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Lancia
Mit dem Twinair-Zweizylinder in einem Edel-Kompakten der Marke Lancia gehen die Konzernherren von Fiat einen unerwarteten Weg. Vier Zylinder sollten es doch wohl mindestens sein, wenn man mit dem Spruch für den Ypsilon wirbt: Luxus ist, die richtige Wahl treffen zu können, ohne auf etwas zu verzichten. Dennoch: Kleinere Motoren liegen voll im Trend, weil sie weniger verbrauchen. Also treten wir dem Lancia Ypsilon mal näher.
Motorradfahrer am Steuer eines Lancia Ypsilon mit dem 0,9 Liter Twinair Turbo-Motor werden sich an den Klang ihrer ersten Zweizylinder erinnern, wenn sie den Ypsilon beschleunigen. Das Knurren klingt fast so wie der Boxermotor der „Gummikuh“ genannten BMW. Ab 2200 Umdrehungen pro Minute (U/min) [foto id=“402996″ size=“small“ position=“left“]verschwindet dieser Motorklang auf dem Weg zur Höchstdrehzahl von mehr als 5500 U/min in einem aufgeregten Stakkato.
Aber selbst die Freunde der Gummikuh werden rasch mehr als 2200 Umdrehungen auf der „Uhr“ sehen wollen, weil’s dann einfach besser klingt und der Motor so klaglos hochdreht. Wenn man außerdem erleben will, wie rasch der kleine Hubraum mit dem großen Gewicht von anderthalb Tonnen fertig wird, beginnt man im Fünf-Gang-Getriebe fleißig zu rühren, damit die Drehzahl oben bleibt. Wer so fährt, wird den Vorteil der Kombination aus zwei Zylindern, kleinem Hubraum, elektrohydraulisch und bedarfsgerecht betätigten Einlassventilen (Multiair) und Turbolader beim Spritverbrauch nicht erleben. Dann liegt der Verbrauch bei [foto id=“402997″ size=“small“ position=“right“]knapp sieben Litern auf 100 km –weit weg vom offiziellen Wert von 4,2 Litern für den durchschnittlichen Normverbrauch.
Aber man kann diesen Motor auch mit Verbrauchswerten bewegen, die bei Benzinern so häufig noch nicht vorkommen. Und irgendwie passt solch ein ungewöhnlicher Motor auch zu einer unkonventionellen Marke wie Lancia. Früher stand die Marke für Sport, heute steht sie für Extravaganz. Lancia hat sich noch nie im Trend bewegt oder sich sogar mit dem Strom treiben lassen. Das Design ist stets ungewöhnlich und immer so, dass man sich jeden Tag aufs Neue fragt, ist das nun Retro oder zukunftweisend. Das Ergebnis: Wer nicht auffallen will, muss Lancia meiden.
Eine größere Heckklappe, deren Form nicht so stark den Rundungen des Hecks folgen muss, wäre schon nützlich, eine niedrigere Ladekante auch. Dafür geht es innen zu, wie in einem italienischen Schuhladen, in [foto id=“402998″ size=“small“ position=“left“]dem Design bei seinen Fans spürbares Entzücken hervorruft. So geht es gerade den Damen der Schöpfung, wenn sie den Innenraum zum ersten Mal erleben: So elegante Formen, so viel Chrom und Klavierlack, so viel hübsch genarbtes Material und so schön knubbelig!
Den Männern fallen eher die zentral angeordneten Instrumente auf. Der Blick übers Lenkrad geht ins Leere. Alle Instrumente und Bedienelemente sind in der Mitte angeordnet, eben so, wie sonst nur bei Autos aus England, die sich auf eine große Tradition in altem, bescheidenem Auftritt des Ur-Mini berufen und nun wieder theatralisch und verspielt neu belebt haben. Anders beim Ypsilon, der seine Mittelkonsole von oben bis auf den Tunnel nutzt, um seinen Anspruch als das ganz andere Auto auf elegante Weise zu demonstrieren.
Zu Lancia, und gerade zum Ypsilon passt das. Er ist das geeignete Stadtauto für die selbstständige und gut situierte Dame, die weniger Wasserkästen nach dem Einkauf in den Kofferraum wuchten muss, vielmehr Prachttüten nach dem Shopping. Wenn ich mit dieser Charakterisierung einer aufrechten Hausfrau Unrecht [foto id=“402999″ size=“small“ position=“left“]getan haben sollte, bitte ich um Vergebung. Aber der kompakte Kerl namens Ypsilon bemüht sich nun einmal um die Damen mit den teuren Tüten, auch in der Werbung.
Die bekommen dann vier Türen und eine Hecklappe, kleine Sitze ohne viel Seitenhalt, eine etwas gefühllose Lenkung und einen kleinen Wendekreis, eingeschränkte Sicht nach hinten sowie ein Fahrwerk, dass nur bei Stadtgeschwindigkeiten und auf guten Fahrbahnen Komfort entwickelt, aber es zu keiner Zeit an Sicherheit fehlen lässt, sowie eine Schaltung mit kurzen Wegen, die bei unserem Ypsilon auch schon mal hakelte. Als Auto für die Reise empfiehlt sich unser Ypsilon nicht, als extravaganter Lebenskünstler für die Stadt schon.
Länge x Breite x Höhe (m): | 3,84 x 1,68 x 1,51 |
Motor: |
Zweizylinder-Benziner, 875 ccm, Multiair-System, Turbolader, Direkteinspritzung |
Leistung: | 63 kW / 85 PS bei 5500 U/min |
Max. Drehmoment: | 145 Nm bei 1900 U/min |
Durchschnittsverbrauch (nach EU-Norm): | 4,2 Liter |
CO2-Emissionen: | 99 g/km (Euro 5) |
Höchstgeschwindigkeit: | 176 km/h |
Beschleunigung 0 – 100 km/h: | 11,9 Sek. |
Leergewicht/Zuladung: | 1050 bis 1125 kg / 460 kg |
Kofferraum: | 245 Liter, erweiterbar |
Wendekreis: | 9,44 m |
Max. Anhängelast: | 750 kg |
Preis: | ab 13.800 Euro |
geschrieben von auto.de/(ampnet/Sm) veröffentlicht am 21.06.2012 aktualisiert am 21.06.2012
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Das Ding hat bestimmt einen V-12-Diesel unter der Haube
grotesk, die Sache mit dem Leergewicht ist immer noch nicht korrigiert.
1.5 Tonnen wiegt nicht einmal ein Alfa Giulietta ! Darum überlege !!
Das Leergewicht des Lancia beträgt 1015 kg, das Gesamtgewicht 1460 kg.
Ducati996r.
wie kommen da 1,5 Tonnen zusammen?
1,5 Tonnen? Da hilft der kleine Motor auch nicht mehr viel beim Spritsparen…
Comments are closed.
Gast auto.de
Juni 23, 2012 um 11:23 am UhrHmm, erinnert mich von vorn irgendwie an den PT-Cruiser! Der Rest ist Geschmackssache.