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Ingo Koecher — Es liegt nur wenige Monate zurück, da wurde die Kawasaki ER-6f von einer englischen Motorradzeitschrift zum besten Allrounder unter 750 Kubikzentimeter gewählt. Für uns Grund genug, die Japanerin einmal zu testen. Zudem ist der Zeitpunkt für einen 600er-Test bestens gewählt, lässt sich doch so die Motorradsaison 2010 gelassen eröffnen. Wettbewerber der vollverkleideten Sporttourer der Mittelklasse sind Yamaha XJ6 Diversion, Honda CBF 600 oder die Suzuki GSX 650.
Der drehmomentstarke 4-Takt Parallel Twin leistet 53 kW/72 PS bei 8.500 Umdrehungen pro Minute. Dank der guten Abstimmung des 6-Gang-Kassettengetriebes lässt sich die ER-6f auch aus dem Drehzahlkeller heraus gut beschleunigen. „Schaltfaule“ dürfte dies freuen, wird so die Fahrt im Standverkehr zur entspannten Tour. Wer es hingegen etwas sportlicher mag, kommt mit dem Allrounder auch da voll auf seine Kosten. Doppelte [foto id=“296328″ size=“small“ position=“right“][foto id=“296329″ size=“small“ position=“right“]Drosselklappen sorgen für unverfälschtes, präzises Ansprechverhalten. Zudem steht die Leistung des Aggregates zum Gesamtgewicht der Maschine von 208 Kilogramm in einem guten Verhältnis: Nicht einmal drei Kilogramm werden pro PS beschleunigt.
So wie alle Modelle des japanischen Herstellers wird auch die Kawasaki ER-6f auf dem deutschen Markt ausschließlich mit ABS angeboten. Zudem steht für die Mittelklässlerin eine gedrosselt Version mit einer Leistung von 25 kW/34 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 160 Stundenkilometern zur Verfügung.
Alles im Blick hatten wir über den LCD-Bildschirm des klar strukturierten und gut ablesbaren Multifunktions-Instruments. Das Display beinhaltet eine Kraftstoffanzeige, einen digitalen Tachometer, eine Uhr, einen Kilometerzähler, zwei Tageskilometerzähler sowie einen digitalen Drehzahlmesser mit Balkenanzeige.
Einige Designelemente der Kawasaki ER-6f entstammen der Ninja-Modellfamilie. So etwa die zwei Standlichter und die Positionierung der Spiegel. Auch das Erscheinungsbild der Kanzel mit Spoilerscheibe sowie die Gestaltung der Verkleidung insgesamt lehnen sich an die Supersportler-Reihe an. Das Design des kompakten Mittelklässlers wirkt hochwertig, die Verarbeitung ist generell als gut zu bezeichnen.
Im Fahrverhalten erlebten wir die Kawasaki ER-6f ABS als gutmütige Maschine, die leicht in der Handhabung ist. Diese Qualitäten machen sie zum idealen Einsteiger-Bike. [foto id=“296330″ size=“small“ position=“left“]Aber auch für den routinierten Motorradfahrer bringt die Japanerin genügend Potential mit, für Begeisterung zu sorgen.
Als ein wenig nachteilig empfanden wir lediglich die Sitzposition für einen etwas größer gewachsenen Fahrer. Bei längeren Strecken kann es unbequem werden, die Sitzfläche hätte zudem etwas breiter ausfallen können. Für kleinere Biker oder Bikerinnen hingegen ist die Breite der Maschine wiederum ideal. Probleme, sicheren Stand zu finden, gibt es mit der ER-6f faktisch nicht.
Weiter auf Seite 2: Fazit; Datenblatt & Preis
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Die Kawasaki ER-6f ABS ist ein gut verarbeitetes und solides Motorrad der Mittelklasse. Die Maschine ist leicht zu handhaben und bietet Einsteigern wie erfahren Bikern ausreichend Fahrspaß. Der Einstiegspreis von 7.195 Euro ist dem Segment angemessen. Zudem spielt bei der Wahl eines Mittelklasse-Allrounders der Preis eine ohnehin untergeordnete Rolle. Wesentlich sind vielmehr Details wie Sitzhöhe, Fahrkomfort und Verarbeitung, für den einen oder anderen mag auch der Hersteller entscheidend sein. Wenn am Ende alles passt, ist die Kawasaki ER-6f ABS eine gute Wahl.
Datenblatt Kawasaki ER-6f ABS | |
Länge: | 2.100 mm |
Breite: | 760 mm |
Höhe: | 1.200 mm |
Sitzhöhe: | 790 mm |
Radstand: | 1.410 mm |
Bodenfreiheit: | 140 mm |
Lenkeinschlag (links/rechts): | 32/32 Grad |
Motor: | 2-Zylinder 4-Takt in Reihe |
Kühlung: | Kühlflüssigkeit |
Bohrung x Hub: | 83,0 x 60,0 mm |
Hubraum: | 649 ccm |
Motorleistung: | 53 kW/72 PS bei 8.500 U/min |
max. Drehmoment: | 66 Nm bei 7.000 U/min |
Höchstgeschwindigkeit: | 205 km/h |
Motorstartsystem: | Elektrostarter |
Zündsystem: | Transistorzündung; digital |
Abgasreinigung: | 3-Wege-Katalysator, KCA |
Schadstoffklasse: | Euro 3 |
Primärtrieb: | Zahnrad |
Kupplung: | Mehrscheiben im Ölbad |
Sekundärantriebssystem: | Kette |
Fahrwerk | |
Federweg vorn / hinten: | 120 mm / 125 mm |
Reifen vorn: | 120/70-ZR17 M/C (58W) |
Reifen hinten: | 160/60-ZR17 M/C (69W) |
Bremsen | |
Bremsenbauart vorn: | Halbschwimmend gelagerte Doppelscheibenbremse im Petal-Design, Zweikolben-Bremssätteln |
Scheibendurchmesser: | 300 mm |
Bremsenbauart hinten: | Einscheibenbremse im Petal-Design, Einkolben-Bremssattel |
Scheibendurchmesser: | 220 mm |
Gewichte | |
Leergewicht (fahrbereit): | 208 kg |
zul. Gesamtgewicht: | 388 kg |
Tankinhalt: | 15,5 l |
Preis: | ab 7.195 Euro |
geschrieben von auto.de/ingo koecher | Fotos: auto.de veröffentlicht am 10.05.2010 aktualisiert am 10.05.2010
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