden Verteilergetriebe verbunden. Es ermöglicht die Fahrt auch mit reinem Heckantrieb zur Verbrauchs- und Verschleißreduzierung sowie eine niedrigere Übersetzungsstufe im 4×4-Modus.
Die einst optional erhältliche Hinterachs-Differenzialsperre ist inzwischen Serienausstattung. Im ambitionierten Geländeeinsatz kann der Massif dann auch mit 100 Prozent Steigfähigkeit, Böschungswinkeln von 50 (vorn) und 30 Grad (hinten) sowie 20 Zentimetern Bodenfreiheit und einem halben Meter Wattiefe seine eigentlichen Qualitäten ausspielen.
Auf der Autobahn lässt sich der kleinste Iveco durchaus mit Richtgeschwindigkeit und leicht darüber bewegen, ohne dass es für Ohren und Arme zu anstrengend wird. Die angegebene Höchstgeschwindigkeit des über zwei Tonnen schweren Fahrzeugs von 158 km/h muss [foto id=“127499″ size=“small“ position=“right“]man aber wahrlich nicht unbedingt ausreizen. Auf den Boden der Tatsachen ruft einen vor allem immer wieder die Federung zurück. Die ganz dem harten Einsatz verpflichtete Verwendung von Blattfedern auch vorn (!) lässt auch für geringe Komfortansprüche kaum Raum.
Innen geht es ebenfalls eher spartanisch zu, auch wenn sich gegen Aufpreis Ledersitze, Klimaanlage, CD-Radio und Lederlenkrad sowie ein Navigationsgerät mit DVD-Player bestellen lassen. Apropos Aufpreis: ABS muss ebenfalls extra bezahlt werden. Und auf Airbags müssen Massif-Fahrer ohnehin verzichten. An Verbräuche um die 11,5 bis 12 Liter pro 100 Kilometer dürfen sie sich ebenfalls gewöhnen.
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Verfügbar sind drei verschiedene Karosserievariante (Station Wagon als Drei- und Fünftürer sowie Pick-up) und ein Fahrgestell mit Single Cab. Wer in dem von uns getesteten Dreitürer mehr als zwei Personen mitnehmen will, muss zunächst einmal umdenken. [foto id=“127501″ size=“small“ position=“right“]Wer hinten mitfahren möchte, der muss auch dort einsteigen. Eine kleine ausklappbare Stufe erleichtert den nicht gerade einfachen Einstieg über die mächtige Heckklappe ein wenig. Danach gilt es sich dann noch durch die kleine Lücke zwischen den beiden Einzelsitzen im Fond zu zwängen. Kleine Kinder haben es dabei deutlich einfacher und können in dem üppig dimensionierten Fahrzeug bis zu einer Körpergröße von etwa 1,20 Metern sogar stehend den Platz erreichen. Um die großzügigen Maße auch anderweitig nutzen zu können sind die beiden hinteren Sitze nicht nur umklapp-, sondern auch ausbaubar. So leicht wie bei einigen Vans geht das aber natürlich nicht von der Hand.
In der Stadt gibt sich die dreitürige Version mit 4,25 Meter Länge kompakt. Rückwärtiges Rangieren ist dennoch wegen der hohen Fondsitze, des außen angebrachten Reserverads und der mächtigen C-Säule nicht die angenehmste Aufgabe. [foto id=“127502″ size=“small“ position=“left“]Dazu kommt ein Wendekreis von stolzen 13 Metern.
Der Massif zielt nicht auf die klassische SUV-Klientel, dazu ist er viel zu sehr Arbeitstier und wie geschaffen für Garten- und Forstbetriebe oder den Baustellenleiter und Versorgungsunternehmen, die öfter abseits der Straße im Einsatz sind. Gleichwohl spricht er auch Menschen an, denen ein gängiges SUV einfach schlicht zu gewöhnlich ist: Wie das ursprüngliche Vorbild aus England ist der Iveco Massif ein kraftvoller Offroader im klassischen Kastendesign mit Kultcharakter. Nicht nur insofern hat er dem Santana PS-10 einiges voraus. Und zu der Modellbezeichnung kann man den Marketingstrategen nur gratulieren: Das Kunstwort weckt genau die richtigen Assoziationen. Im Typenschild ist das A zudem noch zu einem Berggipfel stilisiert.
Datenblatt: Daten: Iveco Massif 3.0 HPT Station Wagon (3-Türer) |
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Länge x Breite x Höhe (m): | 4,25 x 1,75 x 2,05 |
Motor: | Vierzylinder-Turbodiesel, 2463 ccm |
Leistung: | 130 kW / 176 PS bei 3200 – 3500 U/min |
Max. Drehmoment: | 400 Nm zwischen 1250 – 3000 U/min |
Leergewicht/Zuladung: | 2110 – 2285 kg / max. 540 kg |
Verbrauch (nach EU-Norm): | Durchschnitt 11,1 Liter Diesel |
Emissionen: | 294 g/km (Euro 4) |
Höchstgeschwindigkeit: | 158 km/h |
Beschleunigung 0 – 100 km/h: | k.A. |
Kofferraumvolumen: | k.A. |
Anhängelast (gebremst): | 3000 kg |
Refen: | 235/85 R 16 |
Wendekreis: | 13 m |
Basispreis: | 29 090 Euro |
geschrieben von auto.de/(ampnet/jri) veröffentlicht am 08.02.2010 aktualisiert am 08.02.2010
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