Fahrbericht Kawasaki Z 1000: Ein Streetfighter wird seinem Namen gerecht

Scharfe Kanten und satte 1 000 ccm: Kawasaki hat jetzt ernst mit der jüngst aufgelegten Z 1000 gemacht. Mit seinem radikalen Styling und dem deutlich erstarkten Vierzylindermotor polarisiert der japanische Streetfighter, der optisch eigene Wege geht. Das emotionale Nipponbike startet bei 11 295 Euro.

Aggressives Styling

Emotional ist sie wirklich, die rundum erneuerte Z. Sie treibt das aggressive Styling der Vorgängerin noch ein Stück weiter und hat zudem zwölf Kilogramm weniger auf den Rippen. Vom scharf geneigten Design der Frontschale, das durch den schlanken Line-Beam-Scheinwerfer ermöglicht wurde, bis zum minimalistischen Heck präsentiert sich die Kawasaki mit weit nach vorn orientierter Linie und Masse. Passend dazu spendierten [foto id=“324194″ size=“small“ position=“right“]die Ingenieure eine digitale Instrumentenkonsole mit orange eingefärbtem Display: Die eckige Konsole kann zudem in drei Neigungen eingestellt werden. Zweirädriges Allerlei sieht anders aus – die neue Z sticht ins Auge.

Herzstück

Neu ist auch der Reihenvierer, der mit exakt 1 043 ccm Hubraum die magische Litermarke überspringt. Dem Vorgängermodell war dies noch verwehrt, was manchen Besitzer störte. Naturgemäß stieg mit dem Hubraum auch die Leistung des 16-Ventilers, der nun 102 kW/139 PS bei 9 600 Touren abliefert. Zudem schiebt dieser nun noch vehementer voran als dies bei der Vorgängerin der Fall war. Schon lange bevor bei 7 800 U/min das maximale Drehmoment von 110 Nm anliegt, macht die Z ihrem Ruf als potenter Streetfighter alle Ehre. Dazu strömt ein passend-kerniger Sound aus den beiden doppelten Auspufftöpfen. Allerdings sollte man bei Tempolimits stets ein Auge auf die Tachonadel haben: Das Potenzial der 1 000er lässt die Geschwindigkeit mitunter sprunghaft ansteigen. Bis zu 240 km/h sind möglich; hier unterscheidet sich die neue Z nicht vom bisherigen Modell.

Fahreigenschaften

Gleiches gilt für den kräftigen Winddruck hinter der kleinen Verkleidung. Ab 160 km/h wird der anbrausende Sturm auf Dauer unangenehm. Abhilfe verspricht eine Spoiler-Scheibe, die für 83,45 Euro im offiziellen Zubehör erhältlich ist. Grundsätzlich gilt jedoch: Wer auf der Autobahn unterwegs ist, schont mit ein klein wenig Zurückhaltung nicht nur die Nackenmuskulatur, [foto id=“324195″ size=“small“ position=“left“][foto id=“324196″ size=“small“ position=“left“]sondern auch den Geldbeutel, steigt doch der Verbrauch bei flotter Gangart rasch über den Durchschnitt von 6,5 Litern Superbenzin für 100 Kilometern. Angesichts eines um 3,5 auf 15 Liter gesunkenen Tankvolumens ist man viel öfter auf der Suche nach einer Tankstelle, als einem lieb ist, warnt doch die Technik schon bei rund 150 Kilometern zum Stopp. Rechnerisch sind etwa 230 Kilometer möglich. Stressfreier gibt sich hingegen die Haftpflichtversicherung, die beispielsweise bei der AXA rund 151,05 Euro pro Jahr kostet.

Doch eigentlich will die auf Fünfspeichen-Gussrädern rollende Z 1000 nichts von Versicherungstarifen oder der Hatz über die Autobahn wissen, sondern viel lieber in ihr ureigenes Terrain eintauchen: die Landstraße. Hier kann die straffe Kawasaki ihre Talente voll ausspielen, auch wenn sie Flickschusterei im Asphalt nicht wirklich mag. Auf ordentlichem Untergrund hingegen bietet die Maschine exakt jenes beinahe wilde Fahrvergnügen, das die Optik verspricht – abgerundet durch das einstellbare Fahrwerk, die 41er Upside-down-Gabel, das obligatorische ABS oder den neuen Aluminium-Rückgratrahmen. Er wurde eigens für die 2010er Z1000 entwickelt, und ähnelt konzeptionell dem Rahmen der Ninja ZX-10R.

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Fazit

Kawasaki gelang es erneut, eine potente Fahrmaschine auf die Räder zu stellen, bei der Designer und Ingenieure ganz offensichtlich kaum von der Buchhaltung und den Herren mit dem spitzen Bleistift [foto id=“324198″ size=“small“ position=“right“]eingebremst werden konnten. Resultat war eine abermals geschärfte Optik, unter der ein herrlich lebendiges Triebwerk seiner Arbeit nachgeht – ganz, wie es sich für einen Streetfighter gehört, für den Vernunftsgründe wie Reichweite oder Soziuskomfort marginal sind. Wer zweirädrige Fortbewegung nicht allein als nüchterne Mobilität zwischen Start und Ziel sieht, sondern den Weg dazwischen auskosten möchte, der sollte sich die 11 295 Euro teure Z 1000 vielleicht einmal näher ansehen.

Datenblatt: Kawasaki Z 1000 – Streetfighter
 
Motor: Flüssigkeitsgekühlter Vierzylinder-Viertakt-Reihenmotor
– vier Ventile pro Zylinder
– 1 043 ccm Hubraum
Leistung: 102 kW/139 PS bei 9 600 U/min
max. Drehmoment: 110 Nm bei 7 800 U/min
   
  – elektronische Kraftstoffeinspritzung
– geregelter 3-Wege-Katalysator
– Einstufung nach Euro-3-Norm
– sechs Gänge
   
Sitzhöhe: 81,53 cm
Tankinhalt 15 Liter
Leergewicht: 221 kg
Zuladung: 180 kg
Höchstgeschwindigkeit: 240 km/h
Verbrauch: 6,5 l/100 km Super
   
Jahresbeiträge bei der AXA-Versicherung KH: 151,05 Euro (SF 1, Zulassung Düsseldorf, 50 Mio. Euro pauschal mit Schutzbrief)
TK: 332,02 Euro (150 Euro Selbstbeteiligung)
VK: wird nicht angeboten
   
Preis: 11 295 Euro

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