knackiger Crossover

Fahrbericht Kia Stonic 1.0 T-GDI 120: Jugendlich frisch

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Hyundai verbreitet immer wieder gerne, dass für viele Käufer in Deutschland das Design einer der Hauptgründe für ein Auto der Marke ist. Das will sich die Konzerntochter Kia offensichtlich nicht länger zweimal sagen lassen und hat diesbezüglich mächtig aufgeholt. Zu den neuen Schmuckstücken gehört neben dem Topmodell Stinger auch der Stonic. Der B-Segment-SUV ist adrett eingekleidet und strahlt eine jugendliche Frische aus.

Ein Einsteiger für Aufsteiger

Kein Massenhersteller kann es sich heute leisten, ohne SUV dazustehen. Besser noch sind gleich zwei oder drei. Nach der weiten Verbreitung in der Ober- und dann in der Mittel- und Kompaktklasse haben die Sports Utility Vehicle längst das Kleinwagensegment erreicht, wo sie fröhliche Urstände feiern und mittlerweile Kombis und Minivans so gut wie abgelöst haben.

4,14 Meter misst der Stonic in der Länge. Trotz seiner SUV-Attribute sehen wir in ihm eher einen Crossover. Dafür spricht nicht zuletzt die relativ normale Sitzhöhe, und so sieht es auch Kia selbst. Hinten bietet der Stonic einen eher beengten Zustieg, den die breiten Seitenschweller zusätzlich erschweren, die Beinfreiheit ist aber akzeptabel und die Kopffreiheit sogar erstaunlich. Bei der Schulterfreiheit reklamiert Kia sogar Segment-Bestwerte. Sehen lassen kann sich auf jeden Fall auch das 352 Liter große Gepäckabteil.

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Topmotorisierung ist der 1.0 T-GDI 120

Zwar darf ab 1600 Umdrehungen in der Minute bereits wieder zum Schalthebel gegriffen werden, doch insbesondere fünfter und sechster Gang sind recht lang übersetzt. So dürfen es vor dem Wechsel der Getriebestufen gerne über 3000 Touren sein, zumal das Ein-Liter-Aggregat oberhalb von 2600 U/min noch einmal befreiter durchzieht. Der Turbo des kleinen Dreizylinders gibt allerdings ein unterschwelliges Pfeifen von sich, das selbst dem 13-jährigen Filius sofort auffällt.

Ebenfalls zu den etwas weniger angenehmen Eigenschaften des Stonic gehört der sofort nach dem Drücken des Startknopfs Alarm schlagende Gurtwarner. Ähnlich aufdringlich ist der Piepton des aufpreispflichtigen, aber zum Glück abschaltbaren Spurverlassenswarners. Zu den weiteren verfügbaren Helferlein des Stonic zählen ein Aufmerksamkeitsassistent sowie ein Seiten- und der Frontkollisionswarner.

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Nur nicht zu weich sein

Die Schaltung ist nicht sonderlich weich, die Gassenführung jedoch exakt. Gleiches gilt umgekehrt für die Lenkung. Sie fühlt sich zwar etwas schwammig an, arbeitet aber ebenfalls präzise. Die Federung ist eher straff, ohne unkomfortabel zu sein. Lediglich auf kurze Stöße reagiert sie recht ruppig, dafür hält sich die Wankneigung des Stonic in erfreulichen Grenzen. Die Sitze sind bequem, ihr Seitenhalt akzeptabel, und das Kurvenlicht glänzt durch erfreulich frühes Ansprechverhalten.

Die Türverkleidung und das Armaturenbrett täuschen geschickt Softtouch vor, sind aber klassenüblich aus hartem Kunststoff. Ebenso in unserem Fall zu finden sind ein anthrazitfarbenes Dashboard mit Chromspange für die beiden mittleren Lüftungsdüsen und dem dazwischen liegenden Display fürs Infotainment. Der Sieben-Zoll-Bildschirm ist hoch genug platziert und auch ganz leicht zum Fahrer gedreht. Die Rückfahrkamera mit auf Wunsch erhältlichem Querverkehrswarner liefert bei trockenem Wetter gestochen scharfe Bilder, schwächelt aber ein wenig bei Nässe und in der Dunkelheit. Das unten abgeflachte und beheizbare Lederlenkrad mit Ziernähten weist in den Speichen gerade noch akzetable zwölf Tasten und Wippschalter auf.

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Innen ist alles da

Vor der Gangschaltung bietet der Stonic ein großes Fach und eine kleinere gummierte Ablage, einen beleuchteten USB-Anschluss, Aux-Eingang und 12-Volt-Steckdose. Davor finden sich die Tasten für die dreistufige Sitz-, die Lenkradheizung und zum Deaktivieren der Stopp-Start-Automatik. Die Mittelarmlehne ist verschiebbar und überspannt ein mittelgroßes Fach, die beiden Cupholder sind tief genug platziert, damit kleinere Flaschen oder Dosen beim Schalten nicht stören. Ein grau abgesetztes Inlet in der Türinnenseite beherbergt Griff und Lautsprecher. Designerisch gefällt das Hantel-förmig gestaltete Bedienpanel der Klimaanlage mit zwei Drehknöpfen an den Enden und darunterliegenden Tasten, bei denen Heck- und Frontscheibenheizung noch einmal extra hervorgehoben sind. Apropos Heizung, sie erweist sich als erfreulich leistungsstark.

Der farbenfrohe Stonic spricht vor allem eine jüngere Zielgruppe an. Gleich 29 verschiedene Außenlackierungen, davon die meisten zweifarbig, und drei Farbpakete für das Interieur offeriert Kia der Kundschaft. In der Kombination Floridagelb Metallic und Auroraschwarz Metallic für die Karosserie und in der zweithöchsten Ausstattungsstufe „Spirit“ sowie der Topmotorisierung landete unserer Testwagen mit Extras wie Navi und Technologiepaket bei 24 320 Euro. Mit eingeschlossen sind im Preis sieben Jahre Garantie – immer noch einzigartig.

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Daten Kia Stonic 1.0 T-GDI 120 Spirit

Länge x Breite x Höhe (m) 4,14 x 1,76 x 1,52
Radstand (m) 2,58
Motor R3-Benziner, 998 ccm, Turbo, Direkteinspritzung
Leistung 88 kW / 120 PS bei 6000 U/min
Max. Drehmoment 172 Nm bei 1500–4000 U/min
Höchstgeschwindigkeit 185 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h 10,3 Sek.
ECE-Durchschnittsverbrauch 5,0 Liter
Effizienzklasse B
CO2-Emissionen 115 g/km (Euro 6)
Leergewicht / Zuladung min. 1185 kg / max. 455 kg
Kofferraumvolumen 352–1155 Liter
Böschungswinkel 15,4 Grad (v.) / 30,4 Grad (h.)
Bodenfreiheit 183 mm
Max. Anhängelast 1110 kg
Wendekreis 10,4 m
Bereifung 205/55 R17 95V
Basispreis 21 890 Euro
Testwagenpreis 24 320 Euro

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